Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.die heiligen Väter der ersten Welt. Als dem Lamech ein Sohn gebohren ward 1. B. Mos. 6 / 29. und er meynete / daß der der verheissene Weibes-Saame seyn solte / hieß er ihn Noah / Ruhe und Trost / und erklähret selbst / warum er ihn so genennet: Der wird uns trösten in unser Mühe und Arbeit auf Erden / die der HERR verfluchet hat. Wie er nun also ist der Tröster aller Mühseeligen und Beladenen / der sie tröstet in allen ihren Trübsahlen / so ist er auch der Tröster derer über dem Todt der Gläubigen betrübten Leidtragenden / welches er mit recht Majestätischen Worten ausspricht / denn als Martha aus der ersten Antwort Christi dein Bruder soll aufferstehen / (in welcher Er ihr nicht allein die Aufferweckung ihres Bruders versicherte / sondern auch zugleich zu verstehen gab / wie dessen Auferstehung von ihm dependirete) die Meynung des HErrn noch nicht vernahm / bricht er mit grossen Nachdruck aus: Ich bin die Aufferstehung / da gleich in dem ersten kleinen Worte ich bins eine deutliche Widerlegung des Irrthums der Marthä stecket da sie sagt: Aber ich weiß auch noch / was du bittest von GOtt / das wird er dir geben. Es bedürffe hie keiner frembden oder höhern Krafft die er durchs Gebeth erlangen müste wie Elias / Elisa / Petrus und andere heilige Männer GOttes / sondern es sey seine eigene Krafft / durch welche er die Todten aufferwecket / wie er deutlich zeuget Joh. 5 / 21. Wie der Vater die Todten aufferwecket und machet sie lebendig / also auch der Sohn machet lebendig welche er wil; nicht nur in der allgemeinen Aufferstehung am jüngsten Tage / davon Er verß 28. sagt: Es kommt die Stunde in welcher alle die in den Gräbern sind werden die Stimme des Menschen Sohns hören / und werden herfür ge- die heiligen Väter der ersten Welt. Als dem Lamech ein Sohn gebohren ward 1. B. Mos. 6 / 29. und er meynete / daß der der verheissene Weibes-Saame seyn solte / hieß er ihn Noah / Ruhe und Trost / und erklähret selbst / warum er ihn so genennet: Der wird uns trösten in unser Mühe und Arbeit auf Erden / die der HERR verfluchet hat. Wie er nun also ist der Tröster aller Mühseeligen und Beladenen / der sie tröstet in allen ihren Trübsahlen / so ist er auch der Tröster derer über dem Todt der Gläubigen betrübten Leidtragenden / welches er mit recht Majestätischen Worten ausspricht / denn als Martha aus der ersten Antwort Christi dein Bruder soll aufferstehen / (in welcher Er ihr nicht allein die Aufferweckung ihres Bruders versicherte / sondern auch zugleich zu verstehen gab / wie dessen Auferstehung von ihm dependirete) die Meynung des HErrn noch nicht vernahm / bricht er mit grossen Nachdruck aus: Ich bin die Aufferstehung / da gleich in dem ersten kleinen Worte ich bins eine deutliche Widerlegung des Irrthums der Marthä stecket da sie sagt: Aber ich weiß auch noch / was du bittest von GOtt / das wird er dir geben. Es bedürffe hie keiner frembden oder höhern Krafft die er durchs Gebeth erlangen müste wie Elias / Elisa / Petrus und andere heilige Männer GOttes / sondern es sey seine eigene Krafft / durch welche er die Todten aufferwecket / wie er deutlich zeuget Joh. 5 / 21. Wie der Vater die Todten aufferwecket und machet sie lebendig / also auch der Sohn machet lebendig welche er wil; nicht nur in der allgemeinen Aufferstehung am jüngsten Tage / davon Er verß 28. sagt: Es kommt die Stunde in welcher alle die in den Gräbern sind werden die Stimme des Menschen Sohns hören / und werden herfür ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0027" n="25"/> die heiligen Väter der ersten Welt. Als dem Lamech ein Sohn gebohren ward 1. B. Mos. 6 / 29. und er meynete / daß der der verheissene Weibes-Saame seyn solte / hieß er ihn Noah / Ruhe und Trost / und erklähret selbst / warum er ihn so genennet: Der wird uns trösten in unser Mühe und Arbeit auf Erden / die der HERR verfluchet hat. Wie er nun also ist der Tröster aller Mühseeligen und Beladenen / der sie tröstet in allen ihren Trübsahlen / so ist er auch der Tröster derer über dem Todt der Gläubigen betrübten Leidtragenden / welches er mit recht Majestätischen Worten ausspricht / denn als Martha aus der ersten Antwort Christi dein Bruder soll aufferstehen / (in welcher Er ihr nicht allein die Aufferweckung ihres Bruders versicherte / sondern auch zugleich zu verstehen gab / wie dessen Auferstehung von ihm dependirete) die Meynung des HErrn noch nicht vernahm / bricht er mit grossen Nachdruck aus: Ich bin die Aufferstehung / da gleich in dem ersten kleinen Worte ich bins eine deutliche Widerlegung des Irrthums der Marthä stecket da sie sagt: Aber ich weiß auch noch / was du bittest von GOtt / das wird er dir geben. Es bedürffe hie keiner frembden oder höhern Krafft die er durchs Gebeth erlangen müste wie Elias / Elisa / Petrus und andere heilige Männer GOttes / sondern es sey seine eigene Krafft / durch welche er die Todten aufferwecket / wie er deutlich zeuget Joh. 5 / 21. Wie der Vater die Todten aufferwecket und machet sie lebendig / also auch der Sohn machet lebendig welche er wil; nicht nur in der allgemeinen Aufferstehung am jüngsten Tage / davon Er verß 28. sagt: Es kommt die Stunde in welcher alle die in den Gräbern sind werden die Stimme des Menschen Sohns hören / und werden herfür ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0027]
die heiligen Väter der ersten Welt. Als dem Lamech ein Sohn gebohren ward 1. B. Mos. 6 / 29. und er meynete / daß der der verheissene Weibes-Saame seyn solte / hieß er ihn Noah / Ruhe und Trost / und erklähret selbst / warum er ihn so genennet: Der wird uns trösten in unser Mühe und Arbeit auf Erden / die der HERR verfluchet hat. Wie er nun also ist der Tröster aller Mühseeligen und Beladenen / der sie tröstet in allen ihren Trübsahlen / so ist er auch der Tröster derer über dem Todt der Gläubigen betrübten Leidtragenden / welches er mit recht Majestätischen Worten ausspricht / denn als Martha aus der ersten Antwort Christi dein Bruder soll aufferstehen / (in welcher Er ihr nicht allein die Aufferweckung ihres Bruders versicherte / sondern auch zugleich zu verstehen gab / wie dessen Auferstehung von ihm dependirete) die Meynung des HErrn noch nicht vernahm / bricht er mit grossen Nachdruck aus: Ich bin die Aufferstehung / da gleich in dem ersten kleinen Worte ich bins eine deutliche Widerlegung des Irrthums der Marthä stecket da sie sagt: Aber ich weiß auch noch / was du bittest von GOtt / das wird er dir geben. Es bedürffe hie keiner frembden oder höhern Krafft die er durchs Gebeth erlangen müste wie Elias / Elisa / Petrus und andere heilige Männer GOttes / sondern es sey seine eigene Krafft / durch welche er die Todten aufferwecket / wie er deutlich zeuget Joh. 5 / 21. Wie der Vater die Todten aufferwecket und machet sie lebendig / also auch der Sohn machet lebendig welche er wil; nicht nur in der allgemeinen Aufferstehung am jüngsten Tage / davon Er verß 28. sagt: Es kommt die Stunde in welcher alle die in den Gräbern sind werden die Stimme des Menschen Sohns hören / und werden herfür ge-
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Zitationshilfe: | Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/27>, abgerufen am 05.07.2024. |