magaz. III. Series, Vol. VII. 1835) und durch die Auffindung des Keimfleckes durch R. Wagner (Müll. Arch. 1835. St. 373; Münch-des Keimfleckes. ner Denkschr. II. pag. 531 und Prodromus historiae generationis, Lips. 1836).
In zweiter Linie sind aus dieser Zeit als wichtig die Erfahrun-Beobachtungen über junge Em- bryonen von Säu- gern und des Menschen. gen über die erste Entwicklung der Säugethiere, dann über junge menschliche Embryonen und die Placenta zu bezeichnen. Durch Prevost und Dumas (Annal. d. Sc. nat. 1824. Tom. III) und v. Baer (de ovi genesi) erhielten wir die ersten Angaben über die frühesten Anlagen des Säugethierembryo und über die Keimblase und den Keim, welche dann später von Coste (l. c. und Embryogenie com- paree, Paris 1837) weiter geführt wurden, der auch zuerst die Keim- blase (Vesicule blastodermique) genau unterschied. Menschliche Em- bryonen und Eihäute wurden in dieser Zeit viele untersucht und nenne ich Ihnen nur die grösseren Arbeiten von Pockels (Isis 1825), Seiler (die Gebärmutter und das Ei des Menschen, Dresden 1831), Brechet (Etudes anat. sur l'oeuf humain, Paris 1832), Velpaux (Em- bryologie ou Ovologie humaine, Paris 1833), Bischoff (Beitr. zur Lehre von den Eihüllen des menschl. Fötus, Bonn 1834), an die sich dann noch viele kleinere von E. H. Weber, J. Müller, R. Wagner, v. Baer, Wharton Jones, Allen Thomson, Eschricht und Anderen anschlossen.
Die vergleichende Entwicklungsgeschichte wurde in der Zeit zwischen Pander und Schwann ausser durch v. Baer auch von vielen andern Forschern sehr eifrig betrieben, doch verstand es keiner, die allgemeine Bedeutung derselben so sehr ans Licht zu setzen, wie er. Unter den Leistungen derselben sind folgende als die wichtigsten zu bezeichnen. Erstens die Entdeckung der FurchungEntdeckung der Furchung. beim Froschei durch Prevost und Dumas (Ann. d. Scienc. nat. Tom. II.) und beim Fischei durch Rusconi (Müll. Arch. 1836) und die weitere Verfolgung dieses wichtigen Vorganges durch diese Männer und v. Baer (Müll. Arch. 1834), zweitens die Arbeiten über die Ent-Entw. des Skeletts. wicklung des Skeletts durch Duges (Osteol. et Myol. des Batra- ciens 1834), Rathke (Isis 1825 und 1827; Ueber den Kiemenap- parat und das Zungenbein, Riga 1832; Ueber die Entw. d. Schädels der Wirbelthiere, Vierter Bericht des naturw. Sem. v. Königsberg 1839) und Reichert (Vergl. Entwickl. d. Kopfes der nackten Am- phibien, Königsberg 1838), drittens endlich die Forschungen über die Bildung der Geschlechtsorgane und der Drüsen durchGeschlechtsor- gane, Drüsen. Rathke (Beitr. z. Gesch. d. Thierwelt, 3. Abth. Halle 1825, Meck.
Historische Einleitung.
magaz. III. Series, Vol. VII. 1835) und durch die Auffindung des Keimfleckes durch R. Wagner (Müll. Arch. 1835. St. 373; Münch-des Keimfleckes. ner Denkschr. II. pag. 531 und Prodromus historiae generationis, Lips. 1836).
In zweiter Linie sind aus dieser Zeit als wichtig die Erfahrun-Beobachtungen über junge Em- bryonen von Säu- gern und des Menschen. gen über die erste Entwicklung der Säugethiere, dann über junge menschliche Embryonen und die Placenta zu bezeichnen. Durch Prévost und Dumas (Annal. d. Sc. nat. 1824. Tom. III) und v. Baer (de ovi genesi) erhielten wir die ersten Angaben über die frühesten Anlagen des Säugethierembryo und über die Keimblase und den Keim, welche dann später von Coste (l. c. und Embryogénie com- parée, Paris 1837) weiter geführt wurden, der auch zuerst die Keim- blase (Vésicule blastodermique) genau unterschied. Menschliche Em- bryonen und Eihäute wurden in dieser Zeit viele untersucht und nenne ich Ihnen nur die grösseren Arbeiten von Pockels (Isis 1825), Seiler (die Gebärmutter und das Ei des Menschen, Dresden 1831), Bréchet (Études anat. sur l’oeuf humain, Paris 1832), Velpaux (Em- bryologie ou Ovologie humaine, Paris 1833), Bischoff (Beitr. zur Lehre von den Eihüllen des menschl. Fötus, Bonn 1834), an die sich dann noch viele kleinere von E. H. Weber, J. Müller, R. Wagner, v. Baer, Wharton Jones, Allen Thomson, Eschricht und Anderen anschlossen.
Die vergleichende Entwicklungsgeschichte wurde in der Zeit zwischen Pander und Schwann ausser durch v. Baer auch von vielen andern Forschern sehr eifrig betrieben, doch verstand es keiner, die allgemeine Bedeutung derselben so sehr ans Licht zu setzen, wie er. Unter den Leistungen derselben sind folgende als die wichtigsten zu bezeichnen. Erstens die Entdeckung der FurchungEntdeckung der Furchung. beim Froschei durch Prévost und Dumas (Ann. d. Scienc. nat. Tom. II.) und beim Fischei durch Rusconi (Müll. Arch. 1836) und die weitere Verfolgung dieses wichtigen Vorganges durch diese Männer und v. Baer (Müll. Arch. 1834), zweitens die Arbeiten über die Ent-Entw. des Skeletts. wicklung des Skeletts durch Dugès (Ostéol. et Myol. des Batra- ciens 1834), Rathke (Isis 1825 und 1827; Ueber den Kiemenap- parat und das Zungenbein, Riga 1832; Ueber die Entw. d. Schädels der Wirbelthiere, Vierter Bericht des naturw. Sem. v. Königsberg 1839) und Reichert (Vergl. Entwickl. d. Kopfes der nackten Am- phibien, Königsberg 1838), drittens endlich die Forschungen über die Bildung der Geschlechtsorgane und der Drüsen durchGeschlechtsor- gane, Drüsen. Rathke (Beitr. z. Gesch. d. Thierwelt, 3. Abth. Halle 1825, Meck.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0029"n="13"/><fwplace="top"type="header">Historische Einleitung.</fw><lb/><hirendition="#i">magaz. III. Series, Vol. VII</hi>. 1835) und durch die Auffindung des<lb/>
Keimfleckes durch R. <hirendition="#k">Wagner</hi> (<hirendition="#k">Müll</hi>. Arch. 1835. St. 373; Münch-<noteplace="right">des Keimfleckes.</note><lb/>
ner Denkschr. II. pag. 531 und <hirendition="#i">Prodromus historiae generationis</hi>,<lb/>
Lips. 1836).</p><lb/><p>In zweiter Linie sind aus dieser Zeit als wichtig die Erfahrun-<noteplace="right">Beobachtungen<lb/>
über junge Em-<lb/>
bryonen von Säu-<lb/>
gern und des<lb/>
Menschen.</note><lb/>
gen über die erste Entwicklung der Säugethiere, dann über junge<lb/>
menschliche Embryonen und die Placenta zu bezeichnen. Durch<lb/><hirendition="#k">Prévost</hi> und <hirendition="#k">Dumas</hi> (<hirendition="#i">Annal. d. Sc. nat</hi>. 1824. <hirendition="#i">Tom</hi>. III) und v. <hirendition="#k">Baer</hi><lb/>
(<hirendition="#i">de ovi genesi</hi>) erhielten wir die ersten Angaben über die frühesten<lb/>
Anlagen des Säugethierembryo und über die Keimblase und den<lb/>
Keim, welche dann später von <hirendition="#k">Coste</hi> (l. c. und <hirendition="#i">Embryogénie com-<lb/>
parée</hi>, Paris 1837) weiter geführt wurden, der auch zuerst die Keim-<lb/>
blase (<hirendition="#i">Vésicule blastodermique</hi>) genau unterschied. Menschliche Em-<lb/>
bryonen und Eihäute wurden in dieser Zeit viele untersucht und<lb/>
nenne ich Ihnen nur die grösseren Arbeiten von <hirendition="#k">Pockels</hi> (Isis 1825),<lb/><hirendition="#k">Seiler</hi> (die Gebärmutter und das Ei des Menschen, Dresden 1831),<lb/><hirendition="#k">Bréchet</hi> (<hirendition="#i">Études anat. sur l’oeuf humain</hi>, Paris 1832), <hirendition="#k">Velpaux</hi> (<hirendition="#i">Em-<lb/>
bryologie ou Ovologie humaine</hi>, Paris 1833), <hirendition="#k">Bischoff</hi> (Beitr. zur Lehre<lb/>
von den Eihüllen des menschl. Fötus, Bonn 1834), an die sich dann<lb/>
noch viele kleinere von E. H. <hirendition="#k">Weber</hi>, J. <hirendition="#k">Müller</hi>, R. <hirendition="#k">Wagner</hi>, v. <hirendition="#k">Baer,<lb/>
Wharton Jones, Allen Thomson, Eschricht</hi> und Anderen anschlossen.</p><lb/><p>Die vergleichende Entwicklungsgeschichte wurde in der Zeit<lb/>
zwischen <hirendition="#k">Pander</hi> und <hirendition="#k">Schwann</hi> ausser durch v. <hirendition="#k">Baer</hi> auch von<lb/>
vielen andern Forschern sehr eifrig betrieben, doch verstand es<lb/>
keiner, die allgemeine Bedeutung derselben so sehr ans Licht zu<lb/>
setzen, wie er. Unter den Leistungen derselben sind folgende als die<lb/>
wichtigsten zu bezeichnen. Erstens die Entdeckung der <hirendition="#g">Furchung</hi><noteplace="right">Entdeckung<lb/>
der Furchung.</note><lb/>
beim Froschei durch <hirendition="#k">Prévost</hi> und <hirendition="#k">Dumas</hi> (<hirendition="#i">Ann. d. Scienc. nat. Tom. II.</hi>)<lb/>
und beim Fischei durch <hirendition="#k">Rusconi</hi> (<hirendition="#k">Müll</hi>. Arch. 1836) und die weitere<lb/>
Verfolgung dieses wichtigen Vorganges durch diese Männer und<lb/>
v. <hirendition="#k">Baer</hi> (<hirendition="#k">Müll</hi>. Arch. 1834), zweitens die Arbeiten über die <hirendition="#g">Ent-</hi><noteplace="right">Entw. des<lb/>
Skeletts.</note><lb/><hirendition="#g">wicklung des Skeletts</hi> durch <hirendition="#k">Dugès</hi> (<hirendition="#i">Ostéol. et Myol. des Batra-<lb/>
ciens</hi> 1834), <hirendition="#k">Rathke</hi> (Isis 1825 und 1827; Ueber den Kiemenap-<lb/>
parat und das Zungenbein, Riga 1832; Ueber die Entw. d. Schädels<lb/>
der Wirbelthiere, Vierter Bericht des naturw. Sem. v. Königsberg<lb/>
1839) und <hirendition="#k">Reichert</hi> (Vergl. Entwickl. d. Kopfes der nackten Am-<lb/>
phibien, Königsberg 1838), drittens endlich die Forschungen über<lb/>
die <hirendition="#g">Bildung der Geschlechtsorgane</hi> und <hirendition="#g">der Drüsen</hi> durch<noteplace="right">Geschlechtsor-<lb/>
gane, Drüsen.</note><lb/><hirendition="#k">Rathke</hi> (Beitr. z. Gesch. d. Thierwelt, 3. Abth. Halle 1825, <hirendition="#k">Meck</hi>.<lb/></p></div></body></text></TEI>
[13/0029]
Historische Einleitung.
magaz. III. Series, Vol. VII. 1835) und durch die Auffindung des
Keimfleckes durch R. Wagner (Müll. Arch. 1835. St. 373; Münch-
ner Denkschr. II. pag. 531 und Prodromus historiae generationis,
Lips. 1836).
des Keimfleckes.
In zweiter Linie sind aus dieser Zeit als wichtig die Erfahrun-
gen über die erste Entwicklung der Säugethiere, dann über junge
menschliche Embryonen und die Placenta zu bezeichnen. Durch
Prévost und Dumas (Annal. d. Sc. nat. 1824. Tom. III) und v. Baer
(de ovi genesi) erhielten wir die ersten Angaben über die frühesten
Anlagen des Säugethierembryo und über die Keimblase und den
Keim, welche dann später von Coste (l. c. und Embryogénie com-
parée, Paris 1837) weiter geführt wurden, der auch zuerst die Keim-
blase (Vésicule blastodermique) genau unterschied. Menschliche Em-
bryonen und Eihäute wurden in dieser Zeit viele untersucht und
nenne ich Ihnen nur die grösseren Arbeiten von Pockels (Isis 1825),
Seiler (die Gebärmutter und das Ei des Menschen, Dresden 1831),
Bréchet (Études anat. sur l’oeuf humain, Paris 1832), Velpaux (Em-
bryologie ou Ovologie humaine, Paris 1833), Bischoff (Beitr. zur Lehre
von den Eihüllen des menschl. Fötus, Bonn 1834), an die sich dann
noch viele kleinere von E. H. Weber, J. Müller, R. Wagner, v. Baer,
Wharton Jones, Allen Thomson, Eschricht und Anderen anschlossen.
Beobachtungen
über junge Em-
bryonen von Säu-
gern und des
Menschen.
Die vergleichende Entwicklungsgeschichte wurde in der Zeit
zwischen Pander und Schwann ausser durch v. Baer auch von
vielen andern Forschern sehr eifrig betrieben, doch verstand es
keiner, die allgemeine Bedeutung derselben so sehr ans Licht zu
setzen, wie er. Unter den Leistungen derselben sind folgende als die
wichtigsten zu bezeichnen. Erstens die Entdeckung der Furchung
beim Froschei durch Prévost und Dumas (Ann. d. Scienc. nat. Tom. II.)
und beim Fischei durch Rusconi (Müll. Arch. 1836) und die weitere
Verfolgung dieses wichtigen Vorganges durch diese Männer und
v. Baer (Müll. Arch. 1834), zweitens die Arbeiten über die Ent-
wicklung des Skeletts durch Dugès (Ostéol. et Myol. des Batra-
ciens 1834), Rathke (Isis 1825 und 1827; Ueber den Kiemenap-
parat und das Zungenbein, Riga 1832; Ueber die Entw. d. Schädels
der Wirbelthiere, Vierter Bericht des naturw. Sem. v. Königsberg
1839) und Reichert (Vergl. Entwickl. d. Kopfes der nackten Am-
phibien, Königsberg 1838), drittens endlich die Forschungen über
die Bildung der Geschlechtsorgane und der Drüsen durch
Rathke (Beitr. z. Gesch. d. Thierwelt, 3. Abth. Halle 1825, Meck.
Entdeckung
der Furchung.
Entw. des
Skeletts.
Geschlechtsor-
gane, Drüsen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/29>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.