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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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das ware Wort lieb vnd werth / es seyn dennoch / Gott erbarm es /Anno 1546. sonst allzu viel die es anfeinden / verfolgen vnd lästern / wie die Sacramentschänder in Schweitz / vnd Widertäuffer im Niderland thun / da jetzt auffs jämmerlichste vnd erbärmlichste das Wort geschändet / verfolget / vnd gelästert wirt.

Gen Eißleben ist D. Luth. in grosser schwacheit ankommen /D. Luther kompt gen Eißleben in sein Vatterland. den 28. Jan. Vnd ob er wol schwach vnd matt gewest / hat er doch die 21. Tage allda vier mal die Sonntags Euangelia öffentlich geprediget / vnd den 15. Feb. zween oder drey Tag für seinem ende / da er sein letzte Predigt auß dem Euangelio Matth. am 11. gethan / vndLetzte Predigt D. Lutheri. für der weltlichen klugheit / in Religionssachen / trewlich gewarnet / hat er diese wort gesagt: Es sind verdrießliche Leute / denen beyde Gott vnd Menschen billich gram sind / die in der heiligen Christlichen Kirchen klug seyn wöllen / vnd sinds nicht / Denn diese hindern das Predigampt / daß die Leute nicht zu Gott kommen können / als da ist gewesen zu vnser zeit Müntzer / die Widertäuffer vnd Sacramentirer / die dem Euangelio seinen Lauff hindern vnnd wehren / verführen die Leute / meinen sie sind allein klug vnd weise / etc.

Nach gehaltener Predigt ist er je länger je schwächer wordenD. Luthert seliger abscheid auß dieser argen vndanckbaren Welt. Gott helffe vns auch hinach vnd dahin / da er ist / das ist zu dir Herr Jesu / Amen. Was D. L. noch im willens gewest zu arbeiten / so er länger hette leben sollen. / vnd in warer anruffung Christi / den achtzchenden Februarij / am Tag Concordiae & Constantiae, auff den HERRN Christum / vnd die Lehr / die er so Ritterlich / trewlich vnnd gewaltig / gepredigt / welche nichts anders ist / denn das vnfeilbare wort vnsers HERRN Christi selbst / sanfft vnd still / one quelung deß Leibs / im namen Christi / seliglich eingeschlaffen.

Es ist auch dieses war / daß D. Luther eben dieselbe zeit / da er zu Eißleben gewesen / vnd wenig Tage für seinem seligen ende / in gegenwertigkeit vieler glaubwirdiger vnd ansehnlicher Leute / vnter andern auch diese wort vber Tisch geredt hat / er wölle noch für seinem ende (so jhn Gott ein kurtze zeit leben liesse) drey dinge außrichten / darnach wolte er sich in sein Ruhebetlein legen / vnd in Christo entschlaffen: Eins were / er wolte wider die Vniuer-

das ware Wort lieb vnd werth / es seyn dennoch / Gott erbarm es /Anno 1546. sonst allzu viel die es anfeinden / verfolgen vñ lästern / wie die Sacramentschänder in Schweitz / vnd Widertäuffer im Niderland thun / da jetzt auffs jämmerlichste vnd erbärmlichste das Wort geschändet / verfolget / vnd gelästert wirt.

Gen Eißleben ist D. Luth. in grosser schwacheit ankommen /D. Luther kompt gen Eißleben in sein Vatterland. den 28. Jan. Vnd ob er wol schwach vnd matt gewest / hat er doch die 21. Tage allda vier mal die Soñtags Euangelia öffentlich geprediget / vnd den 15. Feb. zween oder drey Tag für seinem ende / da er sein letzte Predigt auß dem Euangelio Matth. am 11. gethan / vñLetzte Predigt D. Lutheri. für der weltlichẽ klugheit / in Religionssachen / trewlich gewarnet / hat er diese wort gesagt: Es sind verdrießliche Leute / denen beyde Gott vñ Menschen billich gram sind / die in der heiligen Christlichen Kirchen klug seyn wöllen / vnd sinds nicht / Deñ diese hindern das Predigampt / daß die Leute nicht zu Gott kommen können / als da ist gewesen zu vnser zeit Müntzer / die Widertäuffer vñ Sacramentirer / die dem Euangelio seinen Lauff hindern vnnd wehren / verführen die Leute / meinen sie sind allein klug vnd weise / etc.

Nach gehaltener Predigt ist er je länger je schwächer wordenD. Luthert seliger abscheid auß dieser argen vndãckbarẽ Welt. Gott helffe vns auch hinach vñ dahin / da er ist / das ist zu dir Herr Jesu / Amen. Was D. L. noch im willens gewest zu arbeiten / so er länger hette leben sollen. / vnd in warer anruffung Christi / den achtzchenden Februarij / am Tag Concordiae & Constantiae, auff den HERRN Christum / vnd die Lehr / die er so Ritterlich / trewlich vnnd gewaltig / gepredigt / welche nichts anders ist / denn das vnfeilbare wort vnsers HERRN Christi selbst / sanfft vnd still / one quelung deß Leibs / im namen Christi / seliglich eingeschlaffen.

Es ist auch dieses war / daß D. Luther eben dieselbe zeit / da er zu Eißleben gewesen / vnd wenig Tage für seinem seligen ende / in gegenwertigkeit vieler glaubwirdiger vnd ansehnlicher Leute / vnter andern auch diese wort vber Tisch geredt hat / er wölle noch für seinem ende (so jhn Gott ein kurtze zeit leben liesse) drey dinge außrichten / darnach wolte er sich in sein Ruhebetlein legen / vnd in Christo entschlaffen: Eins were / er wolte wider die Vniuer-

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        <p>Es ist auch dieses war / daß D. Luther eben dieselbe zeit / da er zu Eißleben                      gewesen / vnd wenig Tage für seinem seligen ende / in gegenwertigkeit vieler                      glaubwirdiger vnd ansehnlicher Leute / vnter andern auch diese wort vber Tisch                      geredt hat / er wölle noch für seinem ende (so jhn Gott ein kurtze zeit leben                      liesse) drey dinge außrichten / darnach wolte er sich in sein Ruhebetlein legen                      / vnd in Christo entschlaffen: Eins were / er wolte wider die Vniuer-
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[503/0519] das ware Wort lieb vnd werth / es seyn dennoch / Gott erbarm es / sonst allzu viel die es anfeinden / verfolgen vñ lästern / wie die Sacramentschänder in Schweitz / vnd Widertäuffer im Niderland thun / da jetzt auffs jämmerlichste vnd erbärmlichste das Wort geschändet / verfolget / vnd gelästert wirt. Anno 1546. Gen Eißleben ist D. Luth. in grosser schwacheit ankommen / den 28. Jan. Vnd ob er wol schwach vnd matt gewest / hat er doch die 21. Tage allda vier mal die Soñtags Euangelia öffentlich geprediget / vnd den 15. Feb. zween oder drey Tag für seinem ende / da er sein letzte Predigt auß dem Euangelio Matth. am 11. gethan / vñ für der weltlichẽ klugheit / in Religionssachen / trewlich gewarnet / hat er diese wort gesagt: Es sind verdrießliche Leute / denen beyde Gott vñ Menschen billich gram sind / die in der heiligen Christlichen Kirchen klug seyn wöllen / vnd sinds nicht / Deñ diese hindern das Predigampt / daß die Leute nicht zu Gott kommen können / als da ist gewesen zu vnser zeit Müntzer / die Widertäuffer vñ Sacramentirer / die dem Euangelio seinen Lauff hindern vnnd wehren / verführen die Leute / meinen sie sind allein klug vnd weise / etc. D. Luther kompt gen Eißleben in sein Vatterland. Letzte Predigt D. Lutheri. Nach gehaltener Predigt ist er je länger je schwächer worden / vnd in warer anruffung Christi / den achtzchenden Februarij / am Tag Concordiae & Constantiae, auff den HERRN Christum / vnd die Lehr / die er so Ritterlich / trewlich vnnd gewaltig / gepredigt / welche nichts anders ist / denn das vnfeilbare wort vnsers HERRN Christi selbst / sanfft vnd still / one quelung deß Leibs / im namen Christi / seliglich eingeschlaffen. D. Luthert seliger abscheid auß dieser argen vndãckbarẽ Welt. Gott helffe vns auch hinach vñ dahin / da er ist / das ist zu dir Herr Jesu / Amen. Was D. L. noch im willens gewest zu arbeiten / so er länger hette leben sollen. Es ist auch dieses war / daß D. Luther eben dieselbe zeit / da er zu Eißleben gewesen / vnd wenig Tage für seinem seligen ende / in gegenwertigkeit vieler glaubwirdiger vnd ansehnlicher Leute / vnter andern auch diese wort vber Tisch geredt hat / er wölle noch für seinem ende (so jhn Gott ein kurtze zeit leben liesse) drey dinge außrichten / darnach wolte er sich in sein Ruhebetlein legen / vnd in Christo entschlaffen: Eins were / er wolte wider die Vniuer-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/519>, abgerufen am 23.11.2024.