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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Neunundzwanzigste Vorlesung.
sich, dass dieselben um den Rand der Linse herum in den vorderen
Theil der Gefässhaut der Linse, d. h. in die Membrana capsulo-
[Abbildung] Fig. 145.
[Abbildung] Fig. 146.
pupillaris und pupillaris über-
gehen, hier aber dann noch
mit anderen Gefässen, die von
der Iris in die Pupillarhaut
übergehen, sich vereinen. Von
vorn gesehen erscheint das Ge-
fässnetz in folgender Weise.
An der Stelle der Pupille be-
merkt man eine zarte durch-
sichtige Membran mit zahlrei-
chen radiären Blutgefässen.
Die feineren unter denselben,
deren Zahl überwiegt, sind
alle Fortsetzungen der Aeste
der Arteria capsularis, die
gröberen dagegen stammen von
den Irisgefässen ab, bilden je-
doch mit den anderen überall
reichliche Anastomosen, jedoch
ohne wirkliche Capillarnetze
zu erzeugen, wie Henle richtig
bemerkt, wobei die Mitte ent-
weder von Gefässen frei bleibt
oder nicht. Manche dieser Iris-
gefässe der Pupillarhaut tragen
sehr bestimmt den Character
von Venen an sich und ist wohl
kaum zu bezweifeln, dass das meiste Blut der Arteria capsularis
durch die Venen der Iris abfliesst. Doch scheinen auch noch andere
Verbindungen der Gefässe der Tunica vasculosa lentis da zu sein,
wie nach Henle (l. c. pag. 28. Fig. 5, 6) mit den Gefässen der Cho-
rioidea
durch eine Gefässausbreitung, die von der Gegend der An-
[Abbildung]

Fig. 145. Ausbreitung der Art. hyaloidea an der hinteren Kapselwand der
Linse einer neugeborenen Katze. Nach einer Injection von Thiersch.

[Abbildung]

Fig. 146. Gefässe des vorderen Abschnitts der gefässreichen Membran der
Linse (M. capsulo-pupillaris et pupillaris) einer neugeborenen Katze. Nach einer
Injection von Thiersch.

Neunundzwanzigste Vorlesung.
sich, dass dieselben um den Rand der Linse herum in den vorderen
Theil der Gefässhaut der Linse, d. h. in die Membrana capsulo-
[Abbildung] Fig. 145.
[Abbildung] Fig. 146.
pupillaris und pupillaris über-
gehen, hier aber dann noch
mit anderen Gefässen, die von
der Iris in die Pupillarhaut
übergehen, sich vereinen. Von
vorn gesehen erscheint das Ge-
fässnetz in folgender Weise.
An der Stelle der Pupille be-
merkt man eine zarte durch-
sichtige Membran mit zahlrei-
chen radiären Blutgefässen.
Die feineren unter denselben,
deren Zahl überwiegt, sind
alle Fortsetzungen der Aeste
der Arteria capsularis, die
gröberen dagegen stammen von
den Irisgefässen ab, bilden je-
doch mit den anderen überall
reichliche Anastomosen, jedoch
ohne wirkliche Capillarnetze
zu erzeugen, wie Henle richtig
bemerkt, wobei die Mitte ent-
weder von Gefässen frei bleibt
oder nicht. Manche dieser Iris-
gefässe der Pupillarhaut tragen
sehr bestimmt den Character
von Venen an sich und ist wohl
kaum zu bezweifeln, dass das meiste Blut der Arteria capsularis
durch die Venen der Iris abfliesst. Doch scheinen auch noch andere
Verbindungen der Gefässe der Tunica vasculosa lentis da zu sein,
wie nach Henle (l. c. pag. 28. Fig. 5, 6) mit den Gefässen der Cho-
rioidea
durch eine Gefässausbreitung, die von der Gegend der An-
[Abbildung]

Fig. 145. Ausbreitung der Art. hyaloidea an der hinteren Kapselwand der
Linse einer neugeborenen Katze. Nach einer Injection von Thiersch.

[Abbildung]

Fig. 146. Gefässe des vorderen Abschnitts der gefässreichen Membran der
Linse (M. capsulo-pupillaris et pupillaris) einer neugeborenen Katze. Nach einer
Injection von Thiersch.

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[294/0310] Neunundzwanzigste Vorlesung. sich, dass dieselben um den Rand der Linse herum in den vorderen Theil der Gefässhaut der Linse, d. h. in die Membrana capsulo- [Abbildung Fig. 145.] [Abbildung Fig. 146.] pupillaris und pupillaris über- gehen, hier aber dann noch mit anderen Gefässen, die von der Iris in die Pupillarhaut übergehen, sich vereinen. Von vorn gesehen erscheint das Ge- fässnetz in folgender Weise. An der Stelle der Pupille be- merkt man eine zarte durch- sichtige Membran mit zahlrei- chen radiären Blutgefässen. Die feineren unter denselben, deren Zahl überwiegt, sind alle Fortsetzungen der Aeste der Arteria capsularis, die gröberen dagegen stammen von den Irisgefässen ab, bilden je- doch mit den anderen überall reichliche Anastomosen, jedoch ohne wirkliche Capillarnetze zu erzeugen, wie Henle richtig bemerkt, wobei die Mitte ent- weder von Gefässen frei bleibt oder nicht. Manche dieser Iris- gefässe der Pupillarhaut tragen sehr bestimmt den Character von Venen an sich und ist wohl kaum zu bezweifeln, dass das meiste Blut der Arteria capsularis durch die Venen der Iris abfliesst. Doch scheinen auch noch andere Verbindungen der Gefässe der Tunica vasculosa lentis da zu sein, wie nach Henle (l. c. pag. 28. Fig. 5, 6) mit den Gefässen der Cho- rioidea durch eine Gefässausbreitung, die von der Gegend der An- [Abbildung Fig. 145. Ausbreitung der Art. hyaloidea an der hinteren Kapselwand der Linse einer neugeborenen Katze. Nach einer Injection von Thiersch.] [Abbildung Fig. 146. Gefässe des vorderen Abschnitts der gefässreichen Membran der Linse (M. capsulo-pupillaris et pupillaris) einer neugeborenen Katze. Nach einer Injection von Thiersch.]

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/310>, abgerufen am 17.05.2024.