Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

wir das Leben in vns / weil wir mit dem Fleisch / welchs das Leben worden ist / vereinigt werden / darumm wann er Todten aufferweckt / braucht er nicht allein dazu das / dadurch er jhnen als ein wahrer Gott gebeut / sondern er nimpt auch zu zeiten sein Fleisch dazu / als ein Gehülffin / damit er in der That anzeigete / das auch sein Fleisch darumb / das es in eine Person mit jhm vereiniget / lebendigmachendt geworden sey / vnd hat also hiemit die Gläubigen lehren wöllen / das es sein Fleisch / vnd keines andern gemeinen Menschen Fleisch sey.

Cap. 15. Ineffabiliter & vltra quam poßit mens humana intelligere, Verbum humanitati coniunctum, totam in seipsam ita reduxit, vt indigentia vitae poßit viuificare. Ibidem: Quemadmodum si quis scintillam in foeno aut palea occultauerit, totum inde ignitum necessario fiet: Sic Verbum Dei, tanquam scintilla, in naturam nostram immissum, totam inde inflammauit, atque ad vitam, interitu penitus destructo, reduxit. Das ist / das Wort / so vnaußsprechlicher Weise / vnd vber aller Menschen verstandt / mit der Menschheit vereinigt ist / hat sie (die Menschheit) dermassen zu vnd an sich gezogen / das sie die jenigen lebendig machen kan / die des Lebens bedürffen. Ibidem: Gleich als wann einer ein Füncklein Fewers in Häuw oder Stoppeln verbirgt / so mus nohtwendig der gantze hauffe dauon fewrig werden. Also ist auch Gott das Wort / wie ein Funcke in die angenommene Menschliche Natur gesenckt / vnd hat dieselbige gantz entzündet / das Verderben zerstöret / vnd wider zum Leben gebracht.

Cap. 16. Non hominis simpliciter sanguis est, sed eius, qui naturali vitae coniunctus, vita effectus est. Das ist / Es ist nit schlecht eines Menschen Blut / sonder es ist ein solch Blut / dz mit dem Son Gottes / der von Natur das leben selbst ist / in eine Person ist vereiniget / vnd ist also dz leben oder ein lebendigmachend Blut geworden.

Cap. 18. Qui e naturali vtta emanaui & homo factus viuo, corpusque meum vita repleui: non aliter qui carnem meam manducat,

wir das Leben in vns / weil wir mit dem Fleisch / welchs das Leben worden ist / vereinigt werden / darum̃ wann er Todten aufferweckt / braucht er nicht allein dazu das / dadurch er jhnen als ein wahrer Gott gebeut / sondern er nimpt auch zu zeiten sein Fleisch dazu / als ein Gehuͤlffin / damit er in der That anzeigete / das auch sein Fleisch darumb / das es in eine Person mit jhm vereiniget / lebendigmachendt geworden sey / vñ hat also hiemit die Glaͤubigen lehren woͤllen / das es sein Fleisch / vnd keines andern gemeinen Menschen Fleisch sey.

Cap. 15. Ineffabiliter & vltrà quàm poßit mens humana intelligere, Verbum humanitati coniunctum, totam in seipsam ita reduxit, vt indigentia vitae poßit viuificare. Ibidem: Quemadmodum si quis scintillam in foeno aut palea occultauerit, totum inde ignitum necessariò fiet: Sic Verbum Dei, tanquam scintilla, in naturam nostram immissum, totam inde inflammauit, atque ad vitam, interitu penitùs destructo, reduxit. Das ist / das Wort / so vnaußsprechlicher Weise / vñ vber aller Menschen verstandt / mit der Menschheit vereinigt ist / hat sie (die Menschheit) dermassen zu vnd an sich gezogen / das sie die jenigen lebendig machen kan / die des Lebens beduͤrffen. Ibidem: Gleich als wann einer ein Fuͤncklein Fewers in Haͤuw oder Stoppeln verbirgt / so mus nohtwendig der gantze hauffe dauon fewrig werden. Also ist auch Gott das Wort / wie ein Funcke in die angenommene Menschliche Natur gesenckt / vnd hat dieselbige gantz entzuͤndet / das Verderben zerstoͤret / vnd wider zum Leben gebracht.

Cap. 16. Non hominis simpliciter sanguis est, sed eius, qui naturali vitae coniunctus, vita effectus est. Das ist / Es ist nit schlecht eines Menschẽ Blut / sonder es ist ein solch Blut / dz mit dem Son Gottes / der von Natur das leben selbst ist / in eine Person ist vereiniget / vñ ist also dz leben oder ein lebendigmachend Blut gewordẽ.

Cap. 18. Qui è naturali vtta emanaui & homo factus viuo, corpusque meum vita repleui: non aliter qui carnem meam manducat,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0055" n="18"/>
wir das Leben in vns / weil wir mit dem Fleisch /                      welchs das Leben worden ist / vereinigt werden / darum&#x0303; wann er                      Todten aufferweckt / braucht er nicht allein dazu das / dadurch er jhnen als ein                      wahrer Gott gebeut / sondern er nimpt auch zu zeiten sein Fleisch dazu / als ein                      Gehu&#x0364;lffin / damit er in der That anzeigete / das auch sein Fleisch darumb / das                      es in eine Person mit jhm vereiniget / lebendigmachendt geworden sey / vn&#x0303; hat also hiemit die Gla&#x0364;ubigen lehren wo&#x0364;llen / das es sein                      Fleisch / vnd keines andern gemeinen Menschen Fleisch sey.</p>
        <p><hi rendition="#i">Cap. 15. Ineffabiliter &amp; vltrà quàm poßit mens humana                          intelligere, Verbum humanitati coniunctum, totam in seipsam ita reduxit, vt                          indigentia vitae poßit viuificare. Ibidem: Quemadmodum si quis scintillam in                          foeno aut palea occultauerit, totum inde ignitum necessariò fiet: Sic Verbum                          Dei, tanquam scintilla, in naturam nostram immissum, totam inde inflammauit,                          <expan>atque</expan> ad vitam, interitu penitùs destructo, reduxit.</hi> Das ist / das                      Wort / so vnaußsprechlicher Weise / vn&#x0303; vber aller Menschen                      verstandt / mit der Menschheit vereinigt ist / hat sie (die Menschheit)                      dermassen zu vnd an sich gezogen / das sie die jenigen lebendig machen kan / die                      des Lebens bedu&#x0364;rffen. <hi rendition="#i">Ibidem:</hi> Gleich als wann einer ein                      Fu&#x0364;ncklein Fewers in Ha&#x0364;uw oder Stoppeln verbirgt / so mus nohtwendig der gantze                      hauffe dauon fewrig werden. Also ist auch Gott das Wort / wie ein Funcke in die                      angenommene Menschliche Natur gesenckt / vnd hat dieselbige gantz entzu&#x0364;ndet /                      das Verderben zersto&#x0364;ret / vnd wider zum Leben gebracht.</p>
        <p><hi rendition="#i">Cap. 16. Non hominis simpliciter sanguis est, sed eius, qui                          naturali vitae coniunctus, vita effectus est.</hi> Das ist / Es ist nit                      schlecht eines Mensche&#x0303; Blut / sonder es ist ein solch Blut / dz                      mit dem Son Gottes / der von Natur das leben selbst ist / in eine Person ist                      vereiniget / vn&#x0303; ist also dz leben oder ein lebendigmachend Blut                          geworde&#x0303;.</p>
        <p><hi rendition="#i">Cap. 18. Qui è naturali vtta emanaui &amp; homo factus                          viuo, <expan>corpusque</expan> meum vita repleui: non aliter qui carnem meam                      manducat</hi>,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0055] wir das Leben in vns / weil wir mit dem Fleisch / welchs das Leben worden ist / vereinigt werden / darum̃ wann er Todten aufferweckt / braucht er nicht allein dazu das / dadurch er jhnen als ein wahrer Gott gebeut / sondern er nimpt auch zu zeiten sein Fleisch dazu / als ein Gehuͤlffin / damit er in der That anzeigete / das auch sein Fleisch darumb / das es in eine Person mit jhm vereiniget / lebendigmachendt geworden sey / vñ hat also hiemit die Glaͤubigen lehren woͤllen / das es sein Fleisch / vnd keines andern gemeinen Menschen Fleisch sey. Cap. 15. Ineffabiliter & vltrà quàm poßit mens humana intelligere, Verbum humanitati coniunctum, totam in seipsam ita reduxit, vt indigentia vitae poßit viuificare. Ibidem: Quemadmodum si quis scintillam in foeno aut palea occultauerit, totum inde ignitum necessariò fiet: Sic Verbum Dei, tanquam scintilla, in naturam nostram immissum, totam inde inflammauit, atque ad vitam, interitu penitùs destructo, reduxit. Das ist / das Wort / so vnaußsprechlicher Weise / vñ vber aller Menschen verstandt / mit der Menschheit vereinigt ist / hat sie (die Menschheit) dermassen zu vnd an sich gezogen / das sie die jenigen lebendig machen kan / die des Lebens beduͤrffen. Ibidem: Gleich als wann einer ein Fuͤncklein Fewers in Haͤuw oder Stoppeln verbirgt / so mus nohtwendig der gantze hauffe dauon fewrig werden. Also ist auch Gott das Wort / wie ein Funcke in die angenommene Menschliche Natur gesenckt / vnd hat dieselbige gantz entzuͤndet / das Verderben zerstoͤret / vnd wider zum Leben gebracht. Cap. 16. Non hominis simpliciter sanguis est, sed eius, qui naturali vitae coniunctus, vita effectus est. Das ist / Es ist nit schlecht eines Menschẽ Blut / sonder es ist ein solch Blut / dz mit dem Son Gottes / der von Natur das leben selbst ist / in eine Person ist vereiniget / vñ ist also dz leben oder ein lebendigmachend Blut gewordẽ. Cap. 18. Qui è naturali vtta emanaui & homo factus viuo, corpusque meum vita repleui: non aliter qui carnem meam manducat,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/55
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/55>, abgerufen am 24.11.2024.