Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.lichen Natur / nicht ehe volkömlich brauchen sollen vnd wollen / denn nach gentzlicher verrichtung des wercks der erlösung des Menschlichen geschlechts. Darumb ob wol Christus nach seiner menscheit solche seine Maiestet gegenwertig krefftig vnd mechtig vber alle Creaturen zuregieren / im stande der ernidrigung nicht volkömlich gebraucht / hat er doch gleichwol solche Maiestet vnnd herrligkeit gehabt / von des wegen / das seine menschliche natur mit der Gottheit Personlich / vnzertrenlich vnnd indistanter vereinigt war / vnd bleibt in alle ewigkeit. Hebt demnach die natürliche reumliche weise gegenwertig zu sein / welcher Christus mit seinem leibe im stande der nidrigung sich gebraucht / die ander vber natürliche weise nicht auff / Nemlich das er von wegen der Persönlichen vor einigung supernaturaliter, vber natürlich / extra rationem loci / seine angenommene menschliche Natur bey sich gehabt vnd behalten. Daher auch der Herr Christus selbst Joh. 3. spricht (da er noch im stande der nidrigung war) Niemand feret gen Himel / denn der vom Himel hernieder komen ist / nemlich des menschen Son der im Himel ist. Es soll auch wieder die lere des Apostels sein / da ich Pag. In visibilis & incomprehensibilis assumptionis modus.119. schreibe / das die sichtbare / begreifliche / menschliche Natur Christi / durch den invisibilem & incomprehensibilem modum assumtionis eine vnsichtbare vnd vnbegreiffliche Maiestet vnnd gewalt empfangen / das sie in visibili & incomprehensibili modo gegenwertig sey / in der Person des worts / wo die Person / dorinnen sie jre sub sistentz hat / gegenwertig ist etc. Dieweil der Apostel schreibt. 1. Timot. 3. Joh. 1. Das der vnsichtbare Son Gottes darumb mensch worden / auff das er im fleisch sichtbar würde nicht aber / das die menschliche natur vnsichtbar würde. Nu habe ich Pag. 119. 147. nicht geschrichen / dz die mensch- lichen Natur / nicht ehe volkömlich brauchen sollen vnd wollen / denn nach gentzlicher verrichtung des wercks der erlösung des Menschlichen geschlechts. Darumb ob wol Christus nach seiner menscheit solche seine Maiestet gegenwertig krefftig vnd mechtig vber alle Creaturen zuregieren / im stande der ernidrigung nicht volkömlich gebraucht / hat er doch gleichwol solche Maiestet vnnd herrligkeit gehabt / von des wegen / das seine menschliche natur mit der Gottheit Personlich / vnzertrenlich vnnd indistanter vereinigt war / vnd bleibt in alle ewigkeit. Hebt demnach die natürliche reumliche weise gegenwertig zu sein / welcher Christus mit seinem leibe im stande der nidrigung sich gebraucht / die ander vber natürliche weise nicht auff / Nemlich das er von wegen der Persönlichen vor einigung supernaturaliter, vber natürlich / extra rationem loci / seine angenommene menschliche Natur bey sich gehabt vnd behalten. Daher auch der Herr Christus selbst Joh. 3. spricht (da er noch im stande der nidrigung war) Niemand feret gen Himel / denn der vom Himel hernieder komen ist / nemlich des menschen Son der im Himel ist. Es soll auch wieder die lere des Apostels sein / da ich Pag. In visibilis & incomprehensibilis assumptionis modus.119. schreibe / das die sichtbare / begreifliche / menschliche Natur Christi / durch den invisibilem & incomprehensibilem modum assumtionis eine vnsichtbare vnd vnbegreiffliche Maiestet vnnd gewalt empfangen / das sie in visibili & incomprehensibili modo gegenwertig sey / in der Person des worts / wo die Person / dorinnen sie jre sub sistentz hat / gegenwertig ist etc. Dieweil der Apostel schreibt. 1. Timot. 3. Joh. 1. Das der vnsichtbare Son Gottes darumb mensch worden / auff das er im fleisch sichtbar würde nicht aber / das die menschliche natur vnsichtbar würde. Nu habe ich Pag. 119. 147. nicht geschrichen / dz die mensch- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0090"/> lichen Natur / nicht ehe volkömlich brauchen sollen vnd wollen / denn nach gentzlicher verrichtung des wercks der erlösung des Menschlichen geschlechts. Darumb ob wol Christus nach seiner menscheit solche seine Maiestet gegenwertig krefftig vnd mechtig vber alle Creaturen zuregieren / im stande der ernidrigung nicht volkömlich gebraucht / hat er doch gleichwol solche Maiestet vnnd herrligkeit gehabt / von des wegen / das seine menschliche natur mit der Gottheit Personlich / vnzertrenlich vnnd indistanter vereinigt war / vnd bleibt in alle ewigkeit. Hebt demnach die natürliche reumliche weise gegenwertig zu sein / welcher Christus mit seinem leibe im stande der nidrigung sich gebraucht / die ander vber natürliche weise nicht auff / Nemlich das er von wegen der Persönlichen vor einigung supernaturaliter, vber natürlich / extra rationem loci / seine angenommene menschliche Natur bey sich gehabt vnd behalten. Daher auch der Herr Christus selbst Joh. 3. spricht (da er noch im stande der nidrigung war) Niemand feret gen Himel / denn der vom Himel hernieder komen ist / nemlich des menschen Son der im Himel ist.</p> <p>Es soll auch wieder die lere des Apostels sein / da ich Pag. <note place="left"><hi rendition="#i">In visibilis & incomprehensibilis assumptionis modus.</hi></note>119. schreibe / das die sichtbare / begreifliche / menschliche Natur Christi / durch den invisibilem & incomprehensibilem modum assumtionis eine vnsichtbare vnd vnbegreiffliche Maiestet vnnd gewalt empfangen / das sie in visibili & incomprehensibili modo gegenwertig sey / in der Person des worts / wo die Person / dorinnen sie jre sub sistentz hat / gegenwertig ist etc. Dieweil der Apostel schreibt. 1. Timot. 3. Joh. 1. Das der vnsichtbare Son Gottes darumb mensch worden / auff das er im fleisch sichtbar würde nicht aber / das die menschliche natur vnsichtbar würde.</p> <p>Nu habe ich Pag. 119. 147. nicht geschrichen / dz die mensch- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0090]
lichen Natur / nicht ehe volkömlich brauchen sollen vnd wollen / denn nach gentzlicher verrichtung des wercks der erlösung des Menschlichen geschlechts. Darumb ob wol Christus nach seiner menscheit solche seine Maiestet gegenwertig krefftig vnd mechtig vber alle Creaturen zuregieren / im stande der ernidrigung nicht volkömlich gebraucht / hat er doch gleichwol solche Maiestet vnnd herrligkeit gehabt / von des wegen / das seine menschliche natur mit der Gottheit Personlich / vnzertrenlich vnnd indistanter vereinigt war / vnd bleibt in alle ewigkeit. Hebt demnach die natürliche reumliche weise gegenwertig zu sein / welcher Christus mit seinem leibe im stande der nidrigung sich gebraucht / die ander vber natürliche weise nicht auff / Nemlich das er von wegen der Persönlichen vor einigung supernaturaliter, vber natürlich / extra rationem loci / seine angenommene menschliche Natur bey sich gehabt vnd behalten. Daher auch der Herr Christus selbst Joh. 3. spricht (da er noch im stande der nidrigung war) Niemand feret gen Himel / denn der vom Himel hernieder komen ist / nemlich des menschen Son der im Himel ist.
Es soll auch wieder die lere des Apostels sein / da ich Pag. 119. schreibe / das die sichtbare / begreifliche / menschliche Natur Christi / durch den invisibilem & incomprehensibilem modum assumtionis eine vnsichtbare vnd vnbegreiffliche Maiestet vnnd gewalt empfangen / das sie in visibili & incomprehensibili modo gegenwertig sey / in der Person des worts / wo die Person / dorinnen sie jre sub sistentz hat / gegenwertig ist etc. Dieweil der Apostel schreibt. 1. Timot. 3. Joh. 1. Das der vnsichtbare Son Gottes darumb mensch worden / auff das er im fleisch sichtbar würde nicht aber / das die menschliche natur vnsichtbar würde.
In visibilis & incomprehensibilis assumptionis modus. Nu habe ich Pag. 119. 147. nicht geschrichen / dz die mensch-
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/90>, abgerufen am 16.07.2024. |