Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.kan: Olet & recreat: Der Geruch ergetzet. Denn alles recurirte zu unsern wolseel. Dohm Dechanten / alles addressirte sich an ihm / bey ihm war allen der Tisch gedecket / wenn das Land in Sorgen und Bekümmerniß stunde / so muste der Herr Dohm Dechant sich auffmachen. Wie viele höchst beschwerliche und mannigmahl gar verdießliche Reisen und Deputationen sind nicht von ihm übernommen / dabey er bekandter massen sein propres interesse gewaltig zurück gesetzet und negligiret hat. Die gantze Hochadliche Familie von dem Busche und andere hohe vornehme Anverwandten haben nimmer einen getreueren Freund gehabt / als eben diesen unsern ehrlichen Herr Dohm Dechanten. Mit welcher Treu und Liebe / mit welcher Embsigkeit und Sorgfalt er seinen Herrn Brüdern und seiner eintzigen liebe Frau Schwester die Hochwolgebohrne Frau von Münchhausen zu Oldendorff begegnet / was er in specie an seines lieben Herrn Bruders des Wayl. Hochwolgeb. Gestrengen und Vesten Joh. Wilcken von dem Busche Königl. Regierungs-Rath und Drosten zu Hausberge nach gebliebenen höchstbetrübten Frau Wittiben der Hochwolgb. Frauen / Frauen Gebohrnen von Ledebur und denen 8. Vaterlosen Wäysen vor Liebeswercke ausgeübet / wie sehr er vor dieselbe Tag und Nacht gesorget / lieget vor unser aller Augen und ist unnöhtig davon einiges Wort Gepränge zu machen. So wird es auch nicht bedürffen / von des wohlsehligen Herrn Dohm Dechantens wahren Gottesfurcht / Pietät, guten Erkändtniß in der Religion / bezeugten Liebe gegen die Geistlichen / dessen Selensorger und die armen Glieder in Christo Erwehnung zu thun / massen es jederman ohndem bekandt. Zwar ist er im geringsten nicht zubeklagen / weilen seine Seele dem Verdruß dieser argen und falschen Zeiten entnommen ist und bey seinem GOtt die gnadenvolle Belohnung für Seinen bezeugeten Glauben empfähet; Aber S. Königl. Majestät in Preussen etc. Unser allergnädigster König und Herr verliehren einen dero getreuesten Diener / das gantze Land einen rechtschaffenen Patrioten / die gantze Noblesse eine Zierde / die Armuth einen sonderlichen Gutthäter / kan: Olet & recreat: Der Geruch ergetzet. Denn alles recurirte zu unsern wolseel. Dohm Dechanten / alles addressirte sich an ihm / bey ihm war allen der Tisch gedecket / wenn das Land in Sorgen und Bekümmerniß stunde / so muste der Herr Dohm Dechant sich auffmachen. Wie viele höchst beschwerliche und mannigmahl gar verdießliche Reisen und Deputationen sind nicht von ihm übernommen / dabey er bekandter massen sein propres interesse gewaltig zurück gesetzet und negligiret hat. Die gantze Hochadliche Familie von dem Busche und andere hohe vornehme Anverwandten haben nimmer einen getreueren Freund gehabt / als eben diesen unsern ehrlichen Herr Dohm Dechanten. Mit welcher Treu und Liebe / mit welcher Embsigkeit und Sorgfalt er seinen Herrn Brüdern und seiner eintzigen liebe Frau Schwester die Hochwolgebohrne Frau von Münchhausen zu Oldendorff begegnet / was er in specie an seines lieben Herrn Bruders des Wayl. Hochwolgeb. Gestrengen und Vesten Joh. Wilcken von dem Busche Königl. Regierungs-Rath und Drosten zu Hausberge nach gebliebenen höchstbetrübten Frau Wittiben der Hochwolgb. Frauen / Frauen Gebohrnen von Ledebur und denen 8. Vaterlosen Wäysen vor Liebeswercke ausgeübet / wie sehr er vor dieselbe Tag und Nacht gesorget / lieget vor unser aller Augen und ist unnöhtig davon einiges Wort Gepränge zu machen. So wird es auch nicht bedürffen / von des wohlsehligen Herrn Dohm Dechantens wahren Gottesfurcht / Pietät, guten Erkändtniß in der Religion / bezeugten Liebe gegen die Geistlichen / dessen Selensorger und die armen Glieder in Christo Erwehnung zu thun / massen es jederman ohndem bekandt. Zwar ist er im geringsten nicht zubeklagen / weilen seine Seele dem Verdruß dieser argen und falschen Zeiten entnommen ist und bey seinem GOtt die gnadenvolle Belohnung für Seinen bezeugeten Glauben empfähet; Aber S. Königl. Majestät in Preussen etc. Unser allergnädigster König und Herr verliehren einen dero getreuesten Diener / das gantze Land einen rechtschaffenen Patrioten / die gantze Noblesse eine Zierde / die Armuth einen sonderlichen Gutthäter / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0061" n="59"/> kan: Olet & recreat: Der Geruch ergetzet. Denn alles recurirte zu unsern wolseel. Dohm Dechanten / alles addressirte sich an ihm / bey ihm war allen der Tisch gedecket / wenn das Land in Sorgen und Bekümmerniß stunde / so muste der Herr Dohm Dechant sich auffmachen. Wie viele höchst beschwerliche und mannigmahl gar verdießliche Reisen und Deputationen sind nicht von ihm übernommen / dabey er bekandter massen sein propres interesse gewaltig zurück gesetzet und negligiret hat.</p> <p>Die gantze Hochadliche Familie von dem Busche und andere hohe vornehme Anverwandten haben nimmer einen getreueren Freund gehabt / als eben diesen unsern ehrlichen Herr Dohm Dechanten. Mit welcher Treu und Liebe / mit welcher Embsigkeit und Sorgfalt er seinen Herrn Brüdern und seiner eintzigen liebe Frau Schwester die Hochwolgebohrne Frau von Münchhausen zu Oldendorff begegnet / was er in specie an seines lieben Herrn Bruders des Wayl. Hochwolgeb. Gestrengen und Vesten Joh. Wilcken von dem Busche Königl. Regierungs-Rath und Drosten zu Hausberge nach gebliebenen höchstbetrübten Frau Wittiben der Hochwolgb. Frauen / Frauen Gebohrnen von Ledebur und denen 8. Vaterlosen Wäysen vor Liebeswercke ausgeübet / wie sehr er vor dieselbe Tag und Nacht gesorget / lieget vor unser aller Augen und ist unnöhtig davon einiges Wort Gepränge zu machen.</p> <p>So wird es auch nicht bedürffen / von des wohlsehligen Herrn Dohm Dechantens wahren Gottesfurcht / Pietät, guten Erkändtniß in der Religion / bezeugten Liebe gegen die Geistlichen / dessen Selensorger und die armen Glieder in Christo Erwehnung zu thun / massen es jederman ohndem bekandt.</p> <p>Zwar ist er im geringsten nicht zubeklagen / weilen seine Seele dem Verdruß dieser argen und falschen Zeiten entnommen ist und bey seinem GOtt die gnadenvolle Belohnung für Seinen bezeugeten Glauben empfähet;</p> <p>Aber S. Königl. 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kan: Olet & recreat: Der Geruch ergetzet. Denn alles recurirte zu unsern wolseel. Dohm Dechanten / alles addressirte sich an ihm / bey ihm war allen der Tisch gedecket / wenn das Land in Sorgen und Bekümmerniß stunde / so muste der Herr Dohm Dechant sich auffmachen. Wie viele höchst beschwerliche und mannigmahl gar verdießliche Reisen und Deputationen sind nicht von ihm übernommen / dabey er bekandter massen sein propres interesse gewaltig zurück gesetzet und negligiret hat.
Die gantze Hochadliche Familie von dem Busche und andere hohe vornehme Anverwandten haben nimmer einen getreueren Freund gehabt / als eben diesen unsern ehrlichen Herr Dohm Dechanten. Mit welcher Treu und Liebe / mit welcher Embsigkeit und Sorgfalt er seinen Herrn Brüdern und seiner eintzigen liebe Frau Schwester die Hochwolgebohrne Frau von Münchhausen zu Oldendorff begegnet / was er in specie an seines lieben Herrn Bruders des Wayl. Hochwolgeb. Gestrengen und Vesten Joh. Wilcken von dem Busche Königl. Regierungs-Rath und Drosten zu Hausberge nach gebliebenen höchstbetrübten Frau Wittiben der Hochwolgb. Frauen / Frauen Gebohrnen von Ledebur und denen 8. Vaterlosen Wäysen vor Liebeswercke ausgeübet / wie sehr er vor dieselbe Tag und Nacht gesorget / lieget vor unser aller Augen und ist unnöhtig davon einiges Wort Gepränge zu machen.
So wird es auch nicht bedürffen / von des wohlsehligen Herrn Dohm Dechantens wahren Gottesfurcht / Pietät, guten Erkändtniß in der Religion / bezeugten Liebe gegen die Geistlichen / dessen Selensorger und die armen Glieder in Christo Erwehnung zu thun / massen es jederman ohndem bekandt.
Zwar ist er im geringsten nicht zubeklagen / weilen seine Seele dem Verdruß dieser argen und falschen Zeiten entnommen ist und bey seinem GOtt die gnadenvolle Belohnung für Seinen bezeugeten Glauben empfähet;
Aber S. Königl. Majestät in Preussen etc. Unser allergnädigster König und Herr verliehren einen dero getreuesten Diener / das gantze Land einen rechtschaffenen Patrioten / die gantze Noblesse eine Zierde / die Armuth einen sonderlichen Gutthäter /
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Zitationshilfe: | Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/61>, abgerufen am 16.02.2025. |