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Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.

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Donner schläft, aber einst wird er fürchterlich
daher brausen, und das Laster wird erbleichen,
Schuz suchen unter den Bergen, und ihn
nicht finden.

Aber an euch, die ihr berufen seid zu Ver-
wesern des Erdbodens,
die ihr als Väter für
das Wol des Landes sorgen sollt, an euch ergeht
der Ruf der Vorsicht -- schüzzet auch hier
die beleidigten Rechte der Menschheit --
entwurzelt das Unkraut, daß es nicht die
fruchtbare Saat erstikke, rottet sie aus die
schändliche Brut, die am Mark des Lan-
des nagt, die eure Söhne entmannet,
und
eure Töchter entehret, die gegen alles Ge-
fühl des Guten und Edlen abgestumpft,
in der Hülle der Finsterniß würgt,
und
Gottes schönes Bild zertrümmert, reisset
sie nieder die Säulen der Wollust, zerstört
die Häuser der Unzucht, wo Ehre und
Ruhe auf ewig verloren wird, wo schrek-
liche Seuchen hausen, und der Tod seine
Magazine füllt.

Jhr wollt ja euer Land angebaut und bevöl-
kert haben, und doch verstopft ihr die Quellen
der Entvölkerung und Marklosigkeit nicht, wozu

Donner ſchlaͤft, aber einſt wird er fuͤrchterlich
daher brauſen, und das Laſter wird erbleichen,
Schuz ſuchen unter den Bergen, und ihn
nicht finden.

Aber an euch, die ihr berufen ſeid zu Ver-
weſern des Erdbodens,
die ihr als Vaͤter fuͤr
das Wol des Landes ſorgen ſollt, an euch ergeht
der Ruf der Vorſicht — ſchuͤzzet auch hier
die beleidigten Rechte der Menſchheit —
entwurzelt das Unkraut, daß es nicht die
fruchtbare Saat erſtikke, rottet ſie aus die
ſchaͤndliche Brut, die am Mark des Lan-
des nagt, die eure Soͤhne entmannet,
und
eure Toͤchter entehret, die gegen alles Ge-
fuͤhl des Guten und Edlen abgeſtumpft,
in der Huͤlle der Finſterniß wuͤrgt,
und
Gottes ſchoͤnes Bild zertruͤmmert, reiſſet
ſie nieder die Saͤulen der Wolluſt, zerſtoͤrt
die Haͤuſer der Unzucht, wo Ehre und
Ruhe auf ewig verloren wird, wo ſchrek-
liche Seuchen hauſen, und der Tod ſeine
Magazine fuͤllt.

Jhr wollt ja euer Land angebaut und bevoͤl-
kert haben, und doch verſtopft ihr die Quellen
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[221/0229] Donner ſchlaͤft, aber einſt wird er fuͤrchterlich daher brauſen, und das Laſter wird erbleichen, Schuz ſuchen unter den Bergen, und ihn nicht finden. Aber an euch, die ihr berufen ſeid zu Ver- weſern des Erdbodens, die ihr als Vaͤter fuͤr das Wol des Landes ſorgen ſollt, an euch ergeht der Ruf der Vorſicht — ſchuͤzzet auch hier die beleidigten Rechte der Menſchheit — entwurzelt das Unkraut, daß es nicht die fruchtbare Saat erſtikke, rottet ſie aus die ſchaͤndliche Brut, die am Mark des Lan- des nagt, die eure Soͤhne entmannet, und eure Toͤchter entehret, die gegen alles Ge- fuͤhl des Guten und Edlen abgeſtumpft, in der Huͤlle der Finſterniß wuͤrgt, und Gottes ſchoͤnes Bild zertruͤmmert, reiſſet ſie nieder die Saͤulen der Wolluſt, zerſtoͤrt die Haͤuſer der Unzucht, wo Ehre und Ruhe auf ewig verloren wird, wo ſchrek- liche Seuchen hauſen, und der Tod ſeine Magazine fuͤllt. Jhr wollt ja euer Land angebaut und bevoͤl- kert haben, und doch verſtopft ihr die Quellen der Entvoͤlkerung und Markloſigkeit nicht, wozu

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Zitationshilfe: Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knueppeln_rechte_1784/229>, abgerufen am 23.11.2024.