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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.

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Ach! der Menge gefällt, was auf dem Marktplatz taugt, pkl_061.002
Und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen: pkl_061.003
An das Göttliche glauben pkl_061.004
Die allein, die es selber sind.Hölderlin.
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§. 89. 2) Die alcäische Strophe mit zwei alcäischen pkl_061.006
Versen, einem überzähligen jambischen und einem pkl_061.007
logaödischen (daktylisch-trochäischen) Dimeter.

pkl_061.008

Den reinen Quell der Wahrheit verließen oft pkl_061.009
Die Menschen, gruben mühsam sich Löcher aus, pkl_061.010
Wo nicht dem Lechzenden die Labung pkl_061.011
Quillet, wenn schwer ihm die Arme sinken.
pkl_061.012
F. Stollberg.

pkl_061.013

§. 90. 3) Die sapphische Strophe. Sie enthält pkl_061.014
drei sapphische Verse und einen adonischen.

pkl_061.015

Jung und harmlos ist die Natur, der Mensch nur pkl_061.016
Altert, Schuld aufhäufend umher und Elend; pkl_061.017
Drum verhieß ihm auch die gerechte Vorsicht pkl_061.018
Tod und Erlösung.
pkl_061.019
Platen.

pkl_061.020
C. Ausländische (moderne) Strophen und pkl_061.021
solche sogenannte Dichtungsarten, die nach pkl_061.022
ihrer äussern Form bestimmt werden.
pkl_061.023

§. 91. Die Stanze. Unter den modernen, dem pkl_061.024
Auslande entlehnten Strophen nimmt die Stanze pkl_061.025
(Ottave rime, Octave) als die lieblichste und schmuckvollste pkl_061.026
den ersten Rang ein. Sie besteht aus acht gleichlangen, pkl_061.027
meist fünffüßig jambischen Versen mit zweifachem pkl_061.028
oder dreifachem Reim. Jede regelmäßige Stanze pkl_061.029
muß dem Jnhalt und der Form nach ein abgerundetes pkl_061.030
Ganze bilden, d. h. der in einer Strophe ausgesprochene pkl_061.031
Gedanke muß in derselben zum Abschluß kommen.

pkl_061.032

§. 92. Es giebt mehrere Arten von Stanzen, pkl_061.033
nämlich:

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Ach! der Menge gefällt, was auf dem Marktplatz taugt, pkl_061.002
Und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen: pkl_061.003
An das Göttliche glauben pkl_061.004
Die allein, die es selber sind.Hölderlin.
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Versen, einem überzähligen jambischen und einem pkl_061.007
logaödischen (daktylisch-trochäischen) Dimeter.

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Den reinen Quell der Wahrheit verließen oft pkl_061.009
Die Menschen, gruben mühsam sich Löcher aus, pkl_061.010
Wo nicht dem Lechzenden die Labung pkl_061.011
Quillet, wenn schwer ihm die Arme sinken.
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F. Stollberg.

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§. 90. 3) Die sapphische Strophe. Sie enthält pkl_061.014
drei sapphische Verse und einen adonischen.

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Jung und harmlos ist die Natur, der Mensch nur pkl_061.016
Altert, Schuld aufhäufend umher und Elend; pkl_061.017
Drum verhieß ihm auch die gerechte Vorsicht pkl_061.018
Tod und Erlösung.
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C. Ausländische (moderne) Strophen und pkl_061.021
solche sogenannte Dichtungsarten, die nach pkl_061.022
ihrer äussern Form bestimmt werden.
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[61/0087] pkl_061.001 Ach! der Menge gefällt, was auf dem Marktplatz taugt, pkl_061.002 Und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen: pkl_061.003 An das Göttliche glauben pkl_061.004 Die allein, die es selber sind.Hölderlin. pkl_061.005 §. 89. 2) Die alcäische Strophe mit zwei alcäischen pkl_061.006 Versen, einem überzähligen jambischen und einem pkl_061.007 logaödischen (daktylisch-trochäischen) Dimeter. pkl_061.008 Den reinen Quell der Wahrheit verließen oft pkl_061.009 Die Menschen, gruben mühsam sich Löcher aus, pkl_061.010 Wo nicht dem Lechzenden die Labung pkl_061.011 Quillet, wenn schwer ihm die Arme sinken. pkl_061.012 F. Stollberg. pkl_061.013 §. 90. 3) Die sapphische Strophe. Sie enthält pkl_061.014 drei sapphische Verse und einen adonischen. pkl_061.015 Jung und harmlos ist die Natur, der Mensch nur pkl_061.016 Altert, Schuld aufhäufend umher und Elend; pkl_061.017 Drum verhieß ihm auch die gerechte Vorsicht pkl_061.018 Tod und Erlösung. pkl_061.019 Platen. pkl_061.020 C. Ausländische (moderne) Strophen und pkl_061.021 solche sogenannte Dichtungsarten, die nach pkl_061.022 ihrer äussern Form bestimmt werden. pkl_061.023 §. 91. Die Stanze. Unter den modernen, dem pkl_061.024 Auslande entlehnten Strophen nimmt die Stanze pkl_061.025 (Ottave rime, Octave) als die lieblichste und schmuckvollste pkl_061.026 den ersten Rang ein. Sie besteht aus acht gleichlangen, pkl_061.027 meist fünffüßig jambischen Versen mit zweifachem pkl_061.028 oder dreifachem Reim. Jede regelmäßige Stanze pkl_061.029 muß dem Jnhalt und der Form nach ein abgerundetes pkl_061.030 Ganze bilden, d. h. der in einer Strophe ausgesprochene pkl_061.031 Gedanke muß in derselben zum Abschluß kommen. pkl_061.032 §. 92. Es giebt mehrere Arten von Stanzen, pkl_061.033 nämlich:

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Zitationshilfe: Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/87>, abgerufen am 24.11.2024.