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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Drittes Buch.
Und Theodosia schien anderwerts verbunden.
Theod. Wie kan Heracli9 so höchst empfindlich seyn?
Jch schwere: Wort und Huld war ein verstell-
ter Schein/
Wodurch ich dermaleinst Tyrannen wolte stürtzen/
Und Phocas Leben selbst zu meiner Rache kürtzen.
Emil. (im Verborgenen.)
Der Himmel hat mich selbst an diesen Ort gestellt:
Daß sein Gesalbter nicht durch schwache Weiber
fällt.
Heracl. So soll die tapffre Faust geschärffte Waffen
tragen/
Auf Phocas schwartze Brust. Jch selber wil mich
wagen.
Emil. Jch will Alcides seyn/ so stirbt die Schlangen-
Art.
Heracl. Zu einer Helden-that wird keine Zeit gespart.
Jndessen lasse dich/ du schönster Engel/ küssen/
Laß deine zarte Hand durch meine Faust umb-
schliessen:
Das Schicksal schencket dir das Kleinod dieser
Welt/
Und hat dir Cron und Thron im neuen Rom be-
stellt. (Er gehet ab.)
Emil. Schaut diese Bestien! Hört die verfluchten
Weiber!
Noch heute soll man sehn/ wie die verhaßten Leiber
Jn einer See voll Blut zu Grunde sollen gehn.
Wer kan der Majestät des Käysers widerstehn?

(Er gehet ab.)
(Theo-
C c c 5
Drittes Buch.
Und Theodoſia ſchien anderwerts verbunden.
Theod. Wie kan Heracli9 ſo hoͤchſt empfindlich ſeyn?
Jch ſchwere: Wort und Huld war ein verſtell-
ter Schein/
Wodurch ich dermaleinſt Tyrañen wolte ſtuͤrtzẽ/
Und Phocas Leben ſelbſt zu meiner Rache kuͤrtzen.
Emil. (im Verborgenen.)
Der Him̃el hat mich ſelbſt an dieſen Ort geſtellt:
Daß ſein Geſalbter nicht durch ſchwache Weiber
faͤllt.
Heracl. So ſoll die tapffre Fauſt geſchaͤrffte Waffen
tragen/
Auf Phocas ſchwartze Bruſt. Jch ſelber wil mich
wagen.
Emil. Jch will Alcides ſeyn/ ſo ſtirbt die Schlangen-
Art.
Heracl. Zu einer Helden-that wird keine Zeit geſpart.
Jndeſſen laſſe dich/ du ſchoͤnſter Engel/ kuͤſſen/
Laß deine zarte Hand durch meine Fauſt umb-
ſchlieſſen:
Das Schickſal ſchencket dir das Kleinod dieſer
Welt/
Und hat dir Cron und Thron im neuen Rom be-
ſtellt. (Er gehet ab.)
Emil. Schaut dieſe Beſtien! Hoͤrt die verfluchten
Weiber!
Noch heute ſoll man ſehn/ wie die verhaßten Leiber
Jn einer See voll Blut zu Grunde ſollen gehn.
Wer kan der Majeſtaͤt des Kaͤyſers widerſtehn?

(Er gehet ab.)
(Theo-
C c c 5
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[777/0797] Drittes Buch. Und Theodoſia ſchien anderwerts verbunden. Theod. Wie kan Heracli9 ſo hoͤchſt empfindlich ſeyn? Jch ſchwere: Wort und Huld war ein verſtell- ter Schein/ Wodurch ich dermaleinſt Tyrañen wolte ſtuͤrtzẽ/ Und Phocas Leben ſelbſt zu meiner Rache kuͤrtzen. Emil. (im Verborgenen.) Der Him̃el hat mich ſelbſt an dieſen Ort geſtellt: Daß ſein Geſalbter nicht durch ſchwache Weiber faͤllt. Heracl. So ſoll die tapffre Fauſt geſchaͤrffte Waffen tragen/ Auf Phocas ſchwartze Bruſt. Jch ſelber wil mich wagen. Emil. Jch will Alcides ſeyn/ ſo ſtirbt die Schlangen- Art. Heracl. Zu einer Helden-that wird keine Zeit geſpart. Jndeſſen laſſe dich/ du ſchoͤnſter Engel/ kuͤſſen/ Laß deine zarte Hand durch meine Fauſt umb- ſchlieſſen: Das Schickſal ſchencket dir das Kleinod dieſer Welt/ Und hat dir Cron und Thron im neuen Rom be- ſtellt. (Er gehet ab.) Emil. Schaut dieſe Beſtien! Hoͤrt die verfluchten Weiber! Noch heute ſoll man ſehn/ wie die verhaßten Leiber Jn einer See voll Blut zu Grunde ſollen gehn. Wer kan der Majeſtaͤt des Kaͤyſers widerſtehn? (Er gehet ab.) (Theo- C c c 5

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/797>, abgerufen am 25.11.2024.