Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Gegenteil nicht schemet / solche dieta auff jre meinung zu applicieren / welche doch mit keinem wort von derselbigen reden. Eine sonder schöne collectionem bringen sie für aus der ApologiaNewstedter Buch. pag. 181. vom Brauch der Sacramenten / Ritus ipse (spricht die Apologia) incurrit in oculos, vt moueat corda. At manducatio corporalis in Coena, sagen sie non accipitur oculis. Ergo, so ist Christi Leib nicht im Abendtmal. Lieber was düncket dich wol / Christlicher Leser / bey dieser schöner Schülrede? Was die Apologia in gemein von den Sacramenten vnd der gantzen Action derselben redet / das ziehen sie auff die substantiam Coenae, geben für / weil der Leib Christi im Abendtmal mit leiblichen Augen nicht gesehen werde / so sey er auch nicht da. Der Heilige Geist in der Tauffe wirdt auch mit leiblichen Augen nicht gesehen / solte er darumb nicht gegenwertig sein? Mit der weise würde es nach jhrer schönen Folgereykunst entlich nicht mehr heissen müssen: Fides est rerum, quae non videntur, Hebr. 11. Der Glaube ist derer dinge / die man nicht sihet / sondern er wirdt müssen vmbgekehret seyn vnd heissen: Fides est rerum, quae oculis videntur & accipiuntur, vel: Manus nostrae sunt oculatae, credunt quod vident. Fides est quod vides. Hie müssen vnserm Gegentheil die Verda Apologiae: Romanam & Graecam Ecclesiam affirmare praesentiam corporalem Christi, vnd wollen daraus die Transsubstantiation erzwingen / gleich als solt man dieselb zu Augspurg anno / etc. 30. gebillichet haben / oder da man solches nicht gestehen wölle / so müste man bekennen / das sie zu vnser Lehre / de praesentia corporis Christi in Coena, nichts dienen. Aber die Wort Bulgarij seind nicht derwegen angezogen / das man die Transsubstantiation damit billichen wolte / sondern nur so ferrn / als sie die warhafftige Gegenwahrt des Leibs Christi im Abendtmal beweisen. Dicses ist die Intentio, ob wol etliche Patres vielleicht Gegenteil nicht schemet / solche dieta auff jre meinung zu applicieren / welche doch mit keinem wort von derselbigen reden. Eine sonder schoͤne collectionem bringen sie fuͤr aus der ApologiaNewstedter Buch. pag. 181. vom Brauch der Sacramenten / Ritus ipse (spricht die Apologia) incurrit in oculos, vt moueat corda. At manducatio corporalis in Coena, sagen sie non accipitur oculis. Ergo, so ist Christi Leib nicht im Abendtmal. Lieber was duͤncket dich wol / Christlicher Leser / bey dieser schoͤner Schuͤlrede? Was die Apologia in gemein von den Sacramenten vnd der gantzen Action derselben redet / das ziehen sie auff die substantiam Coenae, geben fuͤr / weil der Leib Christi im Abendtmal mit leiblichen Augen nicht gesehen werde / so sey er auch nicht da. Der Heilige Geist in der Tauffe wirdt auch mit leiblichen Augen nicht gesehen / solte er darumb nicht gegenwertig sein? Mit der weise wuͤrde es nach jhrer schoͤnen Folgereykunst entlich nicht mehr heissen muͤssen: Fides est rerum, quae non videntur, Hebr. 11. Der Glaube ist derer dinge / die man nicht sihet / sondern er wirdt muͤssen vmbgekehret seyn vnd heissen: Fides est rerum, quae oculis videntur & accipiuntur, vel: Manus nostrae sunt oculatae, credunt quod vident. Fides est quod vides. Hie muͤssen vnserm Gegentheil die Verda Apologiae: Romanam & Graecam Ecclesiam affirmare praesentiam corporalem Christi, vnd wollen daraus die Transsubstantiation erzwingen / gleich als solt man dieselb zu Augspurg anno / etc. 30. gebillichet haben / oder da man solches nicht gestehen woͤlle / so muͤste man bekennen / das sie zu vnser Lehre / de praesentia corporis Christi in Coena, nichts dienen. Aber die Wort Bulgarij seind nicht derwegen angezogen / das man die Transsubstantiation damit billichen wolte / sondern nur so ferrn / als sie die warhafftige Gegenwahrt des Leibs Christi im Abendtmal beweisen. 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Der Heilige Geist in der Tauffe wirdt auch mit leiblichen Augen nicht gesehen / solte er darumb nicht gegenwertig sein?</p> <p>Mit der weise wuͤrde es nach jhrer schoͤnen Folgereykunst entlich nicht mehr heissen muͤssen: Fides est rerum, quae non videntur, Hebr. 11. Der Glaube ist derer dinge / die man nicht sihet / sondern er wirdt muͤssen vmbgekehret seyn vnd heissen: Fides est rerum, quae oculis videntur & accipiuntur, vel: Manus nostrae sunt oculatae, credunt quod vident. Fides est quod vides. Hie muͤssen vnserm Gegentheil die Verda Apologiae: Romanam & Graecam Ecclesiam affirmare praesentiam corporalem Christi, vnd wollen daraus die Transsubstantiation erzwingen / gleich als solt man dieselb zu Augspurg anno / etc. 30. gebillichet haben / oder da man solches nicht gestehen woͤlle / so muͤste man bekennen / das sie zu vnser Lehre / de praesentia corporis Christi in Coena, nichts dienen. Aber die Wort Bulgarij seind nicht derwegen angezogen / das man die Transsubstantiation damit billichen wolte / sondern nur so ferrn / als sie die warhafftige Gegenwahrt des Leibs Christi im Abendtmal beweisen. Dicses ist die Intentio, ob wol etliche Patres vielleicht </p> </div> </body> </text> </TEI> [267/0553]
Gegenteil nicht schemet / solche dieta auff jre meinung zu applicieren / welche doch mit keinem wort von derselbigen reden.
Eine sonder schoͤne collectionem bringen sie fuͤr aus der Apologia vom Brauch der Sacramenten / Ritus ipse (spricht die Apologia) incurrit in oculos, vt moueat corda. At manducatio corporalis in Coena, sagen sie non accipitur oculis. Ergo, so ist Christi Leib nicht im Abendtmal.
Newstedter Buch. pag. 181. Lieber was duͤncket dich wol / Christlicher Leser / bey dieser schoͤner Schuͤlrede? Was die Apologia in gemein von den Sacramenten vnd der gantzen Action derselben redet / das ziehen sie auff die substantiam Coenae, geben fuͤr / weil der Leib Christi im Abendtmal mit leiblichen Augen nicht gesehen werde / so sey er auch nicht da. Der Heilige Geist in der Tauffe wirdt auch mit leiblichen Augen nicht gesehen / solte er darumb nicht gegenwertig sein?
Mit der weise wuͤrde es nach jhrer schoͤnen Folgereykunst entlich nicht mehr heissen muͤssen: Fides est rerum, quae non videntur, Hebr. 11. Der Glaube ist derer dinge / die man nicht sihet / sondern er wirdt muͤssen vmbgekehret seyn vnd heissen: Fides est rerum, quae oculis videntur & accipiuntur, vel: Manus nostrae sunt oculatae, credunt quod vident. Fides est quod vides. Hie muͤssen vnserm Gegentheil die Verda Apologiae: Romanam & Graecam Ecclesiam affirmare praesentiam corporalem Christi, vnd wollen daraus die Transsubstantiation erzwingen / gleich als solt man dieselb zu Augspurg anno / etc. 30. gebillichet haben / oder da man solches nicht gestehen woͤlle / so muͤste man bekennen / das sie zu vnser Lehre / de praesentia corporis Christi in Coena, nichts dienen. Aber die Wort Bulgarij seind nicht derwegen angezogen / das man die Transsubstantiation damit billichen wolte / sondern nur so ferrn / als sie die warhafftige Gegenwahrt des Leibs Christi im Abendtmal beweisen. Dicses ist die Intentio, ob wol etliche Patres vielleicht
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