Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.pkl_179.001 "Er wußte nur die Geister zu vergnügen, pkl_179.008 pkl_179.009Drum ließen ihn die Körper ohne Brod" auf eine Menge unserer verdientesten Schriftsteller paßt -- pkl_179.010 III. Das Schauspiel. pkl_179.026§. 240. Das Schauspiel, vorzugsweise Drama pkl_179.027 pkl_179.001 „Er wußte nur die Geister zu vergnügen, pkl_179.008 pkl_179.009Drum ließen ihn die Körper ohne Brod“ auf eine Menge unserer verdientesten Schriftsteller paßt — pkl_179.010 III. Das Schauspiel. pkl_179.026§. 240. Das Schauspiel, vorzugsweise Drama pkl_179.027 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0205" n="179"/><lb n="pkl_179.001"/> Punkt uns weiter auslassen, darauf hinweisen aber <lb n="pkl_179.002"/> <hi rendition="#g">müssen</hi> wir, wie viele unserer vorzüglichern Talente <lb n="pkl_179.003"/> oft dazu gezwungen sind, um des lieben Brodes willen, <lb n="pkl_179.004"/> Lohnknechte von Uebersetzungsfabriken zu werden. Sorgt <lb n="pkl_179.005"/> Deutschland erst dafür, daß nicht mehr, wie heute noch, <lb n="pkl_179.006"/> das bittere, aber wahre Wort <hi rendition="#g">Kästner's</hi> (auf <hi rendition="#g">Kepler</hi>):</p> <lb n="pkl_179.007"/> <lg> <l>„Er wußte nur die Geister zu vergnügen, <lb n="pkl_179.008"/> Drum ließen ihn die Körper ohne Brod“</l> </lg> <lb n="pkl_179.009"/> <p>auf eine Menge unserer verdientesten Schriftsteller paßt — <lb n="pkl_179.010"/> dann wird mit andern Uebelständen auch die Uebersetzungswuth <lb n="pkl_179.011"/> und der Mangel an guten deutschen Originallustspielen <lb n="pkl_179.012"/> mehr und mehr schwinden. — Führen wir uns nun <lb n="pkl_179.013"/> noch die Namen derjenigen deutschen Dichter der letzten <lb n="pkl_179.014"/> hundert Jahre vor, die sich, mit mehr oder weniger <lb n="pkl_179.015"/> Glück, im Lustspiel versucht haben; es sind folgende: <lb n="pkl_179.016"/> <hi rendition="#g">Lessing, Göthe, Lenz, Schröder, Jffland, <lb n="pkl_179.017"/> Kotzebue, Th. Körner, Tieck, Klinger, Brentano, <lb n="pkl_179.018"/> Robert, Eichendorff, Müllner,</hi> H. <hi rendition="#g">von <lb n="pkl_179.019"/> Kleist,</hi> Frau v. <hi rendition="#g">Weissenthurn,</hi> J. <hi rendition="#g">Voß,</hi> F. L. <lb n="pkl_179.020"/> <hi rendition="#g">Schmidt, Steigentesch, Vogel, Hollbein, <lb n="pkl_179.021"/> Benzel-Sternau, Deinhardstein, Contessa, <lb n="pkl_179.022"/> Raupach, Grabbe, Holtei, Platen, Jmmermann, <lb n="pkl_179.023"/> Töpfer, Bauernfeld, Gutzkow, Elsholz, <lb n="pkl_179.024"/> Amalie</hi> v. <hi rendition="#g">Sachsen, Kühne, Laube.</hi></p> <lb n="pkl_179.025"/> </div> <div n="4"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">III</hi>. <hi rendition="#g">Das Schauspiel.</hi></hi> </head> <lb n="pkl_179.026"/> <p> §. 240. Das <hi rendition="#g">Schauspiel,</hi> vorzugsweise <hi rendition="#g">Drama</hi> <lb n="pkl_179.027"/> (im engern Sinne) genannt, ist ein Erzeugniß der <lb n="pkl_179.028"/> neuern dramatischen Dichtkunst und findet sich als besondere <lb n="pkl_179.029"/> Art derselben nur in Deutschland. Es war <lb n="pkl_179.030"/> anfangs nur eine, sich durch starke Beimischung des </p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [179/0205]
pkl_179.001
Punkt uns weiter auslassen, darauf hinweisen aber pkl_179.002
müssen wir, wie viele unserer vorzüglichern Talente pkl_179.003
oft dazu gezwungen sind, um des lieben Brodes willen, pkl_179.004
Lohnknechte von Uebersetzungsfabriken zu werden. Sorgt pkl_179.005
Deutschland erst dafür, daß nicht mehr, wie heute noch, pkl_179.006
das bittere, aber wahre Wort Kästner's (auf Kepler):
pkl_179.007
„Er wußte nur die Geister zu vergnügen, pkl_179.008
Drum ließen ihn die Körper ohne Brod“
pkl_179.009
auf eine Menge unserer verdientesten Schriftsteller paßt — pkl_179.010
dann wird mit andern Uebelständen auch die Uebersetzungswuth pkl_179.011
und der Mangel an guten deutschen Originallustspielen pkl_179.012
mehr und mehr schwinden. — Führen wir uns nun pkl_179.013
noch die Namen derjenigen deutschen Dichter der letzten pkl_179.014
hundert Jahre vor, die sich, mit mehr oder weniger pkl_179.015
Glück, im Lustspiel versucht haben; es sind folgende: pkl_179.016
Lessing, Göthe, Lenz, Schröder, Jffland, pkl_179.017
Kotzebue, Th. Körner, Tieck, Klinger, Brentano, pkl_179.018
Robert, Eichendorff, Müllner, H. von pkl_179.019
Kleist, Frau v. Weissenthurn, J. Voß, F. L. pkl_179.020
Schmidt, Steigentesch, Vogel, Hollbein, pkl_179.021
Benzel-Sternau, Deinhardstein, Contessa, pkl_179.022
Raupach, Grabbe, Holtei, Platen, Jmmermann, pkl_179.023
Töpfer, Bauernfeld, Gutzkow, Elsholz, pkl_179.024
Amalie v. Sachsen, Kühne, Laube.
pkl_179.025
III. Das Schauspiel. pkl_179.026
§. 240. Das Schauspiel, vorzugsweise Drama pkl_179.027
(im engern Sinne) genannt, ist ein Erzeugniß der pkl_179.028
neuern dramatischen Dichtkunst und findet sich als besondere pkl_179.029
Art derselben nur in Deutschland. Es war pkl_179.030
anfangs nur eine, sich durch starke Beimischung des
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |