Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.trüge nicht alle ding durch sein krefftiges Wort. Ja eben alsoAnno 1529. muß es sein nach seiner Klugheit / daß / wenn wir vnderschiedlich / von den Naturen der einigen Person reden / so müssen wir darfür angesehen werden / als verleugnen wir die andere Natur / vnd wenn wir leugnen / daß die Gottheit in jhrer Natur gelitten habe / so müsse vns auffgetrungen werden / als leugnen wir auch / daß Christus Gott gelitten habe. Item / wenn wir bekennen / daß Christi leibliche Vmbschriebenheit vnnd quantitas, nicht an allen Orten sey / so müssen wir beschüldiget werden / als leugneten wir / daß Christus / der die menschliche Natur / so er einmal angenommen hat / nimmermehr verlesset / nicht an allen Orten vberall sey / noch in der Zal / da jhrer zween oder drey in seinem Namen versamlet sind / noch in der gleubigen Hertzen / etc. Auff diß des Oecolampadij schreiben / hat Philippus eine Antwort gestellet / darinn stehen die Wort / wölche wir hieher verzeichnen wollen. Denn darauß kan man eigentlich verstehen / worin zu der zeit status huius controuersiae gestanden / vnd daß der protestierende Stände Protestation / so zu Speir geschehen / keines wegs gemeinet / die Sacramentierische Lehr zu entschuldigen / viel weniger zuuerthedigen. Vnd sind diß Philippi Wort in Epistola ad Oecolampadium: Wenn mir ewere Meinung vom Abendmal des HERRN gefiele / so wolte ich schlechts mich dazu bekennen. Ihr streittet dauon / daß der Leib des abwesenden Christi / gleich wie in einer Tragoedj / oder in einem Spiel / werde repraesentieret / oder bezeichnet / Ich aber sehe / daß von Christo diese Verheissung verhanden ist: Sihe / ich bin bey euch biß zur Welt ende / vnnd dergleichen / da denn nicht nötig ist / daß man die Gottheit von der Menschheit diuelliere vnd absondere. Darumb so halte ich diß Sacrament / daß es ein Zeugnus sey der waren Gegenwart / vnd daß demnach in diesemWas das Sacra ment des Altars sey. Abendmal sey die Gemeinschafft des gegenwertigen Leibes / trüge nicht alle ding durch sein krefftiges Wort. Ja eben alsoAnno 1529. muß es sein nach seiner Klugheit / daß / wenn wir vnderschiedlich / von den Naturen der einigen Person reden / so müssen wir darfür angesehen werden / als verleugnen wir die andere Natur / vnd wenn wir leugnen / daß die Gottheit in jhrer Natur gelitten habe / so müsse vns auffgetrungen werden / als leugnen wir auch / daß Christus Gott gelitten habe. Item / wenn wir bekennen / daß Christi leibliche Vmbschriebenheit vnnd quantitas, nicht an allen Orten sey / so müssen wir beschüldiget werden / als leugneten wir / daß Christus / der die menschliche Natur / so er einmal angenommen hat / nimmermehr verlesset / nicht an allen Orten vberall sey / noch in der Zal / da jhrer zween oder drey in seinem Namen versamlet sind / noch in der gleubigen Hertzen / etc. Auff diß des Oecolampadij schreiben / hat Philippus eine Antwort gestellet / darinn stehen die Wort / wölche wir hieher verzeichnen wollen. Denn darauß kan man eigentlich verstehen / worin zu der zeit status huius controuersiae gestanden / vnd daß der protestierende Stände Protestation / so zu Speir geschehen / keines wegs gemeinet / die Sacramentierische Lehr zu entschuldigen / viel weniger zuuerthedigen. Vnd sind diß Philippi Wort in Epistola ad Oecolampadium: Wenn mir ewere Meinung vom Abendmal des HERRN gefiele / so wolte ich schlechts mich dazu bekennen. Ihr streittet dauon / daß der Leib des abwesenden Christi / gleich wie in einer Tragoedj / oder in einem Spiel / werde repraesentieret / oder bezeichnet / Ich aber sehe / daß von Christo diese Verheissung verhanden ist: Sihe / ich bin bey euch biß zur Welt ende / vnnd dergleichen / da denn nicht nötig ist / daß man die Gottheit von der Menschheit diuelliere vnd absondere. Darumb so halte ich diß Sacrament / daß es ein Zeugnus sey der waren Gegenwart / vnd daß demnach in diesemWas das Sacra ment des Altars sey. Abendmal sey die Gemeinschafft des gegenwertigen Leibes / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0153" n="137"/> trüge nicht alle ding durch sein krefftiges Wort. 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Denn darauß kan man eigentlich verstehen / worin zu der zeit status huius controuersiae gestanden / vnd daß der protestierende Stände Protestation / so zu Speir geschehen / keines wegs gemeinet / die Sacramentierische Lehr zu entschuldigen / viel weniger zuuerthedigen. Vnd sind diß Philippi Wort in Epistola ad Oecolampadium: Wenn mir ewere Meinung vom Abendmal des HERRN gefiele / so wolte ich schlechts mich dazu bekennen. Ihr streittet dauon / daß der Leib des abwesenden Christi / gleich wie in einer Tragoedj / oder in einem Spiel / werde repraesentieret / oder bezeichnet / Ich aber sehe / daß von Christo diese Verheissung verhanden ist: Sihe / ich bin bey euch biß zur Welt ende / vnnd dergleichen / da denn nicht nötig ist / daß man die Gottheit von der Menschheit diuelliere vnd absondere. 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trüge nicht alle ding durch sein krefftiges Wort. Ja eben also muß es sein nach seiner Klugheit / daß / wenn wir vnderschiedlich / von den Naturen der einigen Person reden / so müssen wir darfür angesehen werden / als verleugnen wir die andere Natur / vnd wenn wir leugnen / daß die Gottheit in jhrer Natur gelitten habe / so müsse vns auffgetrungen werden / als leugnen wir auch / daß Christus Gott gelitten habe. Item / wenn wir bekennen / daß Christi leibliche Vmbschriebenheit vnnd quantitas, nicht an allen Orten sey / so müssen wir beschüldiget werden / als leugneten wir / daß Christus / der die menschliche Natur / so er einmal angenommen hat / nimmermehr verlesset / nicht an allen Orten vberall sey / noch in der Zal / da jhrer zween oder drey in seinem Namen versamlet sind / noch in der gleubigen Hertzen / etc.
Anno 1529. Auff diß des Oecolampadij schreiben / hat Philippus eine Antwort gestellet / darinn stehen die Wort / wölche wir hieher verzeichnen wollen. Denn darauß kan man eigentlich verstehen / worin zu der zeit status huius controuersiae gestanden / vnd daß der protestierende Stände Protestation / so zu Speir geschehen / keines wegs gemeinet / die Sacramentierische Lehr zu entschuldigen / viel weniger zuuerthedigen. Vnd sind diß Philippi Wort in Epistola ad Oecolampadium: Wenn mir ewere Meinung vom Abendmal des HERRN gefiele / so wolte ich schlechts mich dazu bekennen. Ihr streittet dauon / daß der Leib des abwesenden Christi / gleich wie in einer Tragoedj / oder in einem Spiel / werde repraesentieret / oder bezeichnet / Ich aber sehe / daß von Christo diese Verheissung verhanden ist: Sihe / ich bin bey euch biß zur Welt ende / vnnd dergleichen / da denn nicht nötig ist / daß man die Gottheit von der Menschheit diuelliere vnd absondere. Darumb so halte ich diß Sacrament / daß es ein Zeugnus sey der waren Gegenwart / vnd daß demnach in diesem Abendmal sey die Gemeinschafft des gegenwertigen Leibes /
Was das Sacra ment des Altars sey.
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