Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Wissen wol / das man im gebet zu Christo solcher wort nicht brauchen soll / leren auch nicht / das ander leute ein solch formam adorandi Christum / eine solche weise Christum anzubeten / brauchen sollen / damit es nicht das ansehen gewinne / als hielte man die menschliche natur Christi für eine eigene person / welche solcher massen köndte seorsim auch ohne betrachtung der vereinigten Gottheit angebetet werden. Aber dadurch wird gleichwol das nicht auffgehaben / das Christi fleisch anzubeten sey / a diuinitate suscepta & Deitati vnita, wie Augustinus recht redet etc. Relia uideantur praedicto loco.

Sie ziehen auch hoch an / das Pag. 328. siehet / der Son habe durch die ewige geburt alles / vnd also auch das mitlerPag. 69. ampt empfangen. Wollen doraus schliessen ich referire das mitler ampt ad notionem Characteristicam verbi interiorem etc. Es ist mir aber solchs in mein hertz nie komen / das mitlerampt ad characteristicam verbi notionem zu ziehen. Habe in warheit nichts anders sagen wollen / ob es wol mit worten so deutlich nicht ausgedrückt / den das der ewige Son habe durch die ewige geburt alles vom Vater empfangen / vnd also ferner auch von ewigkeit Ehe der welt grund gelegt war / Psal. 2. Eph. 1. peraeternum decretum aut consilium totius Trinitatis, das ist / durch den ewigen rath vnd beschluss der gantzen dreyfaltigkeit / das mitlerampt empfangen / darbey ichs bleiben lasse.Pag. 70. Vom spruch Augustini ad Dardanum.

Augustini spruch ad Dardanum anlangend / welchen sie also allegirt: Non est consequens quod in Deo est pariter, vbique sit vt Deus etc. Bleibe ich nochmals dabey / das sie jhn felschlich citirt. Denn es stehet nicht (pariter vbique sit vt Deus) Sondern (Ita sit vbique vt Deus) darunter ein grosser vnterscheid ist / wie menniglich siehet.

Wissen wol / das man im gebet zu Christo solcher wort nicht brauchen soll / leren auch nicht / das ander leute ein solch formam adorandi Christum / eine solche weise Christum anzubeten / brauchen sollen / damit es nicht das ansehen gewinne / als hielte man die menschliche natur Christi für eine eigene person / welche solcher massen köndte seorsim auch ohne betrachtung der vereinigten Gottheit angebetet werden. Aber dadurch wird gleichwol das nicht auffgehaben / das Christi fleisch anzubeten sey / á diuinitate suscepta & Deitati vnita, wie Augustinus recht redet etc. Relia uideantur praedicto loco.

Sie ziehen auch hoch an / das Pag. 328. siehet / der Son habe durch die ewige geburt alles / vnd also auch das mitlerPag. 69. ampt empfangen. Wollen doraus schliessen ich referire das mitler ampt ad notionem Characteristicam verbi interiorem etc. Es ist mir aber solchs in mein hertz nie komen / das mitlerampt ad characteristicam verbi notionem zu ziehen. Habe in warheit nichts anders sagen wollen / ob es wol mit worten so deutlich nicht ausgedrückt / den das der ewige Son habe durch die ewige geburt alles vom Vater empfangen / vnd also ferner auch von ewigkeit Ehe der welt grund gelegt war / Psal. 2. Eph. 1. peraeternum decretum aut consilium totius Trinitatis, das ist / durch den ewigen rath vnd beschluss der gantzen dreyfaltigkeit / das mitlerampt empfangen / darbey ichs bleiben lasse.Pag. 70. Vom spruch Augustini ad Dardanum.

Augustini spruch ad Dardanum anlangend / welchen sie also allegirt: Non est consequens quod in Deo est pariter, vbique sit vt Deus etc. Bleibe ich nochmals dabey / das sie jhn felschlich citirt. Denn es stehet nicht (pariter vbique sit vt Deus) Sondern (Ita sit vbique vt Deus) darunter ein grosser vnterscheid ist / wie menniglich siehet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0181"/>
        <p>Wissen wol / das man im gebet zu Christo solcher wort nicht brauchen soll / leren auch            nicht / das ander leute ein solch formam adorandi Christum / eine solche weise Christum            anzubeten / brauchen sollen / damit es nicht das ansehen gewinne / als hielte man die            menschliche natur Christi für eine eigene person / welche solcher massen köndte seorsim            auch ohne betrachtung der vereinigten Gottheit angebetet werden. Aber dadurch wird            gleichwol das nicht auffgehaben / das Christi fleisch anzubeten sey / á diuinitate            suscepta &amp; Deitati vnita, wie Augustinus recht redet etc. Relia uideantur praedicto            loco.</p>
        <p>Sie ziehen auch hoch an / das Pag. 328. siehet / der Son habe durch die ewige geburt            alles / vnd also auch das mitler<note place="right">Pag. 69.</note> ampt empfangen. Wollen            doraus schliessen ich referire das mitler ampt ad notionem Characteristicam verbi            interiorem etc. Es ist mir aber solchs in mein hertz nie komen / das mitlerampt ad            characteristicam verbi notionem zu ziehen. Habe in warheit nichts anders sagen wollen / ob            es wol mit worten so deutlich nicht ausgedrückt / den das der ewige Son habe durch die            ewige geburt alles vom Vater empfangen / vnd also ferner auch von ewigkeit Ehe der welt            grund gelegt war / Psal. 2. Eph. 1. peraeternum decretum aut consilium totius Trinitatis,            das ist / durch den ewigen rath vnd beschluss der gantzen dreyfaltigkeit / das mitlerampt            empfangen / darbey ichs bleiben lasse.<note place="right">Pag. 70. Vom spruch <hi rendition="#i">Augustini ad Dardanum</hi>.</note></p>
        <p>Augustini spruch ad Dardanum anlangend / welchen sie also allegirt: Non est consequens            quod in Deo est pariter, vbique sit vt Deus etc. Bleibe ich nochmals dabey / das sie jhn            felschlich citirt. Denn es stehet nicht (pariter vbique sit vt Deus) Sondern (Ita sit            vbique vt Deus) darunter ein grosser vnterscheid ist / wie menniglich siehet.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0181] Wissen wol / das man im gebet zu Christo solcher wort nicht brauchen soll / leren auch nicht / das ander leute ein solch formam adorandi Christum / eine solche weise Christum anzubeten / brauchen sollen / damit es nicht das ansehen gewinne / als hielte man die menschliche natur Christi für eine eigene person / welche solcher massen köndte seorsim auch ohne betrachtung der vereinigten Gottheit angebetet werden. Aber dadurch wird gleichwol das nicht auffgehaben / das Christi fleisch anzubeten sey / á diuinitate suscepta & Deitati vnita, wie Augustinus recht redet etc. Relia uideantur praedicto loco. Sie ziehen auch hoch an / das Pag. 328. siehet / der Son habe durch die ewige geburt alles / vnd also auch das mitler ampt empfangen. Wollen doraus schliessen ich referire das mitler ampt ad notionem Characteristicam verbi interiorem etc. Es ist mir aber solchs in mein hertz nie komen / das mitlerampt ad characteristicam verbi notionem zu ziehen. Habe in warheit nichts anders sagen wollen / ob es wol mit worten so deutlich nicht ausgedrückt / den das der ewige Son habe durch die ewige geburt alles vom Vater empfangen / vnd also ferner auch von ewigkeit Ehe der welt grund gelegt war / Psal. 2. Eph. 1. peraeternum decretum aut consilium totius Trinitatis, das ist / durch den ewigen rath vnd beschluss der gantzen dreyfaltigkeit / das mitlerampt empfangen / darbey ichs bleiben lasse. Pag. 69. Pag. 70. Vom spruch Augustini ad Dardanum. Augustini spruch ad Dardanum anlangend / welchen sie also allegirt: Non est consequens quod in Deo est pariter, vbique sit vt Deus etc. Bleibe ich nochmals dabey / das sie jhn felschlich citirt. Denn es stehet nicht (pariter vbique sit vt Deus) Sondern (Ita sit vbique vt Deus) darunter ein grosser vnterscheid ist / wie menniglich siehet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/181
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/181>, abgerufen am 24.11.2024.