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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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mandt Anno 1530.teuffen / weil man nicht weiß / ob der / so bekennet / glauben habe / oder nicht.

Lesterliche rede Zwingels von den H. Sacramenten / Tauff / vnd Abendmal.

VOn den Sacramenten setzt er: Ich weiß / das alle Sacrament fern dauon sein / das sie gnad oder erlassung der sünden geben / oder mit sich bringen oder austeilen. Stat sententia. Dieses bekenne ich. Sacramenta als euserliche ding / bringen nicht den Geist. Vnd der Geist darff keines Fuhrmans noch Wagens / denn er ist selbst die krafft vnd der Wagen. Item: Die gnade des Geistes wird nicht mit dem eintuncken (mersione in Baptismo) noch mit dem trincken im Abendmal / hergebracht. Item: Die Tauffe bringet nicht gnade / sondern bezeuget der Kirchen / das dem gnade geschehen sey / der getaufft wird / Denn das Sacrament ist ein zeichen der (zuuor) bewiesnen gnade / ein sichtbare gestalt / form vnd fürbild der vnsichtbaren gnad / vnd ein offen Zeugnis / das vns euserlich vnd sichtbarlich zur Kirchen gesellet / etc.

Zwingel wil nur imaginatiuan praelentiam Christi im Abendmal haben.

VOm heiligen Abendmal schreibet Zwingel also: Ich gleube / das im heiligen Nachtmal der dancksagung / der ware leib Christi zugegen sey / im anschawen des glaubens (contemplatione fidei) das ist / das die / so Gott dem HErren dancksagen / vmb die gutthat / die er vns in seinem sohn bewiesen hat / erkennen / das er ware menschheit an sich genommen / warlich geliedten / vnd warlich vnsere sünde mit seinem blut abgewaschen habe / vnd wird also alle sache / die durch Christum verhandelt ist / denselben dancksagenden gleich als gegenwertig / ja im anschawen vnd trachtung des glaubens (contemplatione fidei.) Aber Zwingel lengnet / dz der Leib Christi im Abendmal sey.das der leichnam Christi selbs / oder wesentlich (per essentiam & realiter) das ist / der natürliche leib mit seinem wesen / gegenwertig im Nachtmal sey / oder mit vnserm munde vnd Zeenen geessen (wie denn die Papisten / oder die / so hinder sich blicken / auff die Aegyptischen häfen / ollas Aegyptiacas) leren / das verleugnen wir / vnd das nicht allein / sondern wir sagen auch tapffer heraus / das es ein jrrung ist / die wieder Gottes wort strebet / etc. Denn Christus / der die weisheit vnd mund Gottes ist / redet selbs also: Die armen werdet jhr allwege bey euch haben / aber mich werdet jhr nicht allwege bey euch haben. Hie wird allein die gegenwertigkeit des leibes abgeschlagen / denn nach der Gottheit ist er allwege gegenwertig. Denn er ist allwege allenthalben / wie er denn mit einem andern wort spricht: Ich werde bey euch sein bis zu end der welt / zwar / nach der Gottheit / krafft vnd gnaden / etc.

ES darff auch vnser wiederpart sorgen nicht / da sie sagen / die Menschheit sey allenthalb / da die Gottheit ist / oder aber die Person werde zutrennet / denn die meinung nimmt hin die ware mensch heit Christi. Denn nichts mag allenthalben sin / weder allein die Gottheit. Vnd das die menschheit an einem ort sye / die Gottheit aber allenthalben /

mandt Anno 1530.teuffen / weil man nicht weiß / ob der / so bekennet / glauben habe / oder nicht.

Lesterliche rede Zwingels von dẽ H. Sacramenten / Tauff / vnd Abendmal.

VOn den Sacramenten setzt er: Ich weiß / das alle Sacrament fern dauon sein / das sie gnad oder erlassung der sünden geben / oder mit sich bringen oder austeilen. Stat sententia. Dieses bekenne ich. Sacramenta als euserliche ding / bringen nicht den Geist. Vnd der Geist darff keines Fuhrmans noch Wagens / denn er ist selbst die krafft vnd der Wagen. Item: Die gnade des Geistes wird nicht mit dem eintuncken (mersione in Baptismo) noch mit dem trincken im Abendmal / hergebracht. Item: Die Tauffe bringet nicht gnade / sondern bezeuget der Kirchen / das dem gnade geschehen sey / der getaufft wird / Denn das Sacrament ist ein zeichen der (zuuor) bewiesnen gnade / ein sichtbare gestalt / form vnd fürbild der vnsichtbaren gnad / vnd ein offen Zeugnis / das vns euserlich vnd sichtbarlich zur Kirchen gesellet / etc.

Zwingel wil nur imaginatiuã praelentiam Christi im Abendmal haben.

VOm heiligen Abendmal schreibet Zwingel also: Ich gleube / das im heiligen Nachtmal der dancksagung / der ware leib Christi zugegen sey / im anschawen des glaubens (contemplatione fidei) das ist / das die / so Gott dem HErren dancksagen / vmb die gutthat / die er vns in seinem sohn bewiesen hat / erkennen / das er ware menschheit an sich genom̃en / warlich geliedten / vnd warlich vnsere sünde mit seinem blut abgewaschen habe / vnd wird also alle sache / die durch Christum verhandelt ist / denselben dancksagenden gleich als gegenwertig / ja im anschawen vnd trachtung des glaubens (contemplatione fidei.) Aber Zwingel lengnet / dz der Leib Christi im Abendmal sey.das der leichnam Christi selbs / oder wesentlich (per essentiam & realiter) das ist / der natürliche leib mit seinem wesen / gegenwertig im Nachtmal sey / oder mit vnserm munde vnd Zeenen geessen (wie denn die Papisten / oder die / so hinder sich blicken / auff die Aegyptischen häfen / ollas Aegyptiacas) leren / das verleugnen wir / vnd das nicht allein / sondern wir sagen auch tapffer heraus / das es ein jrrung ist / die wieder Gottes wort strebet / etc. Denn Christus / der die weisheit vnd mund Gottes ist / redet selbs also: Die armen werdet jhr allwege bey euch haben / aber mich werdet jhr nicht allwege bey euch haben. Hie wird allein die gegenwertigkeit des leibes abgeschlagen / denn nach der Gottheit ist er allwege gegenwertig. Denn er ist allwege allenthalben / wie er denn mit einem andern wort spricht: Ich werde bey euch sein bis zu end der welt / zwar / nach der Gottheit / krafft vnd gnaden / etc.

ES darff auch vnser wiederpart sorgen nicht / da sie sagen / die Menschheit sey allenthalb / da die Gottheit ist / oder aber die Person werde zutrennet / deñ die meinung nim̃t hin die ware mensch heit Christi. Denn nichts mag allenthalben sin / weder allein die Gottheit. Vnd das die menschheit an einem ort sye / die Gottheit aber allenthalben /

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[130/0146] mandt teuffen / weil man nicht weiß / ob der / so bekennet / glauben habe / oder nicht. Anno 1530. VOn den Sacramenten setzt er: Ich weiß / das alle Sacrament fern dauon sein / das sie gnad oder erlassung der sünden geben / oder mit sich bringen oder austeilen. Stat sententia. Dieses bekenne ich. Sacramenta als euserliche ding / bringen nicht den Geist. Vnd der Geist darff keines Fuhrmans noch Wagens / denn er ist selbst die krafft vnd der Wagen. Item: Die gnade des Geistes wird nicht mit dem eintuncken (mersione in Baptismo) noch mit dem trincken im Abendmal / hergebracht. Item: Die Tauffe bringet nicht gnade / sondern bezeuget der Kirchen / das dem gnade geschehen sey / der getaufft wird / Denn das Sacrament ist ein zeichen der (zuuor) bewiesnen gnade / ein sichtbare gestalt / form vnd fürbild der vnsichtbaren gnad / vnd ein offen Zeugnis / das vns euserlich vnd sichtbarlich zur Kirchen gesellet / etc. VOm heiligen Abendmal schreibet Zwingel also: Ich gleube / das im heiligen Nachtmal der dancksagung / der ware leib Christi zugegen sey / im anschawen des glaubens (contemplatione fidei) das ist / das die / so Gott dem HErren dancksagen / vmb die gutthat / die er vns in seinem sohn bewiesen hat / erkennen / das er ware menschheit an sich genom̃en / warlich geliedten / vnd warlich vnsere sünde mit seinem blut abgewaschen habe / vnd wird also alle sache / die durch Christum verhandelt ist / denselben dancksagenden gleich als gegenwertig / ja im anschawen vnd trachtung des glaubens (contemplatione fidei.) Aber das der leichnam Christi selbs / oder wesentlich (per essentiam & realiter) das ist / der natürliche leib mit seinem wesen / gegenwertig im Nachtmal sey / oder mit vnserm munde vnd Zeenen geessen (wie denn die Papisten / oder die / so hinder sich blicken / auff die Aegyptischen häfen / ollas Aegyptiacas) leren / das verleugnen wir / vnd das nicht allein / sondern wir sagen auch tapffer heraus / das es ein jrrung ist / die wieder Gottes wort strebet / etc. Denn Christus / der die weisheit vnd mund Gottes ist / redet selbs also: Die armen werdet jhr allwege bey euch haben / aber mich werdet jhr nicht allwege bey euch haben. Hie wird allein die gegenwertigkeit des leibes abgeschlagen / denn nach der Gottheit ist er allwege gegenwertig. Denn er ist allwege allenthalben / wie er denn mit einem andern wort spricht: Ich werde bey euch sein bis zu end der welt / zwar / nach der Gottheit / krafft vnd gnaden / etc. Zwingel lengnet / dz der Leib Christi im Abendmal sey. ES darff auch vnser wiederpart sorgen nicht / da sie sagen / die Menschheit sey allenthalb / da die Gottheit ist / oder aber die Person werde zutrennet / deñ die meinung nim̃t hin die ware mensch heit Christi. Denn nichts mag allenthalben sin / weder allein die Gottheit. Vnd das die menschheit an einem ort sye / die Gottheit aber allenthalben /

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/146>, abgerufen am 23.11.2024.