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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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Das ist / die Menschliche Natur / welche der Sohn Gottes jhm Persönlich vereiniget / sey hirdurch aus gnaden vber jhre natürliche art vnd eigenschafft zu seiner selbst eigenen hoheit erhaben.

Pag. 31. Von der Regel Quicquid habet filius Deiper natis ram, hoc filius hominis habet per gratiam:

Das sie aber fragen / Wie mein dogma bestehen könne / was dem Ewigen Sohn Gottes von Natur gebühret / das werde der Menschlichen Natur aus gnaden mitgetheilet etc. Dieweil ich selbst bekenne / das die Eygenschafft / nach welcher der Sohn vom Vater vnd Heiligen Geist vnter schieden ist / nemlich das er vom Vater in Ewigkeit geborn etc. Nicht mitgetheilet werde.

Dorauff hetten sie jhnen selbst leicht antworten können / das von derselben Eygenschafft kein streit sey / Sondern von der Mitteilung der allmechtigen gewalt des Sohns Gottes / vnd andern Eygenschafften mehr. Vnnd das die regula, Quicquid habet Filius Dei per naturam, hoc Filius hominis habet per gratiam. Was der Ewige Sohn Gottes wegen seiner natur hat / Das hat des menschen Sohn aus gnaden etc. nicht mein dogma / sondern der Kirchen Gottes bekentnis sey.

Ob sie nu dasselbige durch jhre trotzige vermessenheit vmbstossen / vnd zu nicht machen werden / wird sich / wo fern sie nicht busse thun / ehe finden den es jnen lieb ist.

Das ich halten solle es folge keine vergleichung der naturen Pag. 31, 32. wir leren nicht das beyde natu ren in Chri sto zugleich allmechtig sind.vnnd wesentlichen Eygentschafften oder zweyerley allmechtigkeit / ob man schon sage / Das alle beyde naturen in Christo allmechtig sind etc. ist erstlich ein falsch zeugnis / denn sie nicht mit einigen buchstab aus meinem buch erweisen können / das ich also geredt oder geschrieben. Darumb ich auch solch falsch zeugnis / so sie mir ohn alle scham aufftichten / weitleufftig zu verantworten nicht schüldig.

Das ist / die Menschliche Natur / welche der Sohn Gottes jhm Persönlich vereiniget / sey hirdurch aus gnaden vber jhre natürliche art vnd eigenschafft zu seiner selbst eigenen hoheit erhaben.

Pag. 31. Von der Regel Quicquid habet filius Deiper natis ram, hoc filius hominis habet per gratiam:

Das sie aber fragen / Wie mein dogma bestehen könne / was dem Ewigen Sohn Gottes von Natur gebühret / das werde der Menschlichen Natur aus gnaden mitgetheilet etc. Dieweil ich selbst bekenne / das die Eygenschafft / nach welcher der Sohn vom Vater vnd Heiligen Geist vnter schieden ist / nemlich das er vom Vater in Ewigkeit geborn etc. Nicht mitgetheilet werde.

Dorauff hetten sie jhnen selbst leicht antworten können / das von derselben Eygenschafft kein streit sey / Sondern von der Mitteilung der allmechtigen gewalt des Sohns Gottes / vnd andern Eygenschafften mehr. Vnnd das die regula, Quicquid habet Filius Dei per naturam, hoc Filius hominis habet per gratiam. Was der Ewige Sohn Gottes wegen seiner natur hat / Das hat des menschen Sohn aus gnaden etc. nicht mein dogma / sondern der Kirchen Gottes bekentnis sey.

Ob sie nu dasselbige durch jhre trotzige vermessenheit vmbstossen / vnd zu nicht machen werden / wird sich / wo fern sie nicht busse thun / ehe finden den es jnen lieb ist.

Das ich halten solle es folge keine vergleichung der naturen Pag. 31, 32. wir leren nicht das beyde natu ren in Chri sto zugleich allmechtig sind.vnnd wesentlichen Eygentschafften oder zweyerley allmechtigkeit / ob man schon sage / Das alle beyde naturen in Christo allmechtig sind etc. ist erstlich ein falsch zeugnis / denn sie nicht mit einigen buchstab aus meinem buch erweisen können / das ich also geredt oder geschrieben. Darumb ich auch solch falsch zeugnis / so sie mir ohn alle scham aufftichten / weitleufftig zu verantworten nicht schüldig.

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[0032] Das ist / die Menschliche Natur / welche der Sohn Gottes jhm Persönlich vereiniget / sey hirdurch aus gnaden vber jhre natürliche art vnd eigenschafft zu seiner selbst eigenen hoheit erhaben. Das sie aber fragen / Wie mein dogma bestehen könne / was dem Ewigen Sohn Gottes von Natur gebühret / das werde der Menschlichen Natur aus gnaden mitgetheilet etc. Dieweil ich selbst bekenne / das die Eygenschafft / nach welcher der Sohn vom Vater vnd Heiligen Geist vnter schieden ist / nemlich das er vom Vater in Ewigkeit geborn etc. Nicht mitgetheilet werde. Dorauff hetten sie jhnen selbst leicht antworten können / das von derselben Eygenschafft kein streit sey / Sondern von der Mitteilung der allmechtigen gewalt des Sohns Gottes / vnd andern Eygenschafften mehr. Vnnd das die regula, Quicquid habet Filius Dei per naturam, hoc Filius hominis habet per gratiam. Was der Ewige Sohn Gottes wegen seiner natur hat / Das hat des menschen Sohn aus gnaden etc. nicht mein dogma / sondern der Kirchen Gottes bekentnis sey. Ob sie nu dasselbige durch jhre trotzige vermessenheit vmbstossen / vnd zu nicht machen werden / wird sich / wo fern sie nicht busse thun / ehe finden den es jnen lieb ist. Das ich halten solle es folge keine vergleichung der naturen vnnd wesentlichen Eygentschafften oder zweyerley allmechtigkeit / ob man schon sage / Das alle beyde naturen in Christo allmechtig sind etc. ist erstlich ein falsch zeugnis / denn sie nicht mit einigen buchstab aus meinem buch erweisen können / das ich also geredt oder geschrieben. Darumb ich auch solch falsch zeugnis / so sie mir ohn alle scham aufftichten / weitleufftig zu verantworten nicht schüldig. Pag. 31, 32. wir leren nicht das beyde natu ren in Chri sto zugleich allmechtig sind.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/32>, abgerufen am 27.04.2024.