Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

Also gehet auch das Sprüchlein Augustini de Baptismo (Non quia dicitur, sed quia creditur) Nicht auff die Substantz der Tauffe selbst / sondern handelt nur vom gebrauch derselben / noch dürffen sie es auff die Substantz der Tauffe selbst ziehen. Wir zweiffeln aber gar nicht / das der Christliche Leser solchen greifflichen Falsch leicht mercken vnd wahrnemen werde.

Zum siebenzehenden sprechen sie / das Christliche Concordibuch lehre / das der Glaube durch die mündtliche vnd SacramentlicheNewsteder Buch. pag. 288. Das der glaube durch die Sacrament liche niessung des leibs vnd Bluts Christi gesterckt werde. niessung des gegenwertigen Leibs vnd Bluts Christi im Abendtmal gesterckt werde / vnd das solches eine falsche Lehre sey. Dann das Abendtmal sey nur ein zeichen der Gnaden / wie alle andere Sacrament / vnd bedeutet nichts mehr / als die verheissung des Euangelij selbst. So sey es auch ein sichtbar zeichen / aber das essen vnd trincken des Leibs vnd Bluts Christi sey vnsichtbar.

Das daß Christliche Concordibuch lehret / das durch daß Abendtmal / oder durch das Sacramentliche niessen deß gegenwertigen Leibes vnd Bluts Christi im Abendtmal / der Glaube an CHRIstum gestercket werde / ist freylich die vnwandelbare Warheit selbst / Vrsach: Dann Christus theilt darumb seinen Leib vnd Blut / laut seiner Wort im Abendtmal auß / daß alle die es empfaben / daraus sollen / als mit einem solchen edlen / hohen / thewren Pfandt vnd Sigel / versichert werden / das sie vmb Christi willen vergebung der Sünden / Leben vnnd ewige Seligkeit haben. Dann weil er jhnen seinen wahren Leib vnnd wahres Blut im H. Abendtmal gegenwertig mit Brot vnnd Wein / vermöge seiner wort / außtheilet / ist kein zweiffel / das er auch zugleich alles / was er mit seinem Leib vnd Blut verdient vnd erworben hat / austheile / nemlich / vergebung der Sünden / versöhnung mit Gott / Gnade / Heiligen Geist / Leben vnd ewige Seligkeit.

Also gehet auch das Spruͤchlein Augustini de Baptismo (Non quia dicitur, sed quia creditur) Nicht auff die Substantz der Tauffe selbst / sondern handelt nur vom gebrauch derselben / noch duͤrffen sie es auff die Substantz der Tauffe selbst ziehen. Wir zweiffeln aber gar nicht / das der Christliche Leser solchen greifflichen Falsch leicht mercken vnd wahrnemen werde.

Zum siebenzehenden sprechen sie / das Christliche Concordibuch lehre / das der Glaube durch die muͤndtliche vnd SacramentlicheNewsteder Buch. pag. 288. Das der glaube durch die Sacramẽt liche niessung des leibs vñ Bluts Christi gesterckt werde. niessung des gegenwertigen Leibs vnd Bluts Christi im Abendtmal gesterckt werde / vnd das solches eine falsche Lehre sey. Dann das Abendtmal sey nur ein zeichen der Gnaden / wie alle andere Sacrament / vnd bedeutet nichts mehr / als die verheissung des Euangelij selbst. So sey es auch ein sichtbar zeichen / aber das essen vnd trincken des Leibs vnd Bluts Christi sey vnsichtbar.

Das daß Christliche Concordibuch lehret / das durch daß Abendtmal / oder durch das Sacramentliche niessen deß gegenwertigen Leibes vnd Bluts Christi im Abendtmal / der Glaube an CHRIstum gestercket werde / ist freylich die vnwandelbare Warheit selbst / Vrsach: Dann Christus theilt darumb seinen Leib vnd Blut / laut seiner Wort im Abendtmal auß / daß alle die es empfaben / daraus sollen / als mit einem solchen edlen / hohen / thewren Pfandt vnd Sigel / versichert werden / das sie vmb Christi willen vergebung der Suͤnden / Leben vnnd ewige Seligkeit haben. Dann weil er jhnen seinen wahren Leib vnnd wahres Blut im H. Abendtmal gegenwertig mit Brot vnnd Wein / vermoͤge seiner wort / außtheilet / ist kein zweiffel / das er auch zugleich alles / was er mit seinem Leib vnd Blut verdient vnd erworben hat / austheile / nemlich / vergebung der Suͤnden / versoͤhnung mit Gott / Gnade / Heiligen Geist / Leben vnd ewige Seligkeit.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0497" n="239"/>
        <p>Also gehet auch das Spru&#x0364;chlein Augustini de Baptismo (Non quia dicitur, sed                      quia creditur) Nicht auff die Substantz der Tauffe selbst / sondern handelt nur                      vom gebrauch derselben / noch du&#x0364;rffen sie es auff die Substantz der Tauffe                      selbst ziehen. Wir zweiffeln aber gar nicht / das der Christliche Leser solchen                      greifflichen Falsch leicht mercken vnd wahrnemen werde.</p>
        <p>Zum siebenzehenden sprechen sie / das Christliche Concordibuch lehre / das der                      Glaube durch die mu&#x0364;ndtliche vnd Sacramentliche<note place="right">Newsteder Buch. pag. 288. Das der glaube durch die Sacrame&#x0303;t                          liche niessung des leibs vn&#x0303; Bluts Christi gesterckt                      werde.</note> niessung des gegenwertigen Leibs vnd Bluts Christi im Abendtmal                      gesterckt werde / vnd das solches eine falsche Lehre sey. Dann das Abendtmal sey                      nur ein zeichen der Gnaden / wie alle andere Sacrament / vnd bedeutet nichts                      mehr / als die verheissung des Euangelij selbst. So sey es auch ein sichtbar                      zeichen / aber das essen vnd trincken des Leibs vnd Bluts Christi sey                      vnsichtbar.</p>
        <p>Das daß Christliche Concordibuch lehret / das durch daß Abendtmal / oder durch                      das Sacramentliche niessen deß gegenwertigen Leibes vnd Bluts Christi im                      Abendtmal / der Glaube an CHRIstum gestercket werde / ist freylich die                      vnwandelbare Warheit selbst / Vrsach: Dann Christus theilt darumb seinen Leib                      vnd Blut / laut seiner Wort im Abendtmal auß / daß alle die es empfaben / daraus                      sollen / als mit einem solchen edlen / hohen / thewren Pfandt vnd Sigel /                      versichert werden / das sie vmb Christi willen vergebung der Su&#x0364;nden / Leben vnnd                      ewige Seligkeit haben. Dann weil er jhnen seinen wahren Leib vnnd wahres Blut im                      H. Abendtmal gegenwertig mit Brot vnnd Wein / vermo&#x0364;ge seiner wort / außtheilet /                      ist kein zweiffel / das er auch zugleich alles / was er mit seinem Leib vnd Blut                      verdient vnd erworben hat / austheile / nemlich / vergebung der Su&#x0364;nden /                      verso&#x0364;hnung mit Gott / Gnade / Heiligen Geist / Leben vnd ewige Seligkeit.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0497] Also gehet auch das Spruͤchlein Augustini de Baptismo (Non quia dicitur, sed quia creditur) Nicht auff die Substantz der Tauffe selbst / sondern handelt nur vom gebrauch derselben / noch duͤrffen sie es auff die Substantz der Tauffe selbst ziehen. Wir zweiffeln aber gar nicht / das der Christliche Leser solchen greifflichen Falsch leicht mercken vnd wahrnemen werde. Zum siebenzehenden sprechen sie / das Christliche Concordibuch lehre / das der Glaube durch die muͤndtliche vnd Sacramentliche niessung des gegenwertigen Leibs vnd Bluts Christi im Abendtmal gesterckt werde / vnd das solches eine falsche Lehre sey. Dann das Abendtmal sey nur ein zeichen der Gnaden / wie alle andere Sacrament / vnd bedeutet nichts mehr / als die verheissung des Euangelij selbst. So sey es auch ein sichtbar zeichen / aber das essen vnd trincken des Leibs vnd Bluts Christi sey vnsichtbar. Newsteder Buch. pag. 288. Das der glaube durch die Sacramẽt liche niessung des leibs vñ Bluts Christi gesterckt werde. Das daß Christliche Concordibuch lehret / das durch daß Abendtmal / oder durch das Sacramentliche niessen deß gegenwertigen Leibes vnd Bluts Christi im Abendtmal / der Glaube an CHRIstum gestercket werde / ist freylich die vnwandelbare Warheit selbst / Vrsach: Dann Christus theilt darumb seinen Leib vnd Blut / laut seiner Wort im Abendtmal auß / daß alle die es empfaben / daraus sollen / als mit einem solchen edlen / hohen / thewren Pfandt vnd Sigel / versichert werden / das sie vmb Christi willen vergebung der Suͤnden / Leben vnnd ewige Seligkeit haben. Dann weil er jhnen seinen wahren Leib vnnd wahres Blut im H. Abendtmal gegenwertig mit Brot vnnd Wein / vermoͤge seiner wort / außtheilet / ist kein zweiffel / das er auch zugleich alles / was er mit seinem Leib vnd Blut verdient vnd erworben hat / austheile / nemlich / vergebung der Suͤnden / versoͤhnung mit Gott / Gnade / Heiligen Geist / Leben vnd ewige Seligkeit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/497
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/497>, abgerufen am 23.11.2024.