Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Haupt sey / nach beyden Naturen / Vnd was sie dergleichen mehr für schöne phrases führen. Sie wöllen auch aus dem Spruch Esaie / Gloriam meam alteri non dabo, Ich wil meine Ehre keinem andern geben / erweisen / Das der angenommenen Menschlichen Natur Christi Göttliche Macht vnd Gewalt oder Ehre nicht könne auff einigerley Weise mitgetheilet werden. Dann Gott spreche selbs / Er wölle seine Ehre keinem andern geben / Führen auch zur Bestättigung solcher jhrer Opinion ein / diese Wort Cyrilli ex 6 Dialogo: Gloriam meam alteri non dabo, inquit, Neque enim permittet vllis rebus alijs, quam sibi iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitaitbus magnificari. Quomodo enim natura creata, ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / Dann er wird keiner Creatur vberall / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were? Item Athanasij: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprietatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non dubo alteri. Man soll sich hüten / das man nicht jrgend eine vnderschiedene Substantz oder Natur eynführe / von der wir sagen / das sie der Eygenschafften des Göttlichen Wesens fähig sey. Dann es stehet geschrieben: Ich gebe meine Ehre keinem andern. Nun bringen aber gemeldte Sprüche Cyrilli vnd Athanasij die Antwort mit auff dem Rucken / nemlich / also wölle Gott seine Ehre keinem andern geben / das keine Creatur in die Substantz seines Wesens soll verwandelt werden / der gestalt / das sie jhme am Wesen gleich / oder mit jhme in einer Substantz vnnd Wesen sey. Dann wo das geschehen solte / so würde die Creatur an Natur / Haupt sey / nach beyden Naturen / Vnd was sie dergleichen mehr fuͤr schoͤne phrases fuͤhren. Sie woͤllen auch aus dem Spruch Esaie / Gloriam meam alteri non dabo, Ich wil meine Ehre keinem andern geben / erweisen / Das der angenommenen Menschlichen Natur Christi Goͤttliche Macht vnd Gewalt oder Ehre nicht koͤnne auff einigerley Weise mitgetheilet werden. Dann Gott spreche selbs / Er woͤlle seine Ehre keinem andern geben / Fuͤhren auch zur Bestaͤttigung solcher jhrer Opinion ein / diese Wort Cyrilli ex 6 Dialogo: Gloriam meam alteri non dabo, inquit, Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitaitbus magnificari. Quomodo enim natura creata, ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / Dann er wird keiner Creatur vberall / sie sey wer sie woͤlle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhoͤhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were? Item Athanasij: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprietatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non dubo alteri. Man soll sich huͤten / das man nicht jrgend eine vnderschiedene Substantz oder Natur eynfuͤhre / von der wir sagen / das sie der Eygenschafften des Goͤttlichen Wesens faͤhig sey. Dann es stehet geschrieben: Ich gebe meine Ehre keinem andern. Nun bringen aber gemeldte Spruͤche Cyrilli vnd Athanasij die Antwort mit auff dem Rucken / nemlich / also woͤlle Gott seine Ehre keinem andern geben / das keine Creatur in die Substantz seines Wesens soll verwandelt werdẽ / der gestalt / das sie jhme am Wesen gleich / oder mit jhme in einer Substantz vnnd Wesen sey. Dann wo das geschehen solte / so wuͤrde die Creatur an Natur / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0282"/> Haupt sey / nach beyden Naturen / Vnd was sie dergleichen mehr fuͤr schoͤne <hi rendition="#i">phrases</hi> fuͤhren.</p> <note place="left">Von dem Spruch Esate 42. Ich wil meine Eh re keinem andern geben. pag. 311.</note> <p>Sie woͤllen auch aus dem Spruch Esaie / <hi rendition="#i">Gloriam meam alteri non dabo,</hi> Ich wil meine Ehre keinem andern geben / erweisen / Das der angenommenen Menschlichen Natur Christi Goͤttliche Macht vnd Gewalt oder Ehre nicht koͤnne auff einigerley Weise mitgetheilet werden. Dann Gott spreche selbs / Er woͤlle seine Ehre keinem andern geben / Fuͤhren auch zur Bestaͤttigung solcher jhrer Opinion ein / diese Wort Cyrilli <hi rendition="#i">ex 6 Dialogo: Gloriam meam alteri non dabo, inquit, Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitaitbus magnificari. Quomodo enim natura creata, ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat?</hi> Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / Dann er wird keiner Creatur vberall / sie sey wer sie woͤlle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhoͤhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were?</p> <p><hi rendition="#i">Item Athanasij: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprietatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non dubo alteri.</hi> Man soll sich huͤten / das man nicht jrgend eine vnderschiedene Substantz oder Natur eynfuͤhre / von der wir sagen / das sie der Eygenschafften des Goͤttlichen Wesens faͤhig sey. Dann es stehet geschrieben: Ich gebe meine Ehre keinem andern.</p> <p>Nun bringen aber gemeldte Spruͤche Cyrilli vnd Athanasij die Antwort mit auff dem Rucken / nemlich / also woͤlle Gott seine Ehre keinem andern geben / das keine Creatur in die Substantz seines Wesens soll verwandelt werdẽ / der gestalt / das sie jhme am Wesen gleich / oder mit jhme in einer Substantz vnnd Wesen sey. Dann wo das geschehen solte / so wuͤrde die Creatur an Natur / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0282]
Haupt sey / nach beyden Naturen / Vnd was sie dergleichen mehr fuͤr schoͤne phrases fuͤhren.
Sie woͤllen auch aus dem Spruch Esaie / Gloriam meam alteri non dabo, Ich wil meine Ehre keinem andern geben / erweisen / Das der angenommenen Menschlichen Natur Christi Goͤttliche Macht vnd Gewalt oder Ehre nicht koͤnne auff einigerley Weise mitgetheilet werden. Dann Gott spreche selbs / Er woͤlle seine Ehre keinem andern geben / Fuͤhren auch zur Bestaͤttigung solcher jhrer Opinion ein / diese Wort Cyrilli ex 6 Dialogo: Gloriam meam alteri non dabo, inquit, Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitaitbus magnificari. Quomodo enim natura creata, ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / Dann er wird keiner Creatur vberall / sie sey wer sie woͤlle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhoͤhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were?
Item Athanasij: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprietatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non dubo alteri. Man soll sich huͤten / das man nicht jrgend eine vnderschiedene Substantz oder Natur eynfuͤhre / von der wir sagen / das sie der Eygenschafften des Goͤttlichen Wesens faͤhig sey. Dann es stehet geschrieben: Ich gebe meine Ehre keinem andern.
Nun bringen aber gemeldte Spruͤche Cyrilli vnd Athanasij die Antwort mit auff dem Rucken / nemlich / also woͤlle Gott seine Ehre keinem andern geben / das keine Creatur in die Substantz seines Wesens soll verwandelt werdẽ / der gestalt / das sie jhme am Wesen gleich / oder mit jhme in einer Substantz vnnd Wesen sey. Dann wo das geschehen solte / so wuͤrde die Creatur an Natur /
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