Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.wirdt. Ja sprechen sie aber / Es können die wort / Esset vnd trincket Fol. 118. / nicht vom glauben verstanden werden / Denn sonst hetten die Jünger auch das gesegnete Brodt vnd Wein nicht essen vnd trincken dürffen / dieweil man mit dem glauben nicht Brodt vnd Wein essen oder trincken kan. Antwort. Diß ist es eben / das von vns gesagt ist / das die wort Essen vnd trincken / von dem geheiligtem Brodt vnd Wein geredt sein / vnd das solche eusserliche Symbola leiblicher / empfindtlicher / natürlicher weise genossen werden / Solches können sie von dem leib vnd brodt Christi nicht sagen / eigentlich zu reden / darumb sie selbst eine vbernatürliche weiß den leib Christi zu essen vnd sein blut zu trincken setzen müssen / Warumb schliessen sie nicht auch hiervon / wie sie vom glauben folgern? Essen vnd trincken können nicht von vbernatürlicher / vnbegreifflicher nissung verstanden werden / Denn sonst hetten die Jünger auch dz gesegnete Brodt vnd Wein nicht natürlich / empfindlich / vnd leiblicher weise essen vnd trincken dürffen / Dieweil man vbernatürlicher vnd vnbegreifflicher weise Brodt vnd Wein nicht essen oder trincken kan. Wöllen sie dann nicht schier mercken / das essen vnd trincken in jhrem natürlichem vnd eigentlichem verstandt / nicht auff den leib vnd blut Christi / vnd was er darmit erworben hat / vnd in vns wircket / sondern auff die heiligen Symbola gehören? vnd das so wenig aus jhren argumenten folge / das der Mundt den wesentlichen Leib vnd Blut Christi empfahe / Als wenig es folget / das mit dem mund das newe Testament / vnd alle wolthaten Christi solten empfangen werden. Der dritte vrsprung / daher der feil vnd mangel in oberzelten 3. vnd sonderlich in dem dritten argument herrüret / Ist eine schendliche vnachtsamkeit / Das diese Theologen aus den augen setzen die ordnung Gottes / welche er mit der predigt des Worts / vnd mit der stifftung der Sacrament hat eingesetzt / vnd von vns will erkandt vnd gehalten haben. Es ist wort / vnd Sacrament ein rechtes vnd warhafftes wort vnd Sacrament / es höre vnd brauche es Petrus oder Judas / vnd so viel Gott anlanget / vorkündigt vnd beutet er seine gnade vnd wolthaten in gemein allen Menschen an / Aber so viel vns be - wirdt. Ja sprechen sie aber / Es können die wort / Esset vnd trincket Fol. 118. / nicht vom glauben verstanden werden / Denn sonst hetten die Jünger auch das gesegnete Brodt vnd Wein nicht essen vnd trincken dürffen / dieweil man mit dem glauben nicht Brodt vnd Wein essen oder trincken kan. Antwort. Diß ist es eben / das von vns gesagt ist / das die wort Essen vnd trincken / von dem geheiligtem Brodt vnd Wein geredt sein / vnd das solche eusserliche Symbola leiblicher / empfindtlicher / natürlicher weise genossen werden / Solches können sie von dem leib vnd brodt Christi nicht sagen / eigentlich zu reden / darumb sie selbst eine vbernatürliche weiß den leib Christi zu essen vnd sein blut zu trincken setzen müssen / Warumb schliessen sie nicht auch hiervon / wie sie vom glauben folgern? Essen vnd trincken können nicht von vbernatürlicher / vnbegreifflicher nissung verstanden werden / Denn sonst hetten die Jünger auch dz gesegnete Brodt vnd Wein nicht natürlich / empfindlich / vnd leiblicher weise essen vnd trincken dürffen / Dieweil man vbernatürlicher vnd vnbegreifflicher weise Brodt vnd Wein nicht essen oder trincken kan. Wöllen sie dann nicht schier mercken / das essen vnd trincken in jhrem natürlichem vnd eigentlichem verstandt / nicht auff den leib vnd blut Christi / vnd was er darmit erworben hat / vnd in vns wircket / sondern auff die heiligen Symbola gehören? vnd das so wenig aus jhren argumenten folge / das der Mundt den wesentlichen Leib vnd Blut Christi empfahe / Als wenig es folget / das mit dem mund das newe Testament / vnd alle wolthaten Christi solten empfangen werden. Der dritte vrsprung / daher der feil vnd mangel in oberzelten 3. vnd sonderlich in dem dritten argument herrüret / Ist eine schendliche vnachtsamkeit / Das diese Theologen aus den augen setzen die ordnũg Gottes / welche er mit der predigt des Worts / vnd mit der stifftung der Sacrament hat eingesetzt / vnd von vns will erkandt vnd gehalten haben. Es ist wort / vnd Sacrament ein rechtes vnd warhafftes wort vnd Sacrament / es höre vnd brauche es Petrus oder Judas / vnd so viel Gott anlanget / vorkündigt vnd beutet er seine gnade vnd wolthaten in gemein allen Menschen an / Aber so viel vns be - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0259"/> wirdt. Ja sprechen sie aber / Es können die wort / Esset vnd trincket<note place="right"><hi rendition="#i">Fol. 118.</hi></note> / nicht vom glauben verstanden werden / Denn sonst hetten die Jünger auch das gesegnete Brodt vnd Wein nicht essen vnd trincken dürffen / dieweil man mit dem glauben nicht Brodt vnd Wein essen oder trincken kan.</p> <p>Antwort. Diß ist es eben / das von vns gesagt ist / das die wort Essen vnd <choice><sic>trinckeu</sic><corr>trincken</corr></choice> / von dem geheiligtem Brodt vnd Wein geredt sein / vnd das solche eusserliche Symbola leiblicher / empfindtlicher / natürlicher weise genossen werden / Solches können sie von dem leib vnd brodt Christi nicht sagen / eigentlich zu reden / darumb sie selbst eine vbernatürliche weiß den leib Christi zu essen vnd sein blut zu trincken setzen müssen / Warumb schliessen sie nicht auch hiervon / wie sie vom glauben folgern?</p> <p>Essen vnd trincken können nicht von vbernatürlicher / vnbegreifflicher nissung verstanden werden / Denn sonst hetten die Jünger auch dz gesegnete Brodt vnd Wein nicht natürlich / empfindlich / vnd leiblicher weise essen vnd trincken dürffen / Dieweil man vbernatürlicher vnd vnbegreifflicher weise Brodt vnd Wein nicht essen oder trincken kan.</p> <p>Wöllen sie dann nicht schier mercken / das essen vnd trincken in jhrem natürlichem vnd eigentlichem verstandt / nicht auff den leib vnd blut Christi / vnd was er darmit erworben hat / vnd in vns wircket / sondern auff die heiligen Symbola gehören? vnd das so wenig aus jhren argumenten folge / das der Mundt den wesentlichen Leib vnd Blut Christi empfahe / Als wenig es folget / das mit dem mund das newe Testament / vnd alle wolthaten Christi solten empfangen werden.</p> <p>Der dritte vrsprung / daher der feil vnd mangel in oberzelten<note place="right"><hi rendition="#i">3.</hi></note> vnd sonderlich in dem dritten <hi rendition="#i">argument</hi> herrüret / Ist eine schendliche vnachtsamkeit / Das diese Theologen aus den augen setzen die ordnũg Gottes / welche er mit der predigt des Worts / vnd mit der stifftung der Sacrament hat eingesetzt / vnd von vns will erkandt vnd gehalten haben. Es ist wort / vnd Sacrament ein rechtes vnd warhafftes wort vnd Sacrament / es höre vnd brauche es Petrus oder Judas / vnd so viel Gott anlanget / vorkündigt vnd beutet er seine gnade vnd wolthaten in gemein allen Menschen an / Aber so viel vns be - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0259]
wirdt. Ja sprechen sie aber / Es können die wort / Esset vnd trincket / nicht vom glauben verstanden werden / Denn sonst hetten die Jünger auch das gesegnete Brodt vnd Wein nicht essen vnd trincken dürffen / dieweil man mit dem glauben nicht Brodt vnd Wein essen oder trincken kan.
Fol. 118. Antwort. Diß ist es eben / das von vns gesagt ist / das die wort Essen vnd trincken / von dem geheiligtem Brodt vnd Wein geredt sein / vnd das solche eusserliche Symbola leiblicher / empfindtlicher / natürlicher weise genossen werden / Solches können sie von dem leib vnd brodt Christi nicht sagen / eigentlich zu reden / darumb sie selbst eine vbernatürliche weiß den leib Christi zu essen vnd sein blut zu trincken setzen müssen / Warumb schliessen sie nicht auch hiervon / wie sie vom glauben folgern?
Essen vnd trincken können nicht von vbernatürlicher / vnbegreifflicher nissung verstanden werden / Denn sonst hetten die Jünger auch dz gesegnete Brodt vnd Wein nicht natürlich / empfindlich / vnd leiblicher weise essen vnd trincken dürffen / Dieweil man vbernatürlicher vnd vnbegreifflicher weise Brodt vnd Wein nicht essen oder trincken kan.
Wöllen sie dann nicht schier mercken / das essen vnd trincken in jhrem natürlichem vnd eigentlichem verstandt / nicht auff den leib vnd blut Christi / vnd was er darmit erworben hat / vnd in vns wircket / sondern auff die heiligen Symbola gehören? vnd das so wenig aus jhren argumenten folge / das der Mundt den wesentlichen Leib vnd Blut Christi empfahe / Als wenig es folget / das mit dem mund das newe Testament / vnd alle wolthaten Christi solten empfangen werden.
Der dritte vrsprung / daher der feil vnd mangel in oberzelten vnd sonderlich in dem dritten argument herrüret / Ist eine schendliche vnachtsamkeit / Das diese Theologen aus den augen setzen die ordnũg Gottes / welche er mit der predigt des Worts / vnd mit der stifftung der Sacrament hat eingesetzt / vnd von vns will erkandt vnd gehalten haben. Es ist wort / vnd Sacrament ein rechtes vnd warhafftes wort vnd Sacrament / es höre vnd brauche es Petrus oder Judas / vnd so viel Gott anlanget / vorkündigt vnd beutet er seine gnade vnd wolthaten in gemein allen Menschen an / Aber so viel vns be -
3.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |