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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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In 30. Argument / treiben sie das vocabulum subiecti ue / vnd geben für / das wir in vnser Apologie mit keinem wort drauff antworten können.

Nu hatten wir vns referirt auff das 3. Cap. vnser Apologien / in welchem gründlich auff ermeltes vocabulum geantwortet / vnnd nichts desto weniger / wie wol mit kurtzen worten jnen gezeiget / das solche jre obiectio zum teil friuola, zum teil also geschaffen were / das sie zuuorstehen gebe / das bey jnen in dieser hohen sachen nichts gülte / so der vernunfft nicht etlicher massen begreiflich were.

Denn dorauff steht der grund dieses jres 30. Arguments wie sie selbst in jrer Apologia Pag. 341. bekennen / Es reime sich nicht das einer wolte sagen / die wand ist grün / gelb oder roht / sed non subiectiue / denn soll sie also sein / so müsse sie als das subiectum dieselbige farbe subiectiue an sich haben / wo nicht / so sey die rede falsch. Eben also reime sichs auch nicht / das wir sagen / das fleisch Christi istallmechtig / lebendmachend etc. vnd setzen doch dabey sed non subiectiue. Denn soll es allmechtig vnnd lebendig machend sein / so müsse es die allmechtige lebendig machende krafft subiectiue an sich haben.

Dorauff wir nochmals mit gutem grunde antworten / das die Anhaltischen darumb vnser lere für vnrecht halten / dieweil sie sich mit der vernunfft nicht reimet / vnd also in diesem hohen Mysterio die vernunfft zur Richtern setzen / vnd weil sie sich mit derselben nicht vergleichet / gentzlich verwerffen / da wir hergegen mit Cyrillo sagen: Quamvis nihilpenitus caro per se ipsam possit, viuificam tamen esse factam credetis. Ob wol das fleisch für sich selbst nichts kan / je doch solt jr gleuben / das es lebendig machend worden sey / Lib. 4. in Joh. Cap. 23. vnd eodem libro Cap. 24. Spiritus

In 30. Argument / treiben sie das vocabulum subiecti uè / vnd geben für / das wir in vnser Apologie mit keinem wort drauff antworten können.

Nu hatten wir vns referirt auff das 3. Cap. vnser Apologien / in welchem gründlich auff ermeltes vocabulum geantwortet / vnnd nichts desto weniger / wie wol mit kurtzen worten jnen gezeiget / das solche jre obiectio zum teil friuola, zum teil also geschaffen were / das sie zuuorstehen gebe / das bey jnen in dieser hohen sachen nichts gülte / so der vernunfft nicht etlicher massen begreiflich were.

Denn dorauff steht der grund dieses jres 30. Arguments wie sie selbst in jrer Apologia Pag. 341. bekennen / Es reime sich nicht das einer wolte sagen / die wand ist grün / gelb oder roht / sed non subiectiue / denn soll sie also sein / so müsse sie als das subiectum dieselbige farbe subiectiue an sich haben / wo nicht / so sey die rede falsch. Eben also reime sichs auch nicht / das wir sagen / das fleisch Christi istallmechtig / lebendmachend etc. vnd setzen doch dabey sed non subiectiuè. Denn soll es allmechtig vnnd lebendig machend sein / so müsse es die allmechtige lebendig machende krafft subiectiuè an sich haben.

Dorauff wir nochmals mit gutem grunde antworten / das die Anhaltischen darumb vnser lere für vnrecht halten / dieweil sie sich mit der vernunfft nicht reimet / vnd also in diesem hohen Mysterio die vernunfft zur Richtern setzen / vnd weil sie sich mit derselben nicht vergleichet / gentzlich verwerffen / da wir hergegen mit Cyrillo sagen: Quamvis nihilpenitus caro per se ipsam possit, viuificam tamen esse factam credetis. Ob wol das fleisch für sich selbst nichts kan / je doch solt jr gleuben / das es lebendig machend worden sey / Lib. 4. in Joh. Cap. 23. vnd eodem libro Cap. 24. Spiritus

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[0065] In 30. Argument / treiben sie das vocabulum subiecti uè / vnd geben für / das wir in vnser Apologie mit keinem wort drauff antworten können. Nu hatten wir vns referirt auff das 3. Cap. vnser Apologien / in welchem gründlich auff ermeltes vocabulum geantwortet / vnnd nichts desto weniger / wie wol mit kurtzen worten jnen gezeiget / das solche jre obiectio zum teil friuola, zum teil also geschaffen were / das sie zuuorstehen gebe / das bey jnen in dieser hohen sachen nichts gülte / so der vernunfft nicht etlicher massen begreiflich were. Denn dorauff steht der grund dieses jres 30. Arguments wie sie selbst in jrer Apologia Pag. 341. bekennen / Es reime sich nicht das einer wolte sagen / die wand ist grün / gelb oder roht / sed non subiectiue / denn soll sie also sein / so müsse sie als das subiectum dieselbige farbe subiectiue an sich haben / wo nicht / so sey die rede falsch. Eben also reime sichs auch nicht / das wir sagen / das fleisch Christi istallmechtig / lebendmachend etc. vnd setzen doch dabey sed non subiectiuè. Denn soll es allmechtig vnnd lebendig machend sein / so müsse es die allmechtige lebendig machende krafft subiectiuè an sich haben. Dorauff wir nochmals mit gutem grunde antworten / das die Anhaltischen darumb vnser lere für vnrecht halten / dieweil sie sich mit der vernunfft nicht reimet / vnd also in diesem hohen Mysterio die vernunfft zur Richtern setzen / vnd weil sie sich mit derselben nicht vergleichet / gentzlich verwerffen / da wir hergegen mit Cyrillo sagen: Quamvis nihilpenitus caro per se ipsam possit, viuificam tamen esse factam credetis. Ob wol das fleisch für sich selbst nichts kan / je doch solt jr gleuben / das es lebendig machend worden sey / Lib. 4. in Joh. Cap. 23. vnd eodem libro Cap. 24. Spiritus

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/65>, abgerufen am 11.05.2024.