Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

ches sie bewog JEsu nachzufolgen / kömmt er bald auf höhere Dinge / wenn er sagt: Wircket Speise nicht die vergänglich ist / sondern die da bleibet ins ewige Leben / welche euch des Menschen Sohn geben wird. So thut er auch hier / daß er von der Aufferweckung Lazari zum natürlichen Leben Gelegenheit nimmt zu reden von dem geistlichen und ewigen Leben. Wie er nun in denen vorhergehenden Worten gesagt daß Er sey die Aufferstehung und das Leben / so weiset er nun wie er solches denen Gläubigen sey / nemlich nicht in dem Verstande wie die Juden seine Worte annahmen Joh. 8 / 51. 52. So jemand mein Wort wird halten / der wird den Todt nicht sehen ewiglich / welches sie von dem natürlichen Tode verstunden / daß CHristus denen / so an ihn gläubeten die Befreyung von selbigen verheisse / welches die Meynung Christi weder dort noch hier ist. Denn es bleibet ein unveränderliches Wort GOttes Hebr. 9 / 27. Es ist dem Menschen gesetzet einmahl zu sterben hernach das Gerichte / und bleibet also der Todt ein Weg alles Fleisches welches CHristus nicht auffheben wil / Cyprian. in lib. de mortalit. vid. Mald. p. 396. in Joh. wie Er in diesen Worten selbst weiset da er sagt: Ob er gleich stürbe / verheisset also allen denen die durch den Glauben mit ihm vereiniget ein Leben welches auch in dem natürlichen Tode bleiben soll / und zwar ein solches Leben / das vergnüglich und erfreulich ist. Vide Flacii clav. Script.. part. 1. pag. 1320. Wie das Wort Leben / wenn es in heiliger Schrifft ohne Zusatz gebrauchet und dem Tode entgegen gesetzet wird allezeit ein glückliches oder seeliges Leben bedeutet / als 5. B. Mos. 33 / 6. Da Mose vor seinem Tode die Zwölff Stämme Israel segnet / also anfängt: Ruben lebe und sterbe nicht / und sein Pöbel sey geringe / so wünd-

ches sie bewog JEsu nachzufolgen / kömmt er bald auf höhere Dinge / wenn er sagt: Wircket Speise nicht die vergänglich ist / sondern die da bleibet ins ewige Leben / welche euch des Menschen Sohn geben wird. So thut er auch hier / daß er von der Aufferweckung Lazari zum natürlichen Leben Gelegenheit nimmt zu reden von dem geistlichen und ewigen Leben. Wie er nun in denen vorhergehenden Worten gesagt daß Er sey die Aufferstehung und das Leben / so weiset er nun wie er solches denen Gläubigen sey / nemlich nicht in dem Verstande wie die Juden seine Worte annahmen Joh. 8 / 51. 52. So jemand mein Wort wird halten / der wird den Todt nicht sehen ewiglich / welches sie von dem natürlichen Tode verstunden / daß CHristus denen / so an ihn gläubeten die Befreyung von selbigen verheisse / welches die Meynung Christi weder dort noch hier ist. Denn es bleibet ein unveränderliches Wort GOttes Hebr. 9 / 27. Es ist dem Menschen gesetzet einmahl zu sterben hernach das Gerichte / und bleibet also der Todt ein Weg alles Fleisches welches CHristus nicht auffheben wil / Cyprian. in lib. de mortalit. vid. Mald. p. 396. in Joh. wie Er in diesen Worten selbst weiset da er sagt: Ob er gleich stürbe / verheisset also allen denen die durch den Glauben mit ihm vereiniget ein Leben welches auch in dem natürlichen Tode bleiben soll / und zwar ein solches Leben / das vergnüglich und erfreulich ist. Vide Flacii clav. Script.. part. 1. pag. 1320. Wie das Wort Leben / wenn es in heiliger Schrifft ohne Zusatz gebrauchet und dem Tode entgegen gesetzet wird allezeit ein glückliches oder seeliges Leben bedeutet / als 5. B. Mos. 33 / 6. Da Mose vor seinem Tode die Zwölff Stämme Israel segnet / also anfängt: Ruben lebe und sterbe nicht / und sein Pöbel sey geringe / so wünd-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0033" n="31"/>
ches sie bewog JEsu
                     nachzufolgen / kömmt er bald auf höhere Dinge / wenn er sagt: Wircket Speise
                     nicht die vergänglich ist / sondern die da bleibet ins ewige Leben / welche euch
                     des Menschen Sohn geben wird. So thut er auch hier / daß er von der
                     Aufferweckung Lazari zum natürlichen Leben Gelegenheit nimmt zu reden von dem
                     geistlichen und ewigen Leben. Wie er nun in denen vorhergehenden Worten gesagt
                     daß Er sey die Aufferstehung und das Leben / so weiset er nun wie er solches
                     denen Gläubigen sey / nemlich nicht in dem Verstande wie die Juden seine Worte
                     annahmen Joh. 8 / 51. 52. So jemand mein Wort wird halten / der wird den Todt
                     nicht sehen ewiglich / welches sie von dem natürlichen Tode verstunden / daß
                     CHristus denen / so an ihn gläubeten die Befreyung von selbigen verheisse /
                     welches die Meynung Christi weder dort noch hier ist. Denn es bleibet ein
                     unveränderliches Wort GOttes Hebr. 9 / 27. Es ist dem Menschen gesetzet einmahl
                     zu sterben hernach das Gerichte / und bleibet also der Todt ein Weg alles
                     Fleisches welches CHristus nicht auffheben wil / <note place="left">Cyprian. in lib. de mortalit. vid. Mald. p. 396. in Joh.</note> wie Er in
                     diesen Worten selbst weiset da er sagt: Ob er gleich stürbe / verheisset also
                     allen denen die durch den Glauben mit ihm vereiniget ein Leben welches auch in
                     dem natürlichen Tode bleiben soll / und zwar ein solches Leben / das vergnüglich
                     und erfreulich ist. <note place="left">Vide Flacii clav. Script.. part.
                         1. pag. 1320.</note> Wie das Wort Leben / wenn es in heiliger Schrifft ohne
                     Zusatz gebrauchet und dem Tode entgegen gesetzet wird allezeit ein glückliches
                     oder seeliges Leben bedeutet / als 5. B. Mos. 33 / 6. Da Mose vor seinem Tode
                     die Zwölff Stämme Israel segnet / also anfängt: Ruben lebe und sterbe nicht /
                     und sein Pöbel sey geringe / so wünd-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0033] ches sie bewog JEsu nachzufolgen / kömmt er bald auf höhere Dinge / wenn er sagt: Wircket Speise nicht die vergänglich ist / sondern die da bleibet ins ewige Leben / welche euch des Menschen Sohn geben wird. So thut er auch hier / daß er von der Aufferweckung Lazari zum natürlichen Leben Gelegenheit nimmt zu reden von dem geistlichen und ewigen Leben. Wie er nun in denen vorhergehenden Worten gesagt daß Er sey die Aufferstehung und das Leben / so weiset er nun wie er solches denen Gläubigen sey / nemlich nicht in dem Verstande wie die Juden seine Worte annahmen Joh. 8 / 51. 52. So jemand mein Wort wird halten / der wird den Todt nicht sehen ewiglich / welches sie von dem natürlichen Tode verstunden / daß CHristus denen / so an ihn gläubeten die Befreyung von selbigen verheisse / welches die Meynung Christi weder dort noch hier ist. Denn es bleibet ein unveränderliches Wort GOttes Hebr. 9 / 27. Es ist dem Menschen gesetzet einmahl zu sterben hernach das Gerichte / und bleibet also der Todt ein Weg alles Fleisches welches CHristus nicht auffheben wil / wie Er in diesen Worten selbst weiset da er sagt: Ob er gleich stürbe / verheisset also allen denen die durch den Glauben mit ihm vereiniget ein Leben welches auch in dem natürlichen Tode bleiben soll / und zwar ein solches Leben / das vergnüglich und erfreulich ist. Wie das Wort Leben / wenn es in heiliger Schrifft ohne Zusatz gebrauchet und dem Tode entgegen gesetzet wird allezeit ein glückliches oder seeliges Leben bedeutet / als 5. B. Mos. 33 / 6. Da Mose vor seinem Tode die Zwölff Stämme Israel segnet / also anfängt: Ruben lebe und sterbe nicht / und sein Pöbel sey geringe / so wünd- Cyprian. in lib. de mortalit. vid. Mald. p. 396. in Joh. Vide Flacii clav. Script.. part. 1. pag. 1320.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/33
Zitationshilfe: Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/33>, abgerufen am 23.11.2024.