Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.gewust / das nicht der leib vnd blut Christi warlich sey im Abendmal /Anno 1530. er habe aber der schwachen müssen schonen / das muß je ein gewissen sein / das eigentlich jhm selbst nicht recht geben kan / sondern sich selbst verurteilen muß. WEiter ist wissentlich vnd öffentlich / ja auch greifflich am tage /Zwinglianer werden stets in lügen ergriffen. das der gantze Zwinglische hauff / in jhrem schreiben / nicht allein in öffentlichen / vnwiedersprechlichen lügen zu mehr mal ergriffen sein / sondern auch in solchen lügen / das menniglich bekennen muß / das es fürsetzliche lügen sein / welchs aber ein gewiß zeichen ist / das sie an jrer sache selbst zweiffeln / vnd sie nicht getrawen mit lauter blosser warheit zuerhalten / derhalben das vrteil jhres eigenen gewissen hierinne auch herfür bricht. VNd vber diß alles spüret vnd sihet man den grewel jres hertzensZwinglianer sind ver schlagene verfürische Leute / wollen mit vns einig sein / vnd sind vnd thun doch allzeit gar das wiederspiel. vnd gewissens / in dem / das sie anfahen / mit fleiß vnd grosser mühe jhren jrrthumb in solche feine geschmückte / ausgelesene wort zu kleiden / das sie die einfeltigen damit betriegen / wie wir dann mercklich sehen in der Copeyen deß Artickels vom Abendmal / so die gesandten von N. N. auff dem nechsten Speyrischem Reichstag von sich geben haben. Dann in derselben sihet man klerlich / das sie sich befleissen / also von der sache zureden / das wir meinen sollen / sie halten eben wie wir / wie dann etliche schon damit betrogen / vnd heraus gefahren sein / sie gleuben auch eben also. NVn ist öffentlich am tage / das sie nicht gleuben / das im Abendmal der leib vnd blut Christi sey / wie nicht allein jhre schrifften vnd lehr / sondern auch die öffentliche feindschafft / so sie gegen Luther tragen / zeugnis geben / Ja sie bekennen auch in dieser Copey jhren jrrthumb / mit den verdeckten worten: Aber die / so ohne waren glauben das Nachtmal halten / die essen jhnen das vrteil / vnd gar nicht den leib vnd das blut Christi. Vnd dürffen dennoch fürgeben / sie gleuben / vnd leren festiglich zugleuben / wie es die drey Euangelisten vnd Paulus geschrieben / ohne zusatz / ohne verenderung / ohne Menschen auslegung vnd verduncklung der vernunfft / in aller einfalt deß glaubens. Wer wolte nu / wenn er diese wort höret / nicht dafür halten / sie weren mit vns einhellig? Herwiederumb / wer merckt nicht aus den andernWarinn der streit stehe zwischen vns vnd den Sacramentirern. Der Sacra mentirer mund redet anderst / denn jr hertz ist. worten / das sie vns gantz vnd gar mißhellig sind / denn der streit ist gar nicht / was der nutz deß Abendmals sey / sondern was das Abendmal an jhm selbst sey. So wir denn nicht einhellig sind / vnd jhre wort einhelligkeit fürgeben / so muß jhre rede von vns entweder nicht recht verstanden werden / oder aber muß jhr hertz vnd mund nicht zusamen stimmen. Am verstand aber fehlet es warlich nicht / denn wir können von Gottes gnaden deudsche sprach so wol / oder auch baß / dann sie / darumb ist offenbar / das sie anders reden / denn es in jhrem hertzen gewust / das nicht der leib vnd blut Christi warlich sey im Abendmal /Anno 1530. er habe aber der schwachen müssen schonen / das muß je ein gewissen sein / das eigentlich jhm selbst nicht recht geben kan / sondern sich selbst verurteilen muß. WEiter ist wissentlich vnd öffentlich / ja auch greifflich am tage /Zwinglianer werden stets in lügẽ ergriffen. das der gantze Zwinglische hauff / in jhrem schreiben / nicht allein in öffentlichen / vnwiedersprechlichen lügen zu mehr mal ergriffen sein / sondern auch in solchen lügen / das menniglich bekennen muß / das es fürsetzliche lügen sein / welchs aber ein gewiß zeichen ist / das sie an jrer sache selbst zweiffeln / vnd sie nicht getrawen mit lauter blosser warheit zuerhalten / derhalben das vrteil jhres eigenen gewissen hierinne auch herfür bricht. VNd vber diß alles spüret vnd sihet man den grewel jres hertzensZwinglianer sind ver schlagene verfürische Leute / wollen mit vns einig sein / vnd sind vñ thun doch allzeit gar das wiederspiel. vnd gewissens / in dem / das sie anfahen / mit fleiß vnd grosser mühe jhren jrrthumb in solche feine geschmückte / ausgelesene wort zu kleiden / das sie die einfeltigen damit betriegen / wie wir dann mercklich sehen in der Copeyen deß Artickels vom Abendmal / so die gesandten von N. N. auff dem nechsten Speyrischem Reichstag von sich geben haben. Dann in derselben sihet man klerlich / das sie sich befleissen / also von der sache zureden / das wir meinen sollen / sie halten eben wie wir / wie dann etliche schon damit betrogen / vnd heraus gefahren sein / sie gleuben auch eben also. NVn ist öffentlich am tage / das sie nicht gleuben / das im Abendmal der leib vnd blut Christi sey / wie nicht allein jhre schrifften vnd lehr / sondern auch die öffentliche feindschafft / so sie gegen Luther tragen / zeugnis geben / Ja sie bekennen auch in dieser Copey jhren jrrthumb / mit den verdeckten worten: Aber die / so ohne waren glauben das Nachtmal halten / die essen jhnen das vrteil / vnd gar nicht den leib vnd das blut Christi. Vnd dürffen dennoch fürgeben / sie gleuben / vnd leren festiglich zugleuben / wie es die drey Euangelisten vnd Paulus geschrieben / ohne zusatz / ohne verenderung / ohne Menschen auslegung vnd verduncklung der vernunfft / in aller einfalt deß glaubens. Wer wolte nu / wenn er diese wort höret / nicht dafür halten / sie weren mit vns einhellig? Herwiederumb / wer merckt nicht aus den andernWarinn der streit stehe zwischen vns vñ den Sacramentirern. Der Sacra mentirer mund redet anderst / deñ jr hertz ist. worten / das sie vns gantz vnd gar mißhellig sind / denn der streit ist gar nicht / was der nutz deß Abendmals sey / sondern was das Abendmal an jhm selbst sey. So wir denn nicht einhellig sind / vnd jhre wort einhelligkeit fürgeben / so muß jhre rede von vns entweder nicht recht verstanden werden / oder aber muß jhr hertz vnd mund nicht zusamen stimmen. Am verstand aber fehlet es warlich nicht / denn wir können von Gottes gnaden deudsche sprach so wol / oder auch baß / dann sie / darumb ist offenbar / das sie anders reden / denn es in jhrem hertzen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0159" n="143"/> gewust / das nicht der leib vnd blut Christi warlich sey im Abendmal /<note place="right">Anno 1530.</note> er habe aber der schwachen müssen schonen / das muß je ein gewissen sein / das eigentlich jhm selbst nicht recht geben kan / sondern sich selbst verurteilen muß.</p> <p>WEiter ist wissentlich vnd öffentlich / ja auch greifflich am tage /<note place="right">Zwinglianer werden stets in lügẽ ergriffen.</note> das der gantze Zwinglische hauff / in jhrem schreiben / nicht allein in öffentlichen / vnwiedersprechlichen lügen zu mehr mal ergriffen sein / sondern auch in solchen lügen / das menniglich bekennen muß / das es fürsetzliche lügen sein / welchs aber ein gewiß zeichen ist / das sie an jrer sache selbst zweiffeln / vnd sie nicht getrawen mit lauter blosser warheit zuerhalten / derhalben das vrteil jhres eigenen gewissen hierinne auch herfür bricht.</p> <p>VNd vber diß alles spüret vnd sihet man den grewel jres hertzens<note place="right">Zwinglianer sind ver schlagene verfürische Leute / wollen mit vns einig sein / vnd sind vñ thun doch allzeit gar das wiederspiel.</note> vnd gewissens / in dem / das sie anfahen / mit fleiß vnd grosser mühe jhren jrrthumb in solche feine geschmückte / ausgelesene wort zu kleiden / das sie die einfeltigen damit betriegen / wie wir dann mercklich sehen in der Copeyen deß Artickels vom Abendmal / so die gesandten von N. N. auff dem nechsten Speyrischem Reichstag von sich geben haben. Dann in derselben sihet man klerlich / das sie sich befleissen / also von der sache zureden / das wir meinen sollen / sie halten eben wie wir / wie dann etliche schon damit betrogen / vnd heraus gefahren sein / sie gleuben auch eben also.</p> <p>NVn ist öffentlich am tage / das sie nicht gleuben / das im Abendmal der leib vnd blut Christi sey / wie nicht allein jhre schrifften vnd lehr / sondern auch die öffentliche feindschafft / so sie gegen Luther tragen / zeugnis geben / Ja sie bekennen auch in dieser Copey jhren jrrthumb / mit den verdeckten worten: Aber die / so ohne waren glauben das Nachtmal halten / die essen jhnen das vrteil / vnd gar nicht den leib vnd das blut Christi. Vnd dürffen dennoch fürgeben / sie gleuben / vnd leren festiglich zugleuben / wie es die drey Euangelisten vnd Paulus geschrieben / ohne zusatz / ohne verenderung / ohne Menschen auslegung vnd verduncklung der vernunfft / in aller einfalt deß glaubens. Wer wolte nu / wenn er diese wort höret / nicht dafür halten / sie weren mit vns einhellig? Herwiederumb / wer merckt nicht aus den andern<note place="right">Warinn der streit stehe zwischen vns vñ den Sacramentirern. Der Sacra mentirer mund redet anderst / deñ jr hertz ist.</note> worten / das sie vns gantz vnd gar mißhellig sind / denn der streit ist gar nicht / was der nutz deß Abendmals sey / sondern was das Abendmal an jhm selbst sey. So wir denn nicht einhellig sind / vnd jhre wort einhelligkeit fürgeben / so muß jhre rede von vns entweder nicht recht verstanden werden / oder aber muß jhr hertz vnd mund nicht zusamen stimmen. Am verstand aber fehlet es warlich nicht / denn wir können von Gottes gnaden deudsche sprach so wol / oder auch baß / dann sie / darumb ist offenbar / das sie anders reden / denn es in jhrem hertzen </p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0159]
gewust / das nicht der leib vnd blut Christi warlich sey im Abendmal / er habe aber der schwachen müssen schonen / das muß je ein gewissen sein / das eigentlich jhm selbst nicht recht geben kan / sondern sich selbst verurteilen muß.
Anno 1530. WEiter ist wissentlich vnd öffentlich / ja auch greifflich am tage / das der gantze Zwinglische hauff / in jhrem schreiben / nicht allein in öffentlichen / vnwiedersprechlichen lügen zu mehr mal ergriffen sein / sondern auch in solchen lügen / das menniglich bekennen muß / das es fürsetzliche lügen sein / welchs aber ein gewiß zeichen ist / das sie an jrer sache selbst zweiffeln / vnd sie nicht getrawen mit lauter blosser warheit zuerhalten / derhalben das vrteil jhres eigenen gewissen hierinne auch herfür bricht.
Zwinglianer werden stets in lügẽ ergriffen. VNd vber diß alles spüret vnd sihet man den grewel jres hertzens vnd gewissens / in dem / das sie anfahen / mit fleiß vnd grosser mühe jhren jrrthumb in solche feine geschmückte / ausgelesene wort zu kleiden / das sie die einfeltigen damit betriegen / wie wir dann mercklich sehen in der Copeyen deß Artickels vom Abendmal / so die gesandten von N. N. auff dem nechsten Speyrischem Reichstag von sich geben haben. Dann in derselben sihet man klerlich / das sie sich befleissen / also von der sache zureden / das wir meinen sollen / sie halten eben wie wir / wie dann etliche schon damit betrogen / vnd heraus gefahren sein / sie gleuben auch eben also.
Zwinglianer sind ver schlagene verfürische Leute / wollen mit vns einig sein / vnd sind vñ thun doch allzeit gar das wiederspiel. NVn ist öffentlich am tage / das sie nicht gleuben / das im Abendmal der leib vnd blut Christi sey / wie nicht allein jhre schrifften vnd lehr / sondern auch die öffentliche feindschafft / so sie gegen Luther tragen / zeugnis geben / Ja sie bekennen auch in dieser Copey jhren jrrthumb / mit den verdeckten worten: Aber die / so ohne waren glauben das Nachtmal halten / die essen jhnen das vrteil / vnd gar nicht den leib vnd das blut Christi. Vnd dürffen dennoch fürgeben / sie gleuben / vnd leren festiglich zugleuben / wie es die drey Euangelisten vnd Paulus geschrieben / ohne zusatz / ohne verenderung / ohne Menschen auslegung vnd verduncklung der vernunfft / in aller einfalt deß glaubens. Wer wolte nu / wenn er diese wort höret / nicht dafür halten / sie weren mit vns einhellig? Herwiederumb / wer merckt nicht aus den andern worten / das sie vns gantz vnd gar mißhellig sind / denn der streit ist gar nicht / was der nutz deß Abendmals sey / sondern was das Abendmal an jhm selbst sey. So wir denn nicht einhellig sind / vnd jhre wort einhelligkeit fürgeben / so muß jhre rede von vns entweder nicht recht verstanden werden / oder aber muß jhr hertz vnd mund nicht zusamen stimmen. Am verstand aber fehlet es warlich nicht / denn wir können von Gottes gnaden deudsche sprach so wol / oder auch baß / dann sie / darumb ist offenbar / das sie anders reden / denn es in jhrem hertzen
Warinn der streit stehe zwischen vns vñ den Sacramentirern. Der Sacra mentirer mund redet anderst / deñ jr hertz ist.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/159 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/159>, abgerufen am 17.07.2024. |