Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.widerlegen noch vmbstossen / so man sagt / Das Brot sey der wareAnno 1561. Leib Christi / der leiblich mit dem Munde gessen wird / vnd der Leib Christi werde empfangen / von bösen vnnd vnglöubigen Christen. Denn solches alles sey tunckel gered / vnbequem vnd gefehrlich / vnd bedörffte guter erklärung / dieweil darauß eine verwandelung der Element / vnd ein eynsteckung deß Leibs ins Brodt / könne genommen werden / also / daß / wer als denn esse / er sey Türck oder Heyde / ratione praeditus oder brutus, gläubig oder vngläubig / der werde gewißlich deß waren Leibs Christi theilhafftig / welches zumal ärgerlich vnd schwerlich zu sagen sey / etc. Ob es nun wol bey der ersten general form geblieben / so haben sich doch vnser Obrigkeit allzeit dahin vnd also erkläret / daß sie jhre erste vnueränderte Augspurgische Confession behalten / vnnd der Zwinglianer oder Caluinisten jrrige lehr weder billichen noch leyden wollen. Vnnd weil gleichwol allerley reden auffkamen / als weren etliche Theologen zu Leiptzig vnd Wittenberg sehr verdäch tig / haben etliche Fürsten zugleich begert / sie wolten sich erklären / ob sie es mit Zwingel vnd Caluino hielten oder nicht. Darauff der Churfürst zu Sachsen allen Christlichen müglichenChutfürstzte Sachsen / etc. wendet allen Christlichen fleiß an / daß seine Churfürsten Sachsen G. Theologr. richtig seyn / vnd bleiben mögen. fleich angewendet / vnd seiner Theologen bekenntniß zum öfftern erfordert / welches auch verfast vnnd vbergeben worden / allzeit mit diesem anhang vnd hohen bethewrung / daß sie keine andere lehr annemmen noch fortsetzen wolten / denn sie Gott durch D. Lutherum in dieser Landen Kirchen vnd Schulen widerumb ans Liecht gebracht / vnd geoffenbaret hette / so wol vom Abendmal / als von an dern Artickeln der Christlichen Lehre / vnd ist solcher grossen betew rung getrawet vnd gegläubet worden / dawider doch etliche hernach mit der that sich leider erzeigt / vnd die Kirchen vnd Schulen mit der Sacramentirischen Gifft heimlich vertuscht / verunreiniget vnnd verunruhiget / vnnd die liebe Obrigkeit schändtlich betrogen haben. Es haben auch etliche Fürsten vnnd Stände in Sachsen widerlegen noch vmbstossen / so man sagt / Das Brot sey der wareAnno 1561. Leib Christi / der leiblich mit dem Munde gessen wird / vnd der Leib Christi werde empfangen / von bösen vnnd vnglöubigen Christen. Denn solches alles sey tunckel gered / vnbequem vnd gefehrlich / vñ bedörffte guter erklärung / dieweil darauß eine verwandelung der Element / vnd ein eynsteckung deß Leibs ins Brodt / könne genommen werden / also / daß / wer als denn esse / er sey Türck oder Heyde / ratione praeditus oder brutus, gläubig oder vngläubig / der werde gewißlich deß waren Leibs Christi theilhafftig / welches zumal ärgerlich vnd schwerlich zu sagen sey / etc. Ob es nun wol bey der ersten general form geblieben / so haben sich doch vnser Obrigkeit allzeit dahin vnd also erkläret / daß sie jhre erste vnueränderte Augspurgische Confession behalten / vnnd der Zwinglianer oder Caluinisten jrrige lehr weder billichen noch leyden wollen. Vnnd weil gleichwol allerley reden auffkamen / als weren etliche Theologen zu Leiptzig vnd Wittenberg sehr verdäch tig / haben etliche Fürsten zugleich begert / sie wolten sich erklären / ob sie es mit Zwingel vnd Caluino hielten oder nicht. Darauff der Churfürst zu Sachsen allen Christlichen müglichenChutfürstzte Sachsen / etc. wendet allẽ Christlichen fleiß an / daß seine Churfürsten Sachsen G. Theologr. richtig seyn / vnd bleiben mögen. fleich angewendet / vnd seiner Theologen bekeñtniß zum öfftern erfordert / welches auch verfast vnnd vbergeben worden / allzeit mit diesem anhang vñ hohen bethewrung / daß sie keine andere lehr annemmen noch fortsetzen wolten / denn sie Gott durch D. Lutherum in dieser Landen Kirchen vnd Schulen widerumb ans Liecht gebracht / vnd geoffenbaret hette / so wol vom Abendmal / als von an dern Artickeln der Christlichen Lehre / vnd ist solcher grossen betew rung getrawet vnd gegläubet worden / dawider doch etliche hernach mit der that sich leider erzeigt / vnd die Kirchen vñ Schulen mit der Sacramentirischen Gifft heimlich vertuscht / verunreiniget vnnd verunruhiget / vnnd die liebe Obrigkeit schändtlich betrogen haben. 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Vnnd weil gleichwol allerley reden auffkamen / als weren etliche Theologen zu Leiptzig vnd Wittenberg sehr verdäch tig / haben etliche Fürsten zugleich begert / sie wolten sich erklären / ob sie es mit Zwingel vnd Caluino hielten oder nicht.</p> <p>Darauff der Churfürst zu Sachsen allen Christlichen müglichen<note place="right">Chutfürstzte Sachsen / etc. wendet allẽ Christlichen fleiß an / daß seine Churfürsten Sachsen G. Theologr. richtig seyn / vnd bleiben mögen.</note> fleich angewendet / vnd seiner Theologen bekeñtniß zum öfftern erfordert / welches auch verfast vnnd vbergeben worden / allzeit mit diesem anhang vñ hohen bethewrung / daß sie keine andere lehr annemmen noch fortsetzen wolten / denn sie Gott durch D. Lutherum in dieser Landen Kirchen vnd Schulen widerumb ans Liecht gebracht / vnd geoffenbaret hette / so wol vom Abendmal / als von an dern Artickeln der Christlichen Lehre / vnd ist solcher grossen betew rung getrawet vnd gegläubet worden / dawider doch etliche hernach mit der that sich leider erzeigt / vnd die Kirchen vñ Schulen mit der Sacramentirischen Gifft heimlich vertuscht / verunreiniget vnnd verunruhiget / vnnd die liebe Obrigkeit schändtlich betrogen haben.</p> <p>Es haben auch etliche Fürsten vnnd Stände in Sachsen </p> </div> </body> </text> </TEI> [647/0663]
widerlegen noch vmbstossen / so man sagt / Das Brot sey der ware Leib Christi / der leiblich mit dem Munde gessen wird / vnd der Leib Christi werde empfangen / von bösen vnnd vnglöubigen Christen. Denn solches alles sey tunckel gered / vnbequem vnd gefehrlich / vñ bedörffte guter erklärung / dieweil darauß eine verwandelung der Element / vnd ein eynsteckung deß Leibs ins Brodt / könne genommen werden / also / daß / wer als denn esse / er sey Türck oder Heyde / ratione praeditus oder brutus, gläubig oder vngläubig / der werde gewißlich deß waren Leibs Christi theilhafftig / welches zumal ärgerlich vnd schwerlich zu sagen sey / etc.
Anno 1561. Ob es nun wol bey der ersten general form geblieben / so haben sich doch vnser Obrigkeit allzeit dahin vnd also erkläret / daß sie jhre erste vnueränderte Augspurgische Confession behalten / vnnd der Zwinglianer oder Caluinisten jrrige lehr weder billichen noch leyden wollen. Vnnd weil gleichwol allerley reden auffkamen / als weren etliche Theologen zu Leiptzig vnd Wittenberg sehr verdäch tig / haben etliche Fürsten zugleich begert / sie wolten sich erklären / ob sie es mit Zwingel vnd Caluino hielten oder nicht.
Darauff der Churfürst zu Sachsen allen Christlichen müglichen fleich angewendet / vnd seiner Theologen bekeñtniß zum öfftern erfordert / welches auch verfast vnnd vbergeben worden / allzeit mit diesem anhang vñ hohen bethewrung / daß sie keine andere lehr annemmen noch fortsetzen wolten / denn sie Gott durch D. Lutherum in dieser Landen Kirchen vnd Schulen widerumb ans Liecht gebracht / vnd geoffenbaret hette / so wol vom Abendmal / als von an dern Artickeln der Christlichen Lehre / vnd ist solcher grossen betew rung getrawet vnd gegläubet worden / dawider doch etliche hernach mit der that sich leider erzeigt / vnd die Kirchen vñ Schulen mit der Sacramentirischen Gifft heimlich vertuscht / verunreiniget vnnd verunruhiget / vnnd die liebe Obrigkeit schändtlich betrogen haben.
Chutfürstzte Sachsen / etc. wendet allẽ Christlichen fleiß an / daß seine Churfürsten Sachsen G. Theologr. richtig seyn / vnd bleiben mögen. Es haben auch etliche Fürsten vnnd Stände in Sachsen
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/663>, abgerufen am 26.06.2024. |