Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Gerne wolten die Anhaltischen dar thun / das Lutherus Das D. Lu therus seine lere von der Person Christi vnd maiestet sei ner menschlichen natur / nicht wiederruffen.selbst bekand / er habe in diesem artickel von der Person Christi offt geirret / habe auch wiederruffen / was er in seinen schrifften wieder die zwinglianer / von der Person Christi vnd Maiestet der menschlichen natur Christi geschrieben / denn wenn sie das erhalten können / lassen sie sich bedüncken / hetten sie wol halb gewonnen / aber es wird jnen weit felen / wie albereit in vnser Apologia Pag. 101. 102. solches augenscheinlich wieder sie ausgeführet.

Demnach aber gleichwol nicht wenig an diesem punct gelegen / als wollen wir auffs aller kürtzeste vnnd summarischer weise erholen / was in vnser Apologia lenglich vnnd ausfürlich gehandelt worden. Beruhet die gantze sache nochmals darauff / obs war sey / das man aus D. Lutheri worten in seiner kirchen postill / so Anno 1521. publicirt / daer sagt / er habe offt geirret / vnd den naturen zugeschrieben / das der Person zugehöret vnd hinwieder / etc. erweisen könne / das er mit denselben als jrrig erkant / vnd wiederruffen habe / was er hernach wieder zwingeln vnnd Oecolampadium desgleichen für der bis an sein seligs ende / von der Person Christi / vnnd Maiestet der angenommenen menschlichennatur geschrieben / gelert vnd bekand hat / da die Anhaltischen / ja / wir aber nein / zu sagen.

Wir können aber alle verstendige Christen vrteilen lassen / ob diese erweisung grund habe / zweifel gar nicht / sie werden als in jrem hertzen vberzeugt / darzu müssen nein sagen.

Denn lieber / wie kans doch müglich sein / das D. Lutherus mit dem / was er Anno 1521. geschrieben vnd publicirt / solte wiederruffen / vnnd als jrrig erkant haben / das jenige so er hernach erst vber etliche jhar / als der streit mit den Sacramentirern angangen / vnd bis an sein ende geweret / von der Person Christi / vnnd Maiesiet / der menschlichen Natur Christi geschrieben?

Gerne wolten die Anhaltischen dar thun / das Lutherus Das D. Lu therus seine lere von der Person Christi vnd maiestet sei ner menschlichen natur / nicht wiederruffen.selbst bekand / er habe in diesem artickel von der Person Christi offt geirret / habe auch wiederruffen / was er in seinen schrifften wieder die zwinglianer / von der Person Christi vnd Maiestet der menschlichen natur Christi geschrieben / denn wenn sie das erhalten können / lassen sie sich bedüncken / hetten sie wol halb gewonnen / aber es wird jnen weit felen / wie albereit in vnser Apologia Pag. 101. 102. solches augenscheinlich wieder sie ausgeführet.

Demnach aber gleichwol nicht wenig an diesem punct gelegen / als wollen wir auffs aller kürtzeste vnnd summarischer weise erholen / was in vnser Apologia lenglich vnnd ausfürlich gehandelt worden. Beruhet die gantze sache nochmals darauff / obs war sey / das man aus D. Lutheri worten in seiner kirchen postill / so Anno 1521. publicirt / daer sagt / er habe offt geirret / vnd den naturen zugeschrieben / das der Person zugehöret vnd hinwieder / etc. erweisen könne / das er mit denselben als jrrig erkant / vnd wiederruffen habe / was er hernach wieder zwingeln vnnd Oecolampadium desgleichen für der bis an sein seligs ende / von der Person Christi / vnnd Maiestet der angenommenen menschlichennatur geschrieben / gelert vnd bekand hat / da die Anhaltischen / ja / wir aber nein / zu sagen.

Wir können aber alle verstendige Christen vrteilen lassen / ob diese erweisung grund habe / zweifel gar nicht / sie werden als in jrem hertzen vberzeugt / darzu müssen nein sagen.

Denn lieber / wie kans doch müglich sein / das D. Lutherus mit dem / was er Anno 1521. geschrieben vnd publicirt / solte wiederruffen / vnnd als jrrig erkant haben / das jenige so er hernach erst vber etliche jhar / als der streit mit den Sacramentirern angangen / vnd bis an sein ende geweret / von der Person Christi / vnnd Maiesiet / der menschlichen Natur Christi geschrieben?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0202"/>
        <p>Gerne wolten die Anhaltischen dar thun / das Lutherus <note place="left">Das D. Lu therus              seine lere von der Person Christi vnd maiestet sei ner menschlichen natur / nicht              wiederruffen.</note>selbst bekand / er habe in diesem artickel von der Person Christi            offt geirret / habe auch wiederruffen / was er in seinen schrifften wieder die zwinglianer            / von der Person Christi vnd Maiestet der menschlichen natur Christi geschrieben / denn            wenn sie das erhalten können / lassen sie sich bedüncken / hetten sie wol halb gewonnen /            aber es wird jnen weit felen / wie albereit in vnser Apologia Pag. 101. 102. solches            augenscheinlich wieder sie ausgeführet.</p>
        <p>Demnach aber gleichwol nicht wenig an diesem punct gelegen / als wollen wir auffs aller            kürtzeste vnnd summarischer weise erholen / was in vnser Apologia lenglich vnnd ausfürlich            gehandelt worden. Beruhet die gantze sache nochmals darauff / obs war sey / das man aus D.            Lutheri worten in seiner kirchen postill / so Anno 1521. publicirt / daer sagt / er habe            offt geirret / vnd den naturen zugeschrieben / das der Person zugehöret vnd hinwieder /            etc. erweisen könne / das er mit denselben als jrrig erkant / vnd wiederruffen habe / was            er hernach wieder zwingeln vnnd Oecolampadium desgleichen für der bis an sein seligs ende            / von der Person Christi / vnnd Maiestet der angenommenen menschlichennatur geschrieben /            gelert vnd bekand hat / da die Anhaltischen / ja / wir aber nein / zu sagen.</p>
        <p>Wir können aber alle verstendige Christen vrteilen lassen / ob diese erweisung grund habe            / zweifel gar nicht / sie werden als in jrem hertzen vberzeugt / darzu müssen nein            sagen.</p>
        <p>Denn lieber / wie kans doch müglich sein / das D. Lutherus mit dem / was er Anno 1521.            geschrieben vnd publicirt / solte wiederruffen / vnnd als jrrig erkant haben / das jenige            so er hernach erst vber etliche jhar / als der streit mit den Sacramentirern angangen /            vnd bis an sein ende geweret / von der Person Christi / vnnd Maiesiet / der menschlichen            Natur Christi geschrieben?</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0202] Gerne wolten die Anhaltischen dar thun / das Lutherus selbst bekand / er habe in diesem artickel von der Person Christi offt geirret / habe auch wiederruffen / was er in seinen schrifften wieder die zwinglianer / von der Person Christi vnd Maiestet der menschlichen natur Christi geschrieben / denn wenn sie das erhalten können / lassen sie sich bedüncken / hetten sie wol halb gewonnen / aber es wird jnen weit felen / wie albereit in vnser Apologia Pag. 101. 102. solches augenscheinlich wieder sie ausgeführet. Das D. Lu therus seine lere von der Person Christi vnd maiestet sei ner menschlichen natur / nicht wiederruffen. Demnach aber gleichwol nicht wenig an diesem punct gelegen / als wollen wir auffs aller kürtzeste vnnd summarischer weise erholen / was in vnser Apologia lenglich vnnd ausfürlich gehandelt worden. Beruhet die gantze sache nochmals darauff / obs war sey / das man aus D. Lutheri worten in seiner kirchen postill / so Anno 1521. publicirt / daer sagt / er habe offt geirret / vnd den naturen zugeschrieben / das der Person zugehöret vnd hinwieder / etc. erweisen könne / das er mit denselben als jrrig erkant / vnd wiederruffen habe / was er hernach wieder zwingeln vnnd Oecolampadium desgleichen für der bis an sein seligs ende / von der Person Christi / vnnd Maiestet der angenommenen menschlichennatur geschrieben / gelert vnd bekand hat / da die Anhaltischen / ja / wir aber nein / zu sagen. Wir können aber alle verstendige Christen vrteilen lassen / ob diese erweisung grund habe / zweifel gar nicht / sie werden als in jrem hertzen vberzeugt / darzu müssen nein sagen. Denn lieber / wie kans doch müglich sein / das D. Lutherus mit dem / was er Anno 1521. geschrieben vnd publicirt / solte wiederruffen / vnnd als jrrig erkant haben / das jenige so er hernach erst vber etliche jhar / als der streit mit den Sacramentirern angangen / vnd bis an sein ende geweret / von der Person Christi / vnnd Maiesiet / der menschlichen Natur Christi geschrieben?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/202
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/202>, abgerufen am 25.11.2024.