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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Vorzug für der angenommenen Menschlichen Natur: Sondern also erhelt es sich hiemit:

I. Das Wort oder die Gottheit des Sohns macht lebendig vmb jhr selbs willen / oder aus vnnd von sich selbs: Das Fleisch Christi aber macht nicht lebendig vmb sein selbs willen / oder aus vnd von sich selbs / sondern darumb / das es zu solcher Krafft durch den Sohn Gottes / von wegen vnnd nach Art der persönlichen Vereinigung / erhaben ist.

II. Die Gottheit des Sohns ist das wesentliche Leben in sich selbs / oder der Brunn alles Lebens / dz Fleisch Christi aber ist nicht das wesentliche Leben oder der Brund des Lebens selbs: sondern des Lebens theilhafftig / wie Cyrilli Wort lauten / vnd machet darumb vnd daher lebendig / das es durch die persönliche Vereinigung mit dem Sohn Gottes zur Krafft lebendig zu machen kommen ist.

III. Die Gottheit des Sohns theilet das Leben mit / als ein Geist / Das Fleisch Christi aber / oder die angenommene Menschliche Natur Christi darumb / das sie durch die persönliche Vereinigung / vnd nach Art derselben / die gantze Krafft des lebendigmachenden Geistes empfangen hat.

IIII. Die Gottheit des Sohns hat solche Maiestet vnd Krafft wesentlich vnd von Ewigkeit gehabt / Dz Fleisch Christi aber / oder die angenommene Menschliche Natur hat sie weder wesentlich noch von Ewigkeit her / sondern ist in der Zeit / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung vnnd Erhöhung zur Rechten Handt Gottes / zur Gemeinschafft solcher lebendigmachenden Krafft erhaben worden. Wie solches alles in Cyrillo Lib. 4 in Iohannem cap. 24. Vnd anderstwo weitleufftig erklärt / auch droben viel helle / klare / herrliche / schöne Sprüche nach der Lenge angezogen vnd eyngeführt sein worden.

Daraus dann vnwidersprechlich erscheinet / das ein grosser Vnterscheidt ist vnd bleibet / vnter den Naturen / wesentlichen Eigenschafften vnd Wirckungen in Christo / vnnd das aus der Lehr /

Vorzug fuͤr der angenommenen Menschlichen Natur: Sondern also erhelt es sich hiemit:

I. Das Wort oder die Gottheit des Sohns macht lebendig vmb jhr selbs willen / oder aus vnnd von sich selbs: Das Fleisch Christi aber macht nicht lebendig vmb sein selbs willen / oder aus vnd von sich selbs / sondern darumb / das es zu solcher Krafft durch den Sohn Gottes / von wegen vnnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / erhaben ist.

II. Die Gottheit des Sohns ist das wesentliche Leben in sich selbs / oder der Brunn alles Lebens / dz Fleisch Christi aber ist nicht das wesentliche Leben oder der Bruñ des Lebens selbs: sondern des Lebens theilhafftig / wie Cyrilli Wort lauten / vnd machet darumb vnd daher lebendig / das es durch die persoͤnliche Vereinigung mit dem Sohn Gottes zur Krafft lebendig zu machen kommen ist.

III. Die Gottheit des Sohns theilet das Leben mit / als ein Geist / Das Fleisch Christi aber / oder die angenommene Menschliche Natur Christi darumb / das sie durch die persoͤnliche Vereinigung / vnd nach Art derselben / die gantze Krafft des lebendigmachenden Geistes empfangen hat.

IIII. Die Gottheit des Sohns hat solche Maiestet vnd Krafft wesentlich vñ von Ewigkeit gehabt / Dz Fleisch Christi aber / oder die angenommene Menschliche Natur hat sie weder wesentlich noch von Ewigkeit her / sondern ist in der Zeit / von wegen vñ nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vnnd Erhoͤhung zur Rechten Handt Gottes / zur Gemeinschafft solcher lebendigmachenden Krafft erhaben worden. Wie solches alles in Cyrillo Lib. 4 in Iohannem cap. 24. Vnd anderstwo weitleufftig erklaͤrt / auch droben viel helle / klare / herrliche / schoͤne Spruͤche nach der Lenge angezogen vnd eyngefuͤhrt sein worden.

Daraus dann vnwidersprechlich erscheinet / das ein grosser Vnterscheidt ist vnd bleibet / vnter den Naturen / wesentlichen Eigenschafften vnd Wirckungen in Christo / vnnd das aus der Lehr /

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[0280] Vorzug fuͤr der angenommenen Menschlichen Natur: Sondern also erhelt es sich hiemit: I. Das Wort oder die Gottheit des Sohns macht lebendig vmb jhr selbs willen / oder aus vnnd von sich selbs: Das Fleisch Christi aber macht nicht lebendig vmb sein selbs willen / oder aus vnd von sich selbs / sondern darumb / das es zu solcher Krafft durch den Sohn Gottes / von wegen vnnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / erhaben ist. II. Die Gottheit des Sohns ist das wesentliche Leben in sich selbs / oder der Brunn alles Lebens / dz Fleisch Christi aber ist nicht das wesentliche Leben oder der Bruñ des Lebens selbs: sondern des Lebens theilhafftig / wie Cyrilli Wort lauten / vnd machet darumb vnd daher lebendig / das es durch die persoͤnliche Vereinigung mit dem Sohn Gottes zur Krafft lebendig zu machen kommen ist. III. Die Gottheit des Sohns theilet das Leben mit / als ein Geist / Das Fleisch Christi aber / oder die angenommene Menschliche Natur Christi darumb / das sie durch die persoͤnliche Vereinigung / vnd nach Art derselben / die gantze Krafft des lebendigmachenden Geistes empfangen hat. IIII. Die Gottheit des Sohns hat solche Maiestet vnd Krafft wesentlich vñ von Ewigkeit gehabt / Dz Fleisch Christi aber / oder die angenommene Menschliche Natur hat sie weder wesentlich noch von Ewigkeit her / sondern ist in der Zeit / von wegen vñ nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vnnd Erhoͤhung zur Rechten Handt Gottes / zur Gemeinschafft solcher lebendigmachenden Krafft erhaben worden. Wie solches alles in Cyrillo Lib. 4 in Iohannem cap. 24. Vnd anderstwo weitleufftig erklaͤrt / auch droben viel helle / klare / herrliche / schoͤne Spruͤche nach der Lenge angezogen vnd eyngefuͤhrt sein worden. Daraus dann vnwidersprechlich erscheinet / das ein grosser Vnterscheidt ist vnd bleibet / vnter den Naturen / wesentlichen Eigenschafften vnd Wirckungen in Christo / vnnd das aus der Lehr /

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/280>, abgerufen am 24.11.2024.