Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1528. WIe auch viel vnfleter vnd sewe daraus haben folgern wollen / von allen schüsseln vnd kannen / vnd was noch gröber vnd vnfletiger ist / vnd was D. Lutherus aus gebürlichem eiuer geantwortet / ist aus diesen seinen eigenen worten gnugsam zusehen. Das diese wort / Das ist mein leib / noch fest stehen. pag. 354. fac. 2.Ich werde vielleicht andere Schwermer kriegen / die mich fahen wollen vnd fürgeben / Ist denn Christi leib an allen ortten / ey / so wil ich jhn fressen vnd sauffen in allen weinheusern / aus allen schüsseln / glesern / vnd kannen. Hörestu es nu du Saw / Hund / oder Schwermer / wer du vnuernünfftiger Esel bist. Wenn gleich Christi leib an allen enden ist / So wirstu jhn darumb so bald nicht fressen noch sauffen noch greiffen. WArumb das? darumb / das ein anders ist / wenn Gott da ist / vnd wenn er dir da ist. Denn aber ist er dir da / wenn er sein wort dazu thut / vnd bindet sich damit an / vnd spricht / Hie soltu mich finden. Wenn du nu das wort hast / so kanstu jhn gewißlich greiffen vnd haben / vnd sagen / Hie habe ich dich / wie du sagst. DAs ist nicht wieder einander / sondern der Schrifft / vnd dem glauben gemeß / das Christi leib zu gleich im Himel vnd im Abendmal sey. Vnd ist gegründet eigentlich in dem ersten Artickel / Ich gleube an Gott den Vater / allmechtigen Schöpffer Himels vnd der Erden. ES beschwert (sagen sie) die Leute solcher Artickel / denn es ist schwer zugleuben / das ein leib sey zugleich im Himel vnd Abendmal. DA steckts nu. Wenn etwas zu gleuben schwer ist / der gleube vnd spreche / Es sey nicht war / etc. DEßgleichen hat D. Lutherus auch in seiner grossen bekentnis sich deutlich vnd rund erkleret / aus was vrsachen / vnd auff was meinung er von der Vbiquitet gedisputiret / vnd hat zugleich gewiesen / warumb die Sacramentirer darnach so sehr grübeln / das Lutherus darüber im handel vom Sacrament mit jhnen streiten solte / vnd was es für weitleufftigkeit mit sich bringen würde / wenn man solche weitleufftige disputation in den handel vom Abendmal mit einmengen oder einführen wolt lassen. Gibt derwegen den rhat / das man einfeltig bey den worten der einsetzung bleiben sol / vnd zeiget an / mit was massen vnd bescheid ohne nachteil deß geheimnis von der persönlichen vereinigung / die disputation de Vbiquitate könne in diesem handel beyseits gesetzt werden / wie seine eigene wort anzeigen. DEnn also sagt er: Das ich beweisete / wie Christus leib allenthalben sey / weil Gottes rechte hand allenthalben ist / das thete ich darumb (wie ich gar öffentlich daselbst bedinget) das ich doch ein einige weiß anzeigte / damit Gott vermöchte / das Christus zugleich im Himel / vnd sein leib im Abendmal sey / vnd vorbehielte seiner Gött- Anno 1528. WIe auch viel vnfleter vnd sewe daraus haben folgern wollen / von allen schüsseln vnd kannen / vnd was noch gröber vnd vnfletiger ist / vnd was D. Lutherus aus gebürlichem eiuer geantwortet / ist aus diesen seinen eigenen worten gnugsam zusehen. Das diese wort / Das ist mein leib / noch fest stehen. pag. 354. fac. 2.Ich werde vielleicht andere Schwermer kriegen / die mich fahen wollen vnd fürgeben / Ist denn Christi leib an allen ortten / ey / so wil ich jhn fressen vnd sauffen in allen weinheusern / aus allen schüsseln / glesern / vnd kannen. Hörestu es nu du Saw / Hund / oder Schwermer / wer du vnuernünfftiger Esel bist. Wenn gleich Christi leib an allen enden ist / So wirstu jhn darumb so bald nicht fressen noch sauffen noch greiffen. WArumb das? darumb / das ein anders ist / wenn Gott da ist / vnd wenn er dir da ist. Denn aber ist er dir da / wenn er sein wort dazu thut / vnd bindet sich damit an / vnd spricht / Hie soltu mich finden. Wenn du nu das wort hast / so kanstu jhn gewißlich greiffen vnd haben / vnd sagen / Hie habe ich dich / wie du sagst. DAs ist nicht wieder einander / sondern der Schrifft / vnd dem glauben gemeß / das Christi leib zu gleich im Himel vnd im Abendmal sey. Vnd ist gegründet eigentlich in dem ersten Artickel / Ich gleube an Gott den Vater / allmechtigen Schöpffer Himels vnd der Erden. ES beschwert (sagen sie) die Leute solcher Artickel / denn es ist schwer zugleuben / das ein leib sey zugleich im Himel vnd Abendmal. DA steckts nu. Wenn etwas zu gleuben schwer ist / der gleube vnd spreche / Es sey nicht war / etc. DEßgleichen hat D. Lutherus auch in seiner grossen bekentnis sich deutlich vnd rund erkleret / aus was vrsachen / vnd auff was meinung er von der Vbiquitet gedisputiret / vnd hat zugleich gewiesen / warumb die Sacramentirer darnach so sehr grübeln / das Lutherus darüber im handel vom Sacrament mit jhnen streiten solte / vnd was es für weitleufftigkeit mit sich bringen würde / wenn man solche weitleufftige disputation in den handel vom Abendmal mit einmengen oder einführen wolt lassen. Gibt derwegen den rhat / das man einfeltig bey den worten der einsetzung bleiben sol / vnd zeiget an / mit was massen vnd bescheid ohne nachteil deß geheimnis von der persönlichen vereinigung / die disputation de Vbiquitate könne in diesem handel beyseits gesetzt werden / wie seine eigene wort anzeigen. DEnn also sagt er: Das ich beweisete / wie Christus leib allenthalben sey / weil Gottes rechte hand allenthalben ist / das thete ich darumb (wie ich gar öffentlich daselbst bedinget) das ich doch ein einige weiß anzeigte / damit Gott vermöchte / das Christus zugleich im Himel / vnd sein leib im Abendmal sey / vnd vorbehielte seiner Gött- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0094" n="78"/> <note place="left">Anno 1528.</note> <p>WIe auch viel vnfleter vnd sewe daraus haben folgern wollen / von allen schüsseln vnd kannen / vnd was noch gröber vnd vnfletiger ist / vnd was D. 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Lutherus auch in seiner grossen bekentnis sich deutlich vnd rund erkleret / aus was vrsachen / vnd auff was meinung er von der Vbiquitet gedisputiret / vnd hat zugleich gewiesen / warumb die Sacramentirer darnach so sehr grübeln / das Lutherus darüber im handel vom Sacrament mit jhnen streiten solte / vnd was es für weitleufftigkeit mit sich bringen würde / wenn man solche weitleufftige disputation in den handel vom Abendmal mit einmengen oder einführen wolt lassen. Gibt derwegen den rhat / das man einfeltig bey den worten der einsetzung bleiben sol / vnd zeiget an / mit was massen vnd bescheid ohne nachteil deß geheimnis von der persönlichen vereinigung / die disputation de Vbiquitate könne in diesem handel beyseits gesetzt werden / wie seine eigene wort anzeigen.</p> <p>DEnn also sagt er: Das ich beweisete / wie Christus leib allenthalben sey / weil Gottes rechte hand allenthalben ist / das thete ich darumb (wie ich gar öffentlich daselbst bedinget) das ich doch ein einige weiß anzeigte / damit Gott vermöchte / das Christus zugleich im Himel / vnd sein leib im Abendmal sey / vnd vorbehielte seiner Gött- </p> </div> </body> </text> </TEI> [78/0094]
WIe auch viel vnfleter vnd sewe daraus haben folgern wollen / von allen schüsseln vnd kannen / vnd was noch gröber vnd vnfletiger ist / vnd was D. Lutherus aus gebürlichem eiuer geantwortet / ist aus diesen seinen eigenen worten gnugsam zusehen.
Ich werde vielleicht andere Schwermer kriegen / die mich fahen wollen vnd fürgeben / Ist denn Christi leib an allen ortten / ey / so wil ich jhn fressen vnd sauffen in allen weinheusern / aus allen schüsseln / glesern / vnd kannen.
Hörestu es nu du Saw / Hund / oder Schwermer / wer du vnuernünfftiger Esel bist. Wenn gleich Christi leib an allen enden ist / So wirstu jhn darumb so bald nicht fressen noch sauffen noch greiffen.
WArumb das? darumb / das ein anders ist / wenn Gott da ist / vnd wenn er dir da ist. Denn aber ist er dir da / wenn er sein wort dazu thut / vnd bindet sich damit an / vnd spricht / Hie soltu mich finden. Wenn du nu das wort hast / so kanstu jhn gewißlich greiffen vnd haben / vnd sagen / Hie habe ich dich / wie du sagst.
DAs ist nicht wieder einander / sondern der Schrifft / vnd dem glauben gemeß / das Christi leib zu gleich im Himel vnd im Abendmal sey. Vnd ist gegründet eigentlich in dem ersten Artickel / Ich gleube an Gott den Vater / allmechtigen Schöpffer Himels vnd der Erden.
ES beschwert (sagen sie) die Leute solcher Artickel / denn es ist schwer zugleuben / das ein leib sey zugleich im Himel vnd Abendmal.
DA steckts nu. Wenn etwas zu gleuben schwer ist / der gleube vnd spreche / Es sey nicht war / etc.
DEßgleichen hat D. Lutherus auch in seiner grossen bekentnis sich deutlich vnd rund erkleret / aus was vrsachen / vnd auff was meinung er von der Vbiquitet gedisputiret / vnd hat zugleich gewiesen / warumb die Sacramentirer darnach so sehr grübeln / das Lutherus darüber im handel vom Sacrament mit jhnen streiten solte / vnd was es für weitleufftigkeit mit sich bringen würde / wenn man solche weitleufftige disputation in den handel vom Abendmal mit einmengen oder einführen wolt lassen. Gibt derwegen den rhat / das man einfeltig bey den worten der einsetzung bleiben sol / vnd zeiget an / mit was massen vnd bescheid ohne nachteil deß geheimnis von der persönlichen vereinigung / die disputation de Vbiquitate könne in diesem handel beyseits gesetzt werden / wie seine eigene wort anzeigen.
DEnn also sagt er: Das ich beweisete / wie Christus leib allenthalben sey / weil Gottes rechte hand allenthalben ist / das thete ich darumb (wie ich gar öffentlich daselbst bedinget) das ich doch ein einige weiß anzeigte / damit Gott vermöchte / das Christus zugleich im Himel / vnd sein leib im Abendmal sey / vnd vorbehielte seiner Gött-
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/94>, abgerufen am 17.07.2024. |