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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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So spricht auch der Apostel Paulus zun Eph. 4. nicht / das Christus (welcher nach seiner menscheit vnd nicht nach seiner Gottheit auffgefaren) nach derselben alleine in vnd bey seiner kirchen alles erfülle / das ist / allen Christen vnnd allem was zur Christenheit gehöret gegenwertig sey / gegenwertig vnnd nicht abwesend vber dasselbige hersche: Sondern er spricht / er sey auffgefaren vber alle Himel / auff das er alles erfülle / das ist / vber alles gegenwertig vnd nicht abwesend seine herrschafft gebrauche.

Solte aber das wort (alles erfüllen) alleine von der wirckung vnd nicht von der vbernatürlichen gegenwart der menschlichen natur Christi zuuorstehen vnnd auszulegen sein / so musten des Apostels Pauli wort also restringirt vnd formirt werden: Das zwar Christus nach seiner menscheit in der Christenheit alles nicht alleine nach der wirckuug / sondern zugleich auch mit der gegenwart erfüllete. So viel aber die andern Creaturen anlangete / erfüllete er mit seiner menscheit wol alles / aber nur nach der wirckung / nicht aber nach der gegenwart. Es muste auch das wort (erfüllen) zweierley vngleichen vnd gantz wiederwertigen verstand haben. Wenn man von der Christenheit redete / so muste es so viel heissen / als zugleich gegenwertig sein vnnd wircken. Wenn man es aber von den Creaturen so ausserhalb der kirchen sind brauchete / must es nur so viel heissen / als abwesend wircken vnnd eine blosse wirckung ohne gegenwart bedeuten: Neben dem / das in alle ewigkeit nicht mag dargethan werden / das das wort (erfüllen) wenn es von der herschafft vber alle Creaturen gebraucht wird / nichts mehr heisse / denn eine blosse wirckung / ohne die gegenwart der angenommenen menschlichen natur Christi.

So spricht auch der Apostel Paulus zun Eph. 4. nicht / das Christus (welcher nach seiner menscheit vnd nicht nach seiner Gottheit auffgefaren) nach derselben alleine in vnd bey seiner kirchen alles erfülle / das ist / allen Christen vnnd allem was zur Christenheit gehöret gegenwertig sey / gegenwertig vnnd nicht abwesend vber dasselbige hersche: Sondern er spricht / er sey auffgefaren vber alle Himel / auff das er alles erfülle / das ist / vber alles gegenwertig vnd nicht abwesend seine herrschafft gebrauche.

Solte aber das wort (alles erfüllen) alleine von der wirckung vnd nicht von der vbernatürlichen gegenwart der menschlichen natur Christi zuuorstehen vnnd auszulegen sein / so musten des Apostels Pauli wort also restringirt vnd formirt werden: Das zwar Christus nach seiner menscheit in der Christenheit alles nicht alleine nach der wirckuug / sondern zugleich auch mit der gegenwart erfüllete. So viel aber die andern Creaturen anlangete / erfüllete er mit seiner menscheit wol alles / aber nur nach der wirckung / nicht aber nach der gegenwart. Es muste auch das wort (erfüllen) zweierley vngleichen vnd gantz wiederwertigen verstand haben. Wenn man von der Christenheit redete / so muste es so viel heissen / als zugleich gegenwertig sein vnnd wircken. Wenn man es aber von den Creaturen so ausserhalb der kirchen sind brauchete / must es nur so viel heissen / als abwesend wircken vnnd eine blosse wirckung ohne gegenwart bedeuten: Neben dem / das in alle ewigkeit nicht mag dargethan werden / das das wort (erfüllen) wenn es von der herschafft vber alle Creaturen gebraucht wird / nichts mehr heisse / denn eine blosse wirckung / ohne die gegenwart der angenommenen menschlichen natur Christi.

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[0132] So spricht auch der Apostel Paulus zun Eph. 4. nicht / das Christus (welcher nach seiner menscheit vnd nicht nach seiner Gottheit auffgefaren) nach derselben alleine in vnd bey seiner kirchen alles erfülle / das ist / allen Christen vnnd allem was zur Christenheit gehöret gegenwertig sey / gegenwertig vnnd nicht abwesend vber dasselbige hersche: Sondern er spricht / er sey auffgefaren vber alle Himel / auff das er alles erfülle / das ist / vber alles gegenwertig vnd nicht abwesend seine herrschafft gebrauche. Solte aber das wort (alles erfüllen) alleine von der wirckung vnd nicht von der vbernatürlichen gegenwart der menschlichen natur Christi zuuorstehen vnnd auszulegen sein / so musten des Apostels Pauli wort also restringirt vnd formirt werden: Das zwar Christus nach seiner menscheit in der Christenheit alles nicht alleine nach der wirckuug / sondern zugleich auch mit der gegenwart erfüllete. So viel aber die andern Creaturen anlangete / erfüllete er mit seiner menscheit wol alles / aber nur nach der wirckung / nicht aber nach der gegenwart. Es muste auch das wort (erfüllen) zweierley vngleichen vnd gantz wiederwertigen verstand haben. Wenn man von der Christenheit redete / so muste es so viel heissen / als zugleich gegenwertig sein vnnd wircken. Wenn man es aber von den Creaturen so ausserhalb der kirchen sind brauchete / must es nur so viel heissen / als abwesend wircken vnnd eine blosse wirckung ohne gegenwart bedeuten: Neben dem / das in alle ewigkeit nicht mag dargethan werden / das das wort (erfüllen) wenn es von der herschafft vber alle Creaturen gebraucht wird / nichts mehr heisse / denn eine blosse wirckung / ohne die gegenwart der angenommenen menschlichen natur Christi.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/132>, abgerufen am 25.11.2024.