Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. Wie das zertheilte Naß sich muß beschliessen laßen/Wie es sich muß im Schoß des rauhen Steines fassen. Und wie die stete Flut die härtsten Steine zwingt/ Daß eine Thränen-See durch Ritz und Mar- mor dringt. (Er gehet ab.) Hon. Vermaledeyter Hund! du findest dich betrogen: Jch bin dem Tyger-Thier weit mehr als dir ge- wogen. Wie man diß Wasser sieht/ lebendig/ klar und rein/ So werd' ich allzeit keusch und unbeflecket seyn. Der Himmel mag auff mich so Blitz als Keile schicken: Jedoch Beständigkeit soll stets mein Hertze schmücken. Wenn Phocas voller Brunst einst wird zu schei- tern gehn: So wird bey Siroen mein Haupt bekrönet stehn. Dritter Aufftritt. Heraclius, Priscus. Heracl. Die Sphaera meines Glücks ist dieses runde Wesen: Mein schwacher Zustand ist durch dieses Gold ge- nesen. Das schicksal ist versöhnt: es sol so Reich als Land/ Durch mich gesetzet seyn in vor-beglückten Stand. Nimm hin/ vertrauter Freund! diß Käyserliche Zeichen: Daß C c c 3
Drittes Buch. Wie das zertheilte Naß ſich muß beſchlieſſen laßẽ/Wie es ſich muß im Schoß des rauhen Steines faſſen. Und wie die ſtete Flut die haͤrtſten Steine zwingt/ Daß eine Thraͤnen-See durch Ritz und Mar- mor dringt. (Er gehet ab.) Hon. Vermaledeyter Hund! du findeſt dich betrogen: Jch bin dem Tyger-Thier weit mehr als dir ge- wogen. Wie man diß Waſſer ſieht/ lebendig/ klar und rein/ So werd’ ich allzeit keuſch und unbeflecket ſeyn. Der Himmel mag auff mich ſo Blitz als Keile ſchicken: Jedoch Beſtaͤndigkeit ſoll ſtets mein Hertze ſchmuͤcken. Wenn Phocas voller Brunſt einſt wird zu ſchei- tern gehn: So wird bey Siroën mein Haupt bekroͤnet ſtehn. Dritter Aufftritt. Heraclius, Priſcus. Heracl. Die Sphæra meines Gluͤcks iſt dieſes runde Weſen: Mein ſchwacher Zuſtand iſt durch dieſes Gold ge- neſen. Das ſchickſal iſt verſoͤhnt: es ſol ſo Reich als Land/ Durch mich geſetzet ſeyn in vor-begluͤcktẽ Stand. Nimm hin/ vertrauter Freund! diß Kaͤyſerliche Zeichen: Daß C c c 3
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Drittes Buch.
Wie das zertheilte Naß ſich muß beſchlieſſen laßẽ/
Wie es ſich muß im Schoß des rauhen Steines
faſſen.
Und wie die ſtete Flut die haͤrtſten Steine zwingt/
Daß eine Thraͤnen-See durch Ritz und Mar-
mor dringt.
(Er gehet ab.)
Hon. Vermaledeyter Hund! du findeſt dich betrogen:
Jch bin dem Tyger-Thier weit mehr als dir ge-
wogen.
Wie man diß Waſſer ſieht/ lebendig/ klar und
rein/
So werd’ ich allzeit keuſch und unbeflecket ſeyn.
Der Himmel mag auff mich ſo Blitz als Keile
ſchicken:
Jedoch Beſtaͤndigkeit ſoll ſtets mein Hertze
ſchmuͤcken.
Wenn Phocas voller Brunſt einſt wird zu ſchei-
tern gehn:
So wird bey Siroën mein Haupt bekroͤnet ſtehn.
Dritter Aufftritt.
Heraclius, Priſcus.
Heracl. Die Sphæra meines Gluͤcks iſt dieſes runde
Weſen:
Mein ſchwacher Zuſtand iſt durch dieſes Gold ge-
neſen.
Das ſchickſal iſt verſoͤhnt: es ſol ſo Reich als Land/
Durch mich geſetzet ſeyn in vor-begluͤcktẽ Stand.
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Zitationshilfe: | Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 773. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/793>, abgerufen am 16.02.2025. |