Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

ungemeine Gnade und Liebe zugewandt / selbige auch so vielfältig bey allen vorfallenden Occasionen gegen ihn in der That bezeuget und ihm unverrückt und absque ullo intervallo (so in dieser sonst schnöden und argen Welt abermahlen zu admiriren ist) biß an sein seeliges Ende / gnädigst conserviret haben / derogestalt daß die Menge desjenigen / was man davon bey dieser Gelegenheit sagen könte / nicht gnugsahm ausgedrücket werdenkan.

Es beweiset solches klährlich / daß insonderheit S. Königl. Maytt. etc. Unser allergnädigster König und Herr / demselben viele hochwichtige Sachen anvertrauet und committiret / auch zu unterschiedenen mahlen als einen Gesandten gebrauchet und unter andern einesmahls an S. Churfürstl. Durchl. von Pfaltz verschicket / weniger nicht en egard solcher seiner Treue / Redlichkeit / wie auch hospitalität und vorab wegen seiner Meriten in Jahr 1703 zu Dero vornehmsten Landraht hiesigen Fürstenthums in allerhöchsten Gnaden bestellen lassen; anjetzo geliebter Kürtze halber zugeschweigen / daß er ausser diesen zum öfftern Gelegenheit gehabt / sonsten bey Hofe sein Glück weiter zu poussiren und zu höhern Dignitäten zugelangen / so er doch theils aus einer angebohrnen Modestie und ungemeinen Liebe gegen sein theures Vaterland (vor dessen Wohlfahrt er unaufhörlich gesorget) theils auch aus andern Christlichen Absichten von sich abgelehnet hat.

Jedoch ist notorium, gestalt so wol höchstgedachte Se. Königl. Majestät / als auch die Königl. Herrn Gebrüdere Königl. Hoheiten ihm sonsten ihre höchste Grace auf unzählbahre Weise gedeihen lassen / derogestalt daß er Jährlich ein oder zwey mahl nacher Hofe kommen / und seine aller und unterthänigste Auffwartung thun müssen.

Imgleichen ist unser Wohlseel. Herr Dohm-Dechant bey allen vor und nach gewesenen Königlichen und Chur-Fürstlichen hohen Premier- und Etats-Ministren, wie nicht weniger bey der gantzen Generalität / der gantzen Hoffstatt und andern hohen so wol Civil-als Militair-Bedienten in grossem Ansehen und intimer admission gewesen / massen dieselbe sammt und sonders (es mögen die Perioden gewesen seyn / wie sie gewolt) auf ihm eine mehr als gewöhnliche Faveur / Liebe und Vertraulichkeit geworffen und denselben vor andern mit Distinction und AEmulation aestimiret haben.

ungemeine Gnade und Liebe zugewandt / selbige auch so vielfältig bey allen vorfallenden Occasionen gegen ihn in der That bezeuget und ihm unverrückt und absque ullo intervallo (so in dieser sonst schnöden und argen Welt abermahlen zu admiriren ist) biß an sein seeliges Ende / gnädigst conserviret haben / derogestalt daß die Menge desjenigen / was man davon bey dieser Gelegenheit sagen könte / nicht gnugsahm ausgedrücket werdenkan.

Es beweiset solches klährlich / daß insonderheit S. Königl. Maytt. etc. Unser allergnädigster König und Herr / demselben viele hochwichtige Sachen anvertrauet und committiret / auch zu unterschiedenen mahlen als einen Gesandten gebrauchet und unter andern einesmahls an S. Churfürstl. Durchl. von Pfaltz verschicket / weniger nicht en egard solcher seiner Treue / Redlichkeit / wie auch hospitalität und vorab wegen seiner Meriten in Jahr 1703 zu Dero vornehmsten Landraht hiesigen Fürstenthums in allerhöchsten Gnaden bestellen lassen; anjetzo geliebter Kürtze halber zugeschweigen / daß er ausser diesen zum öfftern Gelegenheit gehabt / sonsten bey Hofe sein Glück weiter zu poussiren und zu höhern Dignitäten zugelangen / so er doch theils aus einer angebohrnen Modestie und ungemeinen Liebe gegen sein theures Vaterland (vor dessen Wohlfahrt er unaufhörlich gesorget) theils auch aus andern Christlichen Absichten von sich abgelehnet hat.

Jedoch ist notorium, gestalt so wol höchstgedachte Se. Königl. Majestät / als auch die Königl. Herrn Gebrüdere Königl. Hoheiten ihm sonsten ihre höchste Grace auf unzählbahre Weise gedeihen lassen / derogestalt daß er Jährlich ein oder zwey mahl nacher Hofe kommen / und seine aller und unterthänigste Auffwartung thun müssen.

Imgleichen ist unser Wohlseel. Herr Dohm-Dechant bey allen vor und nach gewesenen Königlichen und Chur-Fürstlichen hohen Premier- und Etats-Ministren, wie nicht weniger bey der gantzen Generalität / der gantzen Hoffstatt und andern hohen so wol Civil-als Militair-Bedienten in grossem Ansehen und intimer admission gewesen / massen dieselbe sammt und sonders (es mögen die Perioden gewesen seyn / wie sie gewolt) auf ihm eine mehr als gewöhnliche Faveur / Liebe und Vertraulichkeit geworffen und denselben vor andern mit Distinction und AEmulation aestimiret haben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0058" n="56"/>
ungemeine Gnade und Liebe zugewandt /
                     selbige auch so vielfältig bey allen vorfallenden Occasionen gegen ihn in der
                     That bezeuget und ihm unverrückt und absque ullo intervallo (so in dieser sonst
                     schnöden und argen Welt abermahlen zu admiriren ist) biß an sein seeliges Ende /
                     gnädigst conserviret haben / derogestalt daß die Menge desjenigen / was man
                     davon bey dieser Gelegenheit sagen könte / nicht gnugsahm ausgedrücket
                     werdenkan.</p>
        <p>Es beweiset solches klährlich / daß insonderheit S. Königl. Maytt. etc. Unser
                     allergnädigster König und Herr / demselben viele hochwichtige Sachen anvertrauet
                     und committiret / auch zu unterschiedenen mahlen als einen Gesandten gebrauchet
                     und unter andern einesmahls an S. Churfürstl. Durchl. von Pfaltz verschicket /
                     weniger nicht en egard solcher seiner Treue / Redlichkeit / wie auch
                     hospitalität und vorab wegen seiner Meriten in Jahr 1703 zu Dero vornehmsten
                     Landraht hiesigen Fürstenthums in allerhöchsten Gnaden bestellen lassen; anjetzo
                     geliebter Kürtze halber zugeschweigen / daß er ausser diesen zum öfftern
                     Gelegenheit gehabt / sonsten bey Hofe sein Glück weiter zu poussiren und zu
                     höhern Dignitäten zugelangen / so er doch theils aus einer angebohrnen Modestie
                     und ungemeinen Liebe gegen sein theures Vaterland (vor dessen Wohlfahrt er
                     unaufhörlich gesorget) theils auch aus andern Christlichen Absichten von sich
                     abgelehnet hat.</p>
        <p>Jedoch ist notorium, gestalt so wol höchstgedachte Se. Königl. Majestät / als
                     auch die Königl. Herrn Gebrüdere Königl. Hoheiten ihm sonsten ihre höchste Grace
                     auf unzählbahre Weise gedeihen lassen / derogestalt daß er Jährlich ein oder
                     zwey mahl nacher Hofe kommen / und seine aller und unterthänigste Auffwartung
                     thun müssen.</p>
        <p>Imgleichen ist unser Wohlseel. Herr Dohm-Dechant bey allen vor und nach gewesenen
                     Königlichen und Chur-Fürstlichen hohen Premier- und Etats-Ministren, wie nicht
                     weniger bey der gantzen Generalität / der gantzen Hoffstatt und andern hohen so
                     wol Civil-als Militair-Bedienten in grossem Ansehen und intimer admission
                     gewesen / massen dieselbe sammt und sonders (es mögen die Perioden gewesen seyn
                     / wie sie gewolt) auf ihm eine mehr als gewöhnliche Faveur / Liebe und
                     Vertraulichkeit geworffen und denselben vor andern mit Distinction und
                     AEmulation aestimiret haben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[56/0058] ungemeine Gnade und Liebe zugewandt / selbige auch so vielfältig bey allen vorfallenden Occasionen gegen ihn in der That bezeuget und ihm unverrückt und absque ullo intervallo (so in dieser sonst schnöden und argen Welt abermahlen zu admiriren ist) biß an sein seeliges Ende / gnädigst conserviret haben / derogestalt daß die Menge desjenigen / was man davon bey dieser Gelegenheit sagen könte / nicht gnugsahm ausgedrücket werdenkan. Es beweiset solches klährlich / daß insonderheit S. Königl. Maytt. etc. Unser allergnädigster König und Herr / demselben viele hochwichtige Sachen anvertrauet und committiret / auch zu unterschiedenen mahlen als einen Gesandten gebrauchet und unter andern einesmahls an S. Churfürstl. Durchl. von Pfaltz verschicket / weniger nicht en egard solcher seiner Treue / Redlichkeit / wie auch hospitalität und vorab wegen seiner Meriten in Jahr 1703 zu Dero vornehmsten Landraht hiesigen Fürstenthums in allerhöchsten Gnaden bestellen lassen; anjetzo geliebter Kürtze halber zugeschweigen / daß er ausser diesen zum öfftern Gelegenheit gehabt / sonsten bey Hofe sein Glück weiter zu poussiren und zu höhern Dignitäten zugelangen / so er doch theils aus einer angebohrnen Modestie und ungemeinen Liebe gegen sein theures Vaterland (vor dessen Wohlfahrt er unaufhörlich gesorget) theils auch aus andern Christlichen Absichten von sich abgelehnet hat. Jedoch ist notorium, gestalt so wol höchstgedachte Se. Königl. Majestät / als auch die Königl. Herrn Gebrüdere Königl. Hoheiten ihm sonsten ihre höchste Grace auf unzählbahre Weise gedeihen lassen / derogestalt daß er Jährlich ein oder zwey mahl nacher Hofe kommen / und seine aller und unterthänigste Auffwartung thun müssen. Imgleichen ist unser Wohlseel. Herr Dohm-Dechant bey allen vor und nach gewesenen Königlichen und Chur-Fürstlichen hohen Premier- und Etats-Ministren, wie nicht weniger bey der gantzen Generalität / der gantzen Hoffstatt und andern hohen so wol Civil-als Militair-Bedienten in grossem Ansehen und intimer admission gewesen / massen dieselbe sammt und sonders (es mögen die Perioden gewesen seyn / wie sie gewolt) auf ihm eine mehr als gewöhnliche Faveur / Liebe und Vertraulichkeit geworffen und denselben vor andern mit Distinction und AEmulation aestimiret haben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/58
Zitationshilfe: Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/58>, abgerufen am 05.05.2024.