Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.Zum andern / stehet auch maior huius paralogismi nicht Philip. 2. Wie er hie gesetzt wird / nemlich der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnnd der gestalt eines knechts. Denn Pauli wort lauten also: Jesus Christus ob er wol in Göttlicher gestalt war / hielt ers nicht für einenraub Gott gleich sein / sondern eussert sich selbst / vnd nam knechts gestalt an. Welchs auch lange nicht also lautet / wie der maior jres paralogismi lautet. Aber es mag auch dieser paralogismus an seinen ort hinfaren / vns trifft er Gott lob im wenigsten nicht. Bisher meine antwort. Daruon ich dem Christlichen leser nochmals das vrtel heimstelle. Pag. 67. 68. 69. Von anbetung des fleisches oder mensch lichen natur Ckristi.Abermals machen sie sich trefflich vnnütze / vnnd schreiben / ich thu wieder mein gewissen / das ich sie beschüldige / sie schliessen das fleisch Christi von der Ehre der anruffung stracks aus. Nu bitte ich / der Christliche leser wolle vnbeschwert sein / den heubtstreit dieser sache aus dem gründtlichen bericht (wie derselbe hiebeuor in wiederlegung jhres 20. Arguments von mir gesatzt / aber mit dem allergeringsten von jhnen nicht vmb gestossen) zuuornehmen / vnnd nach seinem gewissen darüber das vrtell zufellen. Sie die Anhaltischen sagen / vnsere lehre de communicatione Maiestatis schweche auch den beweis der Gottheit Christi / welcher von der Ehre der anruffung genommen werde. Denn welcher vnter vns hat jemals geschrieben vnd gelehret / das man in der anruffung Christi also beten oder sprechen solle: Du menscheit oder du fleisch Christi erhöre vns / jr geticht ist dieses vnnd nicht vnser lehre. Wir lehren also / das Christi fleisch oder menscheit anzubeten sey in ipsa vnione, vnnd darumb / wie die orthodoxa vetustas recht geredt oder geschrieben / dieweil das fleisch von der Gottheit persönlich angenommen / oder eine person mit dem ewigen wort machet. Zum andern / stehet auch maior huius paralogismi nicht Philip. 2. Wie er hie gesetzt wird / nemlich der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnnd der gestalt eines knechts. Denn Pauli wort lauten also: Jesus Christus ob er wol in Göttlicher gestalt war / hielt ers nicht für einẽraub Gott gleich sein / sondern eussert sich selbst / vnd nam knechts gestalt an. Welchs auch lange nicht also lautet / wie der maior jres paralogismi lautet. Aber es mag auch dieser paralogismus an seinen ort hinfaren / vns trifft er Gott lob im wenigstẽ nicht. Bisher meine antwort. Daruon ich dem Christlichen leser nochmals das vrtel heimstelle. Pag. 67. 68. 69. Von anbetung des fleisches oder mensch lichen natur Ckristi.Abermals machen sie sich trefflich vnnütze / vnnd schreiben / ich thu wieder mein gewissen / das ich sie beschüldige / sie schliessen das fleisch Christi von der Ehre der anruffung stracks aus. Nu bitte ich / der Christliche leser wolle vnbeschwert sein / den heubtstreit dieser sache aus dem gründtlichen bericht (wie derselbe hiebeuor in wiederlegung jhres 20. Arguments von mir gesatzt / aber mit dem allergeringsten von jhnen nicht vmb gestossen) zuuornehmen / vnnd nach seinem gewissen darüber das vrtell zufellen. Sie die Anhaltischen sagen / vnsere lehre de communicatione Maiestatis schweche auch den beweis der Gottheit Christi / welcher von der Ehre der anruffung genommen werde. Denn welcher vnter vns hat jemals geschrieben vnd gelehret / das man in der anruffung Christi also beten oder sprechen solle: Du menscheit oder du fleisch Christi erhöre vns / jr geticht ist dieses vnnd nicht vnser lehre. Wir lehren also / das Christi fleisch oder menscheit anzubeten sey in ipsa vnione, vnnd darumb / wie die orthodoxa vetustas recht geredt oder geschrieben / dieweil das fleisch von der Gottheit persönlich angenommen / oder eine person mit dem ewigen wort machet. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0180"/> <p>Zum andern / stehet auch maior huius paralogismi nicht Philip. 2. Wie er hie gesetzt wird / nemlich der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnnd der gestalt eines knechts. Denn Pauli wort lauten also: Jesus Christus ob er wol in Göttlicher gestalt war / hielt ers nicht für einẽraub Gott gleich sein / sondern eussert sich selbst / vnd nam knechts gestalt an. Welchs auch lange nicht also lautet / wie der maior jres paralogismi lautet. Aber es mag auch dieser paralogismus an seinen ort hinfaren / vns trifft er Gott lob im wenigstẽ nicht. Bisher meine antwort. Daruon ich dem Christlichen leser nochmals das vrtel heimstelle.</p> <note place="left">Pag. 67. 68. 69. Von anbetung des fleisches oder mensch lichen natur Ckristi.</note> <p>Abermals machen sie sich trefflich vnnütze / vnnd schreiben / ich thu wieder mein gewissen / das ich sie beschüldige / sie schliessen das fleisch Christi von der Ehre der anruffung stracks aus. Nu bitte ich / der Christliche leser wolle vnbeschwert sein / den heubtstreit dieser sache aus dem gründtlichen bericht (wie derselbe hiebeuor in wiederlegung jhres 20. Arguments von mir gesatzt / aber mit dem allergeringsten von jhnen nicht vmb gestossen) zuuornehmen / vnnd nach seinem gewissen darüber das vrtell zufellen.</p> <p>Sie die Anhaltischen sagen / vnsere lehre de communicatione Maiestatis schweche auch den beweis der Gottheit Christi / welcher von der Ehre der anruffung genommen werde. Denn welcher vnter vns hat jemals geschrieben vnd gelehret / das man in der anruffung Christi also beten oder sprechen solle: Du menscheit oder du fleisch Christi erhöre vns / jr geticht ist dieses vnnd nicht vnser lehre. Wir lehren also / das Christi fleisch oder menscheit anzubeten sey in ipsa vnione, vnnd darumb / wie die orthodoxa vetustas recht geredt oder geschrieben / dieweil das fleisch von der Gottheit persönlich angenommen / oder eine person mit dem ewigen wort machet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0180]
Zum andern / stehet auch maior huius paralogismi nicht Philip. 2. Wie er hie gesetzt wird / nemlich der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnnd der gestalt eines knechts. Denn Pauli wort lauten also: Jesus Christus ob er wol in Göttlicher gestalt war / hielt ers nicht für einẽraub Gott gleich sein / sondern eussert sich selbst / vnd nam knechts gestalt an. Welchs auch lange nicht also lautet / wie der maior jres paralogismi lautet. Aber es mag auch dieser paralogismus an seinen ort hinfaren / vns trifft er Gott lob im wenigstẽ nicht. Bisher meine antwort. Daruon ich dem Christlichen leser nochmals das vrtel heimstelle.
Abermals machen sie sich trefflich vnnütze / vnnd schreiben / ich thu wieder mein gewissen / das ich sie beschüldige / sie schliessen das fleisch Christi von der Ehre der anruffung stracks aus. Nu bitte ich / der Christliche leser wolle vnbeschwert sein / den heubtstreit dieser sache aus dem gründtlichen bericht (wie derselbe hiebeuor in wiederlegung jhres 20. Arguments von mir gesatzt / aber mit dem allergeringsten von jhnen nicht vmb gestossen) zuuornehmen / vnnd nach seinem gewissen darüber das vrtell zufellen.
Sie die Anhaltischen sagen / vnsere lehre de communicatione Maiestatis schweche auch den beweis der Gottheit Christi / welcher von der Ehre der anruffung genommen werde. Denn welcher vnter vns hat jemals geschrieben vnd gelehret / das man in der anruffung Christi also beten oder sprechen solle: Du menscheit oder du fleisch Christi erhöre vns / jr geticht ist dieses vnnd nicht vnser lehre. Wir lehren also / das Christi fleisch oder menscheit anzubeten sey in ipsa vnione, vnnd darumb / wie die orthodoxa vetustas recht geredt oder geschrieben / dieweil das fleisch von der Gottheit persönlich angenommen / oder eine person mit dem ewigen wort machet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |