Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.Seine eigene ehre / welche er als Gott allezeit hat / die hat er als mensch gebeten. Vnd wirdt solchs von jm nicht gesagt / gleich als hette es jm an solcher ehre jemals gemangelt sondern darumb / das er im diese ehre / welche er als Gott allezeit gehabt / seinen eigenen Tempel / das ist / die angenommene menschliche natur derselben teilhafftig machen wolte. Sie fragen wie sie sich deutlicher erkleren sollen / denn das sie sagen / geben heisse so viel als in der schrifft offenbaren / das Christus nach der Gottheit ewiger Gott sey. Dieses bedarff keiner andern antwort / denn das solche jre erklerung ein lauter gedicht sey / welchs den sprüchen vom geben / vnnd totius orthodoxae antiquitatis auslegung vber gemelte sprüche gantz vnnd gar zu wieder ist / vnnd entgegen leufft / darumb auch solche jre erklerung nicht einer tauben nuss werd ist. Ich mus auch daselbsten von jnen hören / es sey von einem Doctore Theologiae vntheologisch geschlossen / das Vom wort subiectiue vnd modo praedi cationis in vsitato.die Menschliche Natur Christi nimmermer werde subiectum omnipotentiae diuinae, denn es sey je in dieser proposition das fleisch Christi oder die Menschliche Natur Christi ist allmechtig / das wort fleisch oder menschliche natur das subiectum / welchem die allmechtigkeit zugeschrieben werde / vnnd gelte nicht / das ichs mit dem modo praedicationis singulari oder inusitato entschüldigen wolle etc. Damit nu der Christliche leser vrtheilen könne / wie ich geschlossen / wil ich aus meinem buch repetiren vnd setzen / was ich jnen auff jr 30. Argument geantwortet / doraus ob Gott wil klar erscheinen wird / das ich recht geschlossen / vnnd gründlich geantwortet habe / vnd das es eine nichtige ausflucht sey / das sie schreiben / die abstractiuae locutiones gehören nicht aller dings vnter die inusitatas propositiones / meine wort lauten also. Seine eigene ehre / welche er als Gott allezeit hat / die hat er als mensch gebeten. Vnd wirdt solchs von jm nicht gesagt / gleich als hette es jm an solcher ehre jemals gemangelt sondern darumb / das er im diese ehre / welche er als Gott allezeit gehabt / seinen eigenen Tempel / das ist / die angenommene menschliche natur derselben teilhafftig machen wolte. Sie fragen wie sie sich deutlicher erkleren sollen / denn das sie sagen / geben heisse so viel als in der schrifft offenbaren / das Christus nach der Gottheit ewiger Gott sey. Dieses bedarff keiner andern antwort / denn das solche jre erklerung ein lauter gedicht sey / welchs den sprüchen vom geben / vnnd totius orthodoxae antiquitatis auslegung vber gemelte sprüche gantz vnnd gar zu wieder ist / vnnd entgegen leufft / darumb auch solche jre erklerung nicht einer tauben nuss werd ist. Ich mus auch daselbsten von jnen hören / es sey von einem Doctore Theologiae vntheologisch geschlossen / das Vom wort subiectiue vnd modo praedi cationis in vsitato.die Menschliche Natur Christi nimmermer werde subiectum omnipotentiae diuinae, denn es sey je in dieser proposition das fleisch Christi oder die Menschliche Natur Christi ist allmechtig / das wort fleisch oder menschliche natur das subiectum / welchem die allmechtigkeit zugeschrieben werde / vnnd gelte nicht / das ichs mit dem modo praedicationis singulari oder inusitato entschüldigen wolle etc. Damit nu der Christliche leser vrtheilen könne / wie ich geschlossen / wil ich aus meinem buch repetiren vnd setzen / was ich jnen auff jr 30. Argument geantwortet / doraus ob Gott wil klar erscheinen wird / das ich recht geschlossen / vnnd gründlich geantwortet habe / vnd das es eine nichtige ausflucht sey / das sie schreiben / die abstractiuae locutiones gehören nicht aller dings vnter die inusitatas propositiones / meine wort lauten also. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0064"/> <p>Seine eigene ehre / welche er als Gott allezeit hat / die hat er als mensch gebeten. Vnd wirdt solchs von jm nicht gesagt / gleich als hette es jm an solcher ehre jemals gemangelt sondern darumb / das er im diese ehre / welche er als Gott allezeit gehabt / seinen eigenen Tempel / das ist / die angenommene menschliche natur derselben teilhafftig machen wolte.</p> <p>Sie fragen wie sie sich deutlicher erkleren sollen / denn das sie sagen / geben heisse so viel als in der schrifft offenbaren / das Christus nach der Gottheit ewiger Gott sey.</p> <p>Dieses bedarff keiner andern antwort / denn das solche jre erklerung ein lauter gedicht sey / welchs den sprüchen vom geben / vnnd totius orthodoxae antiquitatis auslegung vber gemelte sprüche gantz vnnd gar zu wieder ist / vnnd entgegen leufft / darumb auch solche jre erklerung nicht einer tauben nuss werd ist.</p> <p>Ich mus auch daselbsten von jnen hören / es sey von einem Doctore Theologiae vntheologisch geschlossen / das <note place="left">Vom wort <hi rendition="#i">subiectiue</hi> vnd <hi rendition="#i">modo praedi cationis in vsitato</hi>.</note>die Menschliche Natur Christi nimmermer werde subiectum omnipotentiae diuinae, denn es sey je in dieser proposition das fleisch Christi oder die Menschliche Natur Christi ist allmechtig / das wort fleisch oder menschliche natur das subiectum / welchem die allmechtigkeit zugeschrieben werde / vnnd gelte nicht / das ichs mit dem modo praedicationis singulari oder inusitato entschüldigen wolle etc.</p> <p>Damit nu der Christliche leser vrtheilen könne / wie ich geschlossen / wil ich aus meinem buch repetiren vnd setzen / was ich jnen auff jr 30. Argument geantwortet / doraus ob Gott wil klar erscheinen wird / das ich recht geschlossen / vnnd gründlich geantwortet habe / vnd das es eine nichtige ausflucht sey / das sie schreiben / die abstractiuae locutiones gehören nicht aller dings vnter die inusitatas propositiones / meine wort lauten also.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0064]
Seine eigene ehre / welche er als Gott allezeit hat / die hat er als mensch gebeten. Vnd wirdt solchs von jm nicht gesagt / gleich als hette es jm an solcher ehre jemals gemangelt sondern darumb / das er im diese ehre / welche er als Gott allezeit gehabt / seinen eigenen Tempel / das ist / die angenommene menschliche natur derselben teilhafftig machen wolte.
Sie fragen wie sie sich deutlicher erkleren sollen / denn das sie sagen / geben heisse so viel als in der schrifft offenbaren / das Christus nach der Gottheit ewiger Gott sey.
Dieses bedarff keiner andern antwort / denn das solche jre erklerung ein lauter gedicht sey / welchs den sprüchen vom geben / vnnd totius orthodoxae antiquitatis auslegung vber gemelte sprüche gantz vnnd gar zu wieder ist / vnnd entgegen leufft / darumb auch solche jre erklerung nicht einer tauben nuss werd ist.
Ich mus auch daselbsten von jnen hören / es sey von einem Doctore Theologiae vntheologisch geschlossen / das die Menschliche Natur Christi nimmermer werde subiectum omnipotentiae diuinae, denn es sey je in dieser proposition das fleisch Christi oder die Menschliche Natur Christi ist allmechtig / das wort fleisch oder menschliche natur das subiectum / welchem die allmechtigkeit zugeschrieben werde / vnnd gelte nicht / das ichs mit dem modo praedicationis singulari oder inusitato entschüldigen wolle etc.
Vom wort subiectiue vnd modo praedi cationis in vsitato. Damit nu der Christliche leser vrtheilen könne / wie ich geschlossen / wil ich aus meinem buch repetiren vnd setzen / was ich jnen auff jr 30. Argument geantwortet / doraus ob Gott wil klar erscheinen wird / das ich recht geschlossen / vnnd gründlich geantwortet habe / vnd das es eine nichtige ausflucht sey / das sie schreiben / die abstractiuae locutiones gehören nicht aller dings vnter die inusitatas propositiones / meine wort lauten also.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |