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Kirchner, Timotheus: Leichpredigt aus dem 90. Psalm : Bey der Fürstlichen Begrebnis, des ... Herrn Friderichs des jüngern, Hertzogen zu Sachsen. Jena, 1587.

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nach dem andern / wie ein gewaltiger strom mit sich weggeführet.

Es ist vnaussprechlich / wie viel hundert tausent menschen er getödtet vnnd ins grab bracht / von Adams zeit an / bis hieher. Wo sind die mechtigen Monarchen / Nimrodt / Nebucadnezar / Cyrus / Alexander Magnus / Julius Caesar / Augustus etc. Freilich hat sie dieser mechtiger strom der Todt alle mit sich weggerissen / das man jhre stete nicht mehr kennet. Psal. 103.

Wie auch dieser gewaltiger Strom keines mechtigen Potentaten bis auff gegenwertige stunde verschonet / also reist er noch jmmer fort / hat vns auch itzo vnser seliges Herrlein mit ergriffen vnd hinweggerissen / nicht ohne schmertzen der Fürstlichen Eltern vnd vnser selbst.

Wie soll man jhm aber thun / dieser reissende strom machts nicht anderst / er helt gleicheit / nimpt die grossen so wol als die kleinen / die Herrn so wol als die Knechte / vnnd verschonet niemandts. Es kan auch keiner für dieses reissenden durchdringenden stroms macht bawen / bleiben vnd gesichert sein / dieweil er der Sünden halben macht hat vber alle Adams kinder / sie sind hohes oder niedriges standes.

Was zeihen wir vns denn / das wir so sicherlich leben / so wir doch one vnterlaß in der gewissen gefhar des Todes sitzen / vnd er als denn einbricht / wenn wir vns sein am aller wenigsten versehen?

Er vergleicht auch die gebrechligkeit vnsers lebens mit4. Es ist wie ein schlaff. einem schlaff. Wir schlaffen ein / ehe wirs gewar werden / wachen wieder auff vnuorsehens. Also schlaffen wir im tode ein / ehe wir meinen. Ja wenn wir aller menschen leben recht anschawen wollen / ists nicht war / das weil wir in mutterleibe gtragen werden / gleich als in einem langwirigen schlaff sein / vnnd von diesem leben nichts wissen?

nach dem andern / wie ein gewaltiger strom mit sich weggeführet.

Es ist vnaussprechlich / wie viel hundert tausent menschen er getödtet vnnd ins grab bracht / von Adams zeit an / bis hieher. Wo sind die mechtigen Monarchen / Nimrodt / Nebucadnezar / Cyrus / Alexander Magnus / Julius Caesar / Augustus etc. Freilich hat sie dieser mechtiger strom der Todt alle mit sich weggerissen / das man jhre stete nicht mehr kennet. Psal. 103.

Wie auch dieser gewaltiger Strom keines mechtigen Potentaten bis auff gegenwertige stunde verschonet / also reist er noch jmmer fort / hat vns auch itzo vnser seliges Herrlein mit ergriffen vnd hinweggerissen / nicht ohne schmertzen der Fürstlichen Eltern vnd vnser selbst.

Wie soll man jhm aber thun / dieser reissende strom machts nicht anderst / er helt gleicheit / nimpt die grossen so wol als die kleinen / die Herrn so wol als die Knechte / vnnd verschonet niemandts. Es kan auch keiner für dieses reissenden durchdringenden stroms macht bawen / bleiben vnd gesichert sein / dieweil er der Sünden halben macht hat vber alle Adams kinder / sie sind hohes oder niedriges standes.

Was zeihen wir vns denn / das wir so sicherlich leben / so wir doch one vnterlaß in der gewissen gefhar des Todes sitzen / vnd er als denn einbricht / wenn wir vns sein am aller wenigsten versehen?

Er vergleicht auch die gebrechligkeit vnsers lebens mit4. Es ist wie ein schlaff. einem schlaff. Wir schlaffen ein / ehe wirs gewar werden / wachen wieder auff vnuorsehens. Also schlaffen wir im tode ein / ehe wir meinen. Ja wenn wir aller menschen leben recht anschawen wollen / ists nicht war / das weil wir in mutterleibe gtragen werden / gleich als in einem langwirigen schlaff sein / vnnd von diesem leben nichts wissen?

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[0027] nach dem andern / wie ein gewaltiger strom mit sich weggeführet. Es ist vnaussprechlich / wie viel hundert tausent menschen er getödtet vnnd ins grab bracht / von Adams zeit an / bis hieher. Wo sind die mechtigen Monarchen / Nimrodt / Nebucadnezar / Cyrus / Alexander Magnus / Julius Caesar / Augustus etc. Freilich hat sie dieser mechtiger strom der Todt alle mit sich weggerissen / das man jhre stete nicht mehr kennet. Psal. 103. Wie auch dieser gewaltiger Strom keines mechtigen Potentaten bis auff gegenwertige stunde verschonet / also reist er noch jmmer fort / hat vns auch itzo vnser seliges Herrlein mit ergriffen vnd hinweggerissen / nicht ohne schmertzen der Fürstlichen Eltern vnd vnser selbst. Wie soll man jhm aber thun / dieser reissende strom machts nicht anderst / er helt gleicheit / nimpt die grossen so wol als die kleinen / die Herrn so wol als die Knechte / vnnd verschonet niemandts. Es kan auch keiner für dieses reissenden durchdringenden stroms macht bawen / bleiben vnd gesichert sein / dieweil er der Sünden halben macht hat vber alle Adams kinder / sie sind hohes oder niedriges standes. Was zeihen wir vns denn / das wir so sicherlich leben / so wir doch one vnterlaß in der gewissen gefhar des Todes sitzen / vnd er als denn einbricht / wenn wir vns sein am aller wenigsten versehen? Er vergleicht auch die gebrechligkeit vnsers lebens mit einem schlaff. Wir schlaffen ein / ehe wirs gewar werden / wachen wieder auff vnuorsehens. Also schlaffen wir im tode ein / ehe wir meinen. Ja wenn wir aller menschen leben recht anschawen wollen / ists nicht war / das weil wir in mutterleibe gtragen werden / gleich als in einem langwirigen schlaff sein / vnnd von diesem leben nichts wissen? 4. Es ist wie ein schlaff.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Leichpredigt aus dem 90. Psalm : Bey der Fürstlichen Begrebnis, des ... Herrn Friderichs des jüngern, Hertzogen zu Sachsen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_leichpredigt_1587/27>, abgerufen am 22.11.2024.