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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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Idem intellige & de Christo, adunatus enim inaestimabiliter humanitati Deus, seruauit quidem ipsam in eo quod fuerat, & ipse permansit quod erat. Semel tamen adunatus, quasi vnus iam cum ipsa putatur, ea quae sunt illius, sua faciens, conferens autem ei etiam ipse naturae suae operationem.

Das ist / in einem kohlen / als in einem bilde kan etlicher massen dargegeben werden / das zwar das wort oder der Son Gottes mit der menscheit vereiniget sey / habe aber darumb seine natur nicht abgelegt. Her gegen aber habe er viel mehr die angenommene Menschliche Natur zu seiner Ehre vnd wirckung erhöhet / denn gleich wie das feur im holtze oder kolen / durch denselben hingehet / vnd begreifft jn gantz in sich / ob auch das holtz oder kole nicht auffhöret holtz zu sein / so teilet doch das feur dem holtze oder kolen alle seine krafft vnd art mit / also das sie schier etlicher massen für eines geachtet werden. Eben das verstehe auch von Christo.

Denn die menscheit ist vnaus sprechlicher weise mit dem Ewigen wort vereinigt / vnd hat doch das wort die menschliche Natur vnuorrückt bleiben lassen / vnnd das wort selbst auch ist blieben das es war. Weil aber die voreinigung einmal geschehen ist / werden sie fast für eines jtzo geachtet vnd eigent jm das ewige wort zu / was der menschlichen natur ist / vnnd teilet er selbst seiner angenommenen menschlichen Natur mit / derselben seiner Göttlichen natur wirckung.Finis in carnationis, wird durch die communicationem Maiestatis nicht auff / gehaben.

Wird auch hierdurch finis incarnationis die Endlich vrsach der menschwerdung im wenigsten nicht turbiret, wie die Anhaltischen fürgeben / sie wolten denn sagen / das Christus selbst / welcher seinem fleische lebendigmachende / das ist allmectztige Göttliche krafft Joh. 6. zuschreibet / das ende seiner menschwerdung nicht verstanden / vnd das der Apostel Johan-

Idem intellige & de Christo, adunatus enim inaestimabiliter humanitati Deus, seruauit quidem ipsam in eo quod fuerat, & ipse permansit quod erat. Semel tamen adunatus, quasi vnus iam cum ipsa putatur, ea quae sunt illius, sua faciens, conferens autem ei etiam ipse naturae suae operationem.

Das ist / in einem kohlen / als in einem bilde kan etlicher massen dargegeben werden / das zwar das wort oder der Son Gottes mit der menscheit vereiniget sey / habe aber darumb seine natur nicht abgelegt. Her gegen aber habe er viel mehr die angenommene Menschliche Natur zu seiner Ehre vnd wirckung erhöhet / deñ gleich wie das feur im holtze oder kolen / durch denselben hingehet / vnd begreifft jn gantz in sich / ob auch das holtz oder kole nicht auffhöret holtz zu sein / so teilet doch das feur dem holtze oder kolen alle seine krafft vnd art mit / also das sie schier etlicher massen für eines geachtet werden. Eben das verstehe auch von Christo.

Denn die menscheit ist vnaus sprechlicher weise mit dem Ewigen wort vereinigt / vnd hat doch das wort die menschliche Natur vnuorrückt bleiben lassen / vnnd das wort selbst auch ist blieben das es war. Weil aber die voreinigung einmal geschehen ist / werden sie fast für eines jtzo geachtet vnd eigent jm das ewige wort zu / was der menschlichen natur ist / vnnd teilet er selbst seiner angenommenen menschlichen Natur mit / derselben seiner Göttlichen natur wirckung.Finis in carnationis, wird durch die communicationem Maiestatis nicht auff / gehaben.

Wird auch hierdurch finis incarnationis die Endlich vrsach der menschwerdung im wenigsten nicht turbiret, wie die Anhaltischen fürgeben / sie wolten denn sagen / das Christus selbst / welcher seinem fleische lebendigmachende / das ist allmectztige Göttliche krafft Joh. 6. zuschreibet / das ende seiner menschwerdung nicht verstanden / vnd das der Apostel Johan-

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[0073] Idem intellige & de Christo, adunatus enim inaestimabiliter humanitati Deus, seruauit quidem ipsam in eo quod fuerat, & ipse permansit quod erat. Semel tamen adunatus, quasi vnus iam cum ipsa putatur, ea quae sunt illius, sua faciens, conferens autem ei etiam ipse naturae suae operationem. Das ist / in einem kohlen / als in einem bilde kan etlicher massen dargegeben werden / das zwar das wort oder der Son Gottes mit der menscheit vereiniget sey / habe aber darumb seine natur nicht abgelegt. Her gegen aber habe er viel mehr die angenommene Menschliche Natur zu seiner Ehre vnd wirckung erhöhet / deñ gleich wie das feur im holtze oder kolen / durch denselben hingehet / vnd begreifft jn gantz in sich / ob auch das holtz oder kole nicht auffhöret holtz zu sein / so teilet doch das feur dem holtze oder kolen alle seine krafft vnd art mit / also das sie schier etlicher massen für eines geachtet werden. Eben das verstehe auch von Christo. Denn die menscheit ist vnaus sprechlicher weise mit dem Ewigen wort vereinigt / vnd hat doch das wort die menschliche Natur vnuorrückt bleiben lassen / vnnd das wort selbst auch ist blieben das es war. Weil aber die voreinigung einmal geschehen ist / werden sie fast für eines jtzo geachtet vnd eigent jm das ewige wort zu / was der menschlichen natur ist / vnnd teilet er selbst seiner angenommenen menschlichen Natur mit / derselben seiner Göttlichen natur wirckung. Finis in carnationis, wird durch die communicationem Maiestatis nicht auff / gehaben. Wird auch hierdurch finis incarnationis die Endlich vrsach der menschwerdung im wenigsten nicht turbiret, wie die Anhaltischen fürgeben / sie wolten denn sagen / das Christus selbst / welcher seinem fleische lebendigmachende / das ist allmectztige Göttliche krafft Joh. 6. zuschreibet / das ende seiner menschwerdung nicht verstanden / vnd das der Apostel Johan-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/73>, abgerufen am 11.05.2024.