Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

de communicatione Maiestatis, im geringsten nicht einige confusio vel exaequatio erfolget / wie vnser Gegentheil für vnd für schreyet.

Also ist es auch mit der Erhöhung der Menschlichen Natur Christi zur Rechten Handt Gottes / welche nichts anders ist vnd bedeutet / dann GOttes Allmechtige Gewalt vnd Krafft haben / oder zu derselbigen Gemeinschafft oder Gebrauch erhaben sein. Dadurch Christus auch nach seiner persönlich vereinigten vnd erhöheten Menschlichen Natur / alles schafft / erhelt vnd regiert / im Himmel vnd auff Erden. Daraus aber keines Weges vel identitas, vel exaequatio naturarum, essentialium proprietatum & actionum erfolget / Sondern die Stücke alle für sich vnuerwandelt vnnd vnuergliechen bleiben. Vnd dannoch die angenommene Menschliche Natur Christi zu solcher Göttlichen Allmacht vnnd Gewalt warhafftig erhaben / auch derselben Gemeinschafft wahrhafftig hat / ob wir wol / wie solches geschehen oder zugehen mög / mit vnser Vernunfft weder erreichen noch fassen mögen / wie Cyrillus spricht. Solten aber darumb solche Mysteria als bald vnmüglich sein / vnd dieses oder jenes absurdum von stundt an daraus erfolgen / das wir mit vnserer tollen Vernunfft / wie sie geschehen / nicht begreiffen können.

Aus dem allen erscheinet nun vberflüssig / das wir mit der Arrianer Ketzerey nichts vberal gemein haben / vnd das sie aus vnser Bekändtnüß im geringsten nicht folget. Vnser Gegentheil aber / das vns gerne die Arrianisch Ketzerey mit lauter Vngrundt auffseilen wolte / mag gleichwol zu sehen / wie weit es von dem Arrianismo absey / in dem es die Sprüche der Schrifft / so de datis in tempore, Das ist / von dem / so der angenommenen Menschlichen Natur in der Zeit gegeben / reden / zugleich auff beyde Naturen deutet. Dauon Les Episcopus schreibet / Das wer also halte: hunc in societatem suam rapiat Arrius, Der komme in Arrij Gesellschafft / wie dann das eben des Schlags ist / Das Gott Christi

de communìcatione Maiestatis, im geringsten nicht einige confusio vel exaequatio erfolget / wie vnser Gegentheil fuͤr vnd fuͤr schreyet.

Also ist es auch mit der Erhoͤhung der Menschlichen Natur Christi zur Rechten Handt Gottes / welche nichts anders ist vnd bedeutet / dann GOttes Allmechtige Gewalt vnd Krafft haben / oder zu derselbigen Gemeinschafft oder Gebrauch erhaben sein. Dadurch Christus auch nach seiner persoͤnlich vereinigten vnd erhoͤheten Menschlichen Natur / alles schafft / erhelt vnd regiert / im Him̃el vnd auff Erden. Daraus aber keines Weges vel identitas, vel exaequatio naturarùm, essentialium proprietatum & actionum erfolget / Sondern die Stuͤcke alle fuͤr sich vnuerwandelt vnnd vnuergliechen bleiben. Vnd dannoch die angenommene Menschliche Natur Christi zu solcher Goͤttlichen Allmacht vnnd Gewalt warhafftig erhaben / auch derselben Gemeinschafft wahrhafftig hat / ob wir wol / wie solches geschehen oder zugehen moͤg / mit vnser Vernunfft weder erreichen noch fassen moͤgen / wie Cyrillus spricht. Solten aber darumb solche Mysteria als bald vnmuͤglich sein / vnd dieses oder jenes absurdum von stundt an daraus erfolgen / das wir mit vnserer tollen Vernunfft / wie sie geschehen / nicht begreiffen koͤnnen.

Aus dem allen erscheinet nun vberfluͤssig / das wir mit der Arrianer Ketzerey nichts vberal gemein haben / vnd das sie aus vnser Bekaͤndtnuͤß im geringsten nicht folget. Vnser Gegentheil aber / das vns gerne die Arrianisch Ketzerey mit lauter Vngrundt auffseilen wolte / mag gleichwol zu sehen / wie weit es von dem Arrianismo absey / in dem es die Spruͤche der Schrifft / so de datis in tempore, Das ist / von dem / so der angenommenen Menschlichen Natur in der Zeit gegeben / reden / zugleich auff beyde Naturen deutet. Dauon Les Episcopus schreibet / Das wer also halte: hunc in societatem suam rapiat Arrius, Der komme in Arrij Gesellschafft / wie dann das eben des Schlags ist / Das Gott Christi

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0281" n="131"/><hi rendition="#i">de communìcatione Maiestatis,</hi> im geringsten nicht einige <hi rendition="#i">confusio vel exaequatio</hi> erfolget / wie vnser                      Gegentheil fu&#x0364;r vnd fu&#x0364;r schreyet.</p>
        <p>Also ist es auch mit der Erho&#x0364;hung der Menschlichen Natur Christi zur Rechten                      Handt Gottes / welche nichts anders ist vnd bedeutet / dann GOttes Allmechtige                      Gewalt vnd Krafft haben / oder zu derselbigen Gemeinschafft oder Gebrauch                      erhaben sein. Dadurch Christus auch nach seiner perso&#x0364;nlich vereinigten vnd                      erho&#x0364;heten Menschlichen Natur / alles schafft / erhelt vnd regiert / im Him&#x0303;el vnd auff Erden. Daraus aber keines Weges <hi rendition="#i">vel identitas, vel exaequatio naturarùm, essentialium proprietatum                          &amp; actionum</hi> erfolget / Sondern die Stu&#x0364;cke alle fu&#x0364;r sich                      vnuerwandelt vnnd vnuergliechen bleiben. Vnd dannoch die angenommene Menschliche                      Natur Christi zu solcher Go&#x0364;ttlichen Allmacht vnnd Gewalt warhafftig erhaben /                      auch derselben Gemeinschafft wahrhafftig hat / ob wir wol / wie solches                      geschehen oder zugehen mo&#x0364;g / mit vnser Vernunfft weder erreichen noch fassen                      mo&#x0364;gen / wie Cyrillus spricht. Solten aber darumb solche <hi rendition="#i">Mysteria</hi> als bald vnmu&#x0364;glich sein / vnd dieses oder jenes <hi rendition="#i">absurdum</hi> von stundt an daraus erfolgen / das wir mit                      vnserer tollen Vernunfft / wie sie geschehen / nicht begreiffen ko&#x0364;nnen.</p>
        <p>Aus dem allen erscheinet nun vberflu&#x0364;ssig / das wir mit der Arrianer Ketzerey                      nichts vberal gemein haben / vnd das sie aus vnser Beka&#x0364;ndtnu&#x0364;ß im geringsten                      nicht folget. Vnser Gegentheil aber / das vns gerne die Arrianisch Ketzerey mit                      lauter Vngrundt auffseilen wolte / mag gleichwol zu sehen / wie weit es von dem <hi rendition="#i">Arrianismo</hi> absey / in dem es die Spru&#x0364;che der                      Schrifft / so <hi rendition="#i">de datis in tempore,</hi> Das ist / von dem /                      so der angenommenen Menschlichen Natur in der Zeit gegeben / reden / zugleich                      auff beyde Naturen deutet. Dauon <hi rendition="#i">Les Episcopus</hi> schreibet                      / Das wer also halte: <hi rendition="#i">hunc in societatem suam rapiat                      Arrius,</hi> Der komme in Arrij Gesellschafft / wie dann das eben des Schlags                      ist / Das Gott Christi
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0281] de communìcatione Maiestatis, im geringsten nicht einige confusio vel exaequatio erfolget / wie vnser Gegentheil fuͤr vnd fuͤr schreyet. Also ist es auch mit der Erhoͤhung der Menschlichen Natur Christi zur Rechten Handt Gottes / welche nichts anders ist vnd bedeutet / dann GOttes Allmechtige Gewalt vnd Krafft haben / oder zu derselbigen Gemeinschafft oder Gebrauch erhaben sein. Dadurch Christus auch nach seiner persoͤnlich vereinigten vnd erhoͤheten Menschlichen Natur / alles schafft / erhelt vnd regiert / im Him̃el vnd auff Erden. Daraus aber keines Weges vel identitas, vel exaequatio naturarùm, essentialium proprietatum & actionum erfolget / Sondern die Stuͤcke alle fuͤr sich vnuerwandelt vnnd vnuergliechen bleiben. Vnd dannoch die angenommene Menschliche Natur Christi zu solcher Goͤttlichen Allmacht vnnd Gewalt warhafftig erhaben / auch derselben Gemeinschafft wahrhafftig hat / ob wir wol / wie solches geschehen oder zugehen moͤg / mit vnser Vernunfft weder erreichen noch fassen moͤgen / wie Cyrillus spricht. Solten aber darumb solche Mysteria als bald vnmuͤglich sein / vnd dieses oder jenes absurdum von stundt an daraus erfolgen / das wir mit vnserer tollen Vernunfft / wie sie geschehen / nicht begreiffen koͤnnen. Aus dem allen erscheinet nun vberfluͤssig / das wir mit der Arrianer Ketzerey nichts vberal gemein haben / vnd das sie aus vnser Bekaͤndtnuͤß im geringsten nicht folget. Vnser Gegentheil aber / das vns gerne die Arrianisch Ketzerey mit lauter Vngrundt auffseilen wolte / mag gleichwol zu sehen / wie weit es von dem Arrianismo absey / in dem es die Spruͤche der Schrifft / so de datis in tempore, Das ist / von dem / so der angenommenen Menschlichen Natur in der Zeit gegeben / reden / zugleich auff beyde Naturen deutet. Dauon Les Episcopus schreibet / Das wer also halte: hunc in societatem suam rapiat Arrius, Der komme in Arrij Gesellschafft / wie dann das eben des Schlags ist / Das Gott Christi

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/281
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/281>, abgerufen am 22.07.2024.