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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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rem & factorem. Das ist / Sollen wir den Emanueln als einen Menschen anbeten? Das sey ferrn / Dann das were ein vnsinnigkeit / betrug vnd jrrthumb / wir würden auch dißfals nit vnderschieden sein von denen / welche die Creatur vber den Schöpffer ehren.

Item, Diuinitas in Christo est natura adorabilis, humanit as est natura adorans. Das ist / Die Gottheit in Christo ist eine solche Natur / welcher die Anruffung eigentlich gehöret. Die Menschheit aber ist eine Natur / die da anbeten soll.

So viel nu das erste Sprüchlein anlanget / ist es vngezweiffelt dem Nestorio vnd seinen Adhaerentem entgegen gesetzt / welche fürgaben / das der Emanuel oder Christus als ein Mensch / vnd als ein ander von dem Wort oder Sohn Gottes / soll coadoriert oder mit angebeten werden / Daraus zwo Personen folgeten / vnd ferrner das entstünde / das Christus als ein Mensch vnd sonderliche Person / abgesöndert von der Gottheit des Sohns / solte angeruffen werden / Welches freylich falsch vnd Gottslästerlich / eine vnsinnigkeit / betrug vnd jrrthumm war / vnd noch ist. Dann wo Christus als ein Mensch vnd ander / neben dem Wort oder Son Gottes angebetet würde / so würde er als ein blosse Creatur angeruffen / Vnd wo wir jn solcher Gestalt anrufften / were kein Vnterscheid zwischen vns vnd den Heiden / welche die Creatur vber den Schöpffer ehren. Das thun wir aber keines Wegs / sondern verwerffen mit Cyrillo solche Nestorianische Anruffung / als einen Menschen / abgesöndert von der Person des Sons Gottes. Derwegen dann auch dieses Sprüchlein Cyrilli nicht wider vns vnd vnsere Lehre gehet / da wir mit Cyrillo bekennen / das Christi Fleisch vmb vnd von wegen der persönlichen vereinigung willen / das es nemlich mit dem Son Gottes in eine vnzertrennliche Person verbunden / solle vnd müsse angeruffen werden.

Das ander Sprüchlein betreffendt / stehet es zwar nicht ijsdem verbis an erwehnetem Ort Cyrilli / die Meynung aber stehet da / ist aber vnser Lehr auch nicht zu wider. Dann wir auch

rem & factorem. Das ist / Sollen wir den Emanueln als einen Menschen anbeten? Das sey ferrn / Dañ das were ein vnsinnigkeit / betrug vnd jrrthumb / wir wuͤrden auch dißfals nit vnderschieden sein von denen / welche die Creatur vber den Schoͤpffer ehren.

Item, Diuinitas in Christo est natura adorabilis, humanit as est natura adorans. Das ist / Die Gottheit in Christo ist eine solche Natur / welcher die Anruffung eigentlich gehoͤret. Die Menschheit aber ist eine Natur / die da anbeten soll.

So viel nu das erste Spruͤchlein anlanget / ist es vngezweiffelt dem Nestorio vnd seinen Adhaerentem entgegen gesetzt / welche fuͤrgaben / das der Emanuel oder Christus als ein Mensch / vnd als ein ander von dem Wort oder Sohn Gottes / soll coadoriert oder mit angebeten werden / Daraus zwo Personen folgeten / vnd ferrner das entstuͤnde / das Christus als ein Mensch vñ sonderliche Person / abgesoͤndert von der Gottheit des Sohns / solte angeruffen werden / Welches freylich falsch vnd Gottslaͤsterlich / eine vnsinnigkeit / betrug vnd jrrthum̃ war / vnd noch ist. Dann wo Christus als ein Mensch vnd ander / neben dem Wort oder Son Gottes angebetet wuͤrde / so wuͤrde er als ein blosse Creatur angeruffẽ / Vnd wo wir jn solcher Gestalt anrufften / were kein Vnterscheid zwischen vns vñ den Heidẽ / welche die Creatur vber den Schoͤpffer ehren. Das thun wir aber keines Wegs / sondern verwerffen mit Cyrillo solche Nestorianische Anruffung / als einen Menschen / abgesoͤndert von der Person des Sons Gottes. Derwegen dann auch dieses Spruͤchlein Cyrilli nicht wider vns vnd vnsere Lehre gehet / da wir mit Cyrillo bekennen / das Christi Fleisch vmb vnd von wegen der persoͤnlichen vereinigung willen / das es nemlich mit dem Son Gottes in eine vnzertrennliche Person verbunden / solle vnd muͤsse angeruffen werden.

Das ander Spruͤchlein betreffendt / stehet es zwar nicht ijsdem verbis an erwehnetem Ort Cyrilli / die Meynung aber stehet da / ist aber vnser Lehr auch nicht zu wider. Dann wir auch

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[0120] rem & factorem. Das ist / Sollen wir den Emanueln als einen Menschen anbeten? Das sey ferrn / Dañ das were ein vnsinnigkeit / betrug vnd jrrthumb / wir wuͤrden auch dißfals nit vnderschieden sein von denen / welche die Creatur vber den Schoͤpffer ehren. Item, Diuinitas in Christo est natura adorabilis, humanit as est natura adorans. Das ist / Die Gottheit in Christo ist eine solche Natur / welcher die Anruffung eigentlich gehoͤret. Die Menschheit aber ist eine Natur / die da anbeten soll. So viel nu das erste Spruͤchlein anlanget / ist es vngezweiffelt dem Nestorio vnd seinen Adhaerentem entgegen gesetzt / welche fuͤrgaben / das der Emanuel oder Christus als ein Mensch / vnd als ein ander von dem Wort oder Sohn Gottes / soll coadoriert oder mit angebeten werden / Daraus zwo Personen folgeten / vnd ferrner das entstuͤnde / das Christus als ein Mensch vñ sonderliche Person / abgesoͤndert von der Gottheit des Sohns / solte angeruffen werden / Welches freylich falsch vnd Gottslaͤsterlich / eine vnsinnigkeit / betrug vnd jrrthum̃ war / vnd noch ist. Dann wo Christus als ein Mensch vnd ander / neben dem Wort oder Son Gottes angebetet wuͤrde / so wuͤrde er als ein blosse Creatur angeruffẽ / Vnd wo wir jn solcher Gestalt anrufften / were kein Vnterscheid zwischen vns vñ den Heidẽ / welche die Creatur vber den Schoͤpffer ehren. Das thun wir aber keines Wegs / sondern verwerffen mit Cyrillo solche Nestorianische Anruffung / als einen Menschen / abgesoͤndert von der Person des Sons Gottes. Derwegen dann auch dieses Spruͤchlein Cyrilli nicht wider vns vnd vnsere Lehre gehet / da wir mit Cyrillo bekennen / das Christi Fleisch vmb vnd von wegen der persoͤnlichen vereinigung willen / das es nemlich mit dem Son Gottes in eine vnzertrennliche Person verbunden / solle vnd muͤsse angeruffen werden. Das ander Spruͤchlein betreffendt / stehet es zwar nicht ijsdem verbis an erwehnetem Ort Cyrilli / die Meynung aber stehet da / ist aber vnser Lehr auch nicht zu wider. Dann wir auch

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/120>, abgerufen am 25.11.2024.