Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.vorbehalten ausser Gott alleine / weshalben solt er denn seiner menscheit nach nur alleine bey seiner kirchen onehindernüss der vnterschiedlichen örter / so darinnen sind / gegenwertig sein können / ausserhalben aber derselben / solt er durch den vnterscheit reumlicher örter / gehindert werden / das er nach seiner angenommenen menscheit denselben nicht köndte gegenwertig sein / oder gegenwertig vber dieselben herschen. Lieber Gott / hninder den denn Herrn Christum / so viel sein menscheit anlangt / die intervalla locorum oder vnterscheit der vielen örter bey seiner Christenheit nicht / das er derselben an allen örten dahin sie auff erden zerstreuet ist gegenwertig sein / gantz vnnd vnzerteilt beywonen kan / so werden jn freilich auch die vnterscheid der andern örter / so ausserhalb der Christenheit sein / an seiner gegenwertigen herrschafft im wenigsten nicht hindern können. Sonst müsse folgen / das die herrschafft Christi nach seiner menscheit stercker vnd krefftiger were / vber die örter der Christenheit / deun vber die andern / so ausserhalben derselben sind oder gefunden werden mügen. Johan. 3. Vnd 13. spricht Christus / der Vater hab jm alles in seine hende gegeben / da er denn von seiner menscheit vnnd nicht von seiner Gottheit redet / denn nach der menscheit ist jm in der zeit alles in seine hende gegeben / nach der Regel / Quaecunque scriptura dicit in tempore data esse etc. Nu heist alles in henden haben (wie die art zu reden selbst mit sich bringt) gegenwertig vnnd nicht abwesend dasselbige in henden haben / gegenwertig vnnd nicht abwesend vber dasselbige herschen vnd regieren. Der Herr Christus hat alles in henden / dareins jm der Vater geben hat. Johan. 3. 13. vorbehalten ausser Gott alleine / weshalben solt er denn seiner menscheit nach nur alleine bey seiner kirchen onehindernüss der vnterschiedlichen örter / so darinnen sind / gegenwertig sein köñen / ausserhalben aber derselben / solt er durch den vnterscheit reumlicher örter / gehindert werden / das er nach seiner angenommenen menscheit denselbẽ nicht köndte gegenwertig sein / oder gegenwertig vber dieselben herschen. Lieber Gott / hninder den denn Herrn Christum / so viel sein menscheit anlangt / die intervalla locorum oder vnterscheit der vielen örter bey seiner Christenheit nicht / das er derselben an allen örten dahin sie auff erden zerstreuet ist gegenwertig sein / gantz vnnd vnzerteilt beywonen kan / so werden jn freilich auch die vnterscheid der andern örter / so ausserhalb der Christenheit sein / an seiner gegenwertigen herrschafft im wenigsten nicht hindern können. Sonst müsse folgen / das die herrschafft Christi nach seiner menscheit stercker vnd krefftiger were / vber die örter der Christenheit / deũ vber die andern / so ausserhalben derselben sind oder gefunden werden mügen. Johan. 3. Vnd 13. spricht Christus / der Vater hab jm alles in seine hende gegeben / da er denn von seiner menscheit vnnd nicht von seiner Gottheit redet / denn nach der menscheit ist jm in der zeit alles in seine hende gegeben / nach der Regel / Quaecunque scriptura dicit in tempore data esse etc. Nu heist alles in henden haben (wie die art zu reden selbst mit sich bringt) gegenwertig vnnd nicht abwesend dasselbige in henden haben / gegenwertig vnnd nicht abwesend vber dasselbige herschen vnd regieren. Der Herr Christus hat alles in henden / dareins jm der Vater geben hat. Johan. 3. 13. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0130"/> vorbehalten ausser Gott alleine / weshalben solt er denn seiner menscheit nach nur alleine bey seiner kirchen onehindernüss der vnterschiedlichen örter / so darinnen sind / gegenwertig sein köñen / ausserhalben aber derselben / solt er durch den vnterscheit reumlicher örter / gehindert werden / das er nach seiner angenommenen menscheit denselbẽ nicht köndte gegenwertig sein / oder gegenwertig vber dieselben herschen.</p> <p>Lieber Gott / hninder den denn Herrn Christum / so viel sein menscheit anlangt / die intervalla locorum oder vnterscheit der vielen örter bey seiner Christenheit nicht / das er derselben an allen örten dahin sie auff erden zerstreuet ist gegenwertig sein / gantz vnnd vnzerteilt beywonen kan / so werden jn freilich auch die vnterscheid der andern örter / so ausserhalb der Christenheit sein / an seiner gegenwertigen herrschafft im wenigsten nicht hindern können. Sonst müsse folgen / das die herrschafft Christi nach seiner menscheit stercker vnd krefftiger were / vber die örter der Christenheit / deũ vber die andern / so ausserhalben derselben sind oder gefunden werden mügen.</p> <p>Johan. 3. Vnd 13. spricht Christus / der Vater hab jm alles in seine hende gegeben / da er denn von seiner menscheit vnnd nicht von seiner Gottheit redet / denn nach der menscheit ist jm in der zeit alles in seine hende gegeben / nach der Regel / Quaecunque scriptura dicit in tempore data esse etc.</p> <p>Nu heist alles in henden haben (wie die art zu reden selbst mit sich bringt) gegenwertig vnnd nicht abwesend dasselbige in henden haben / gegenwertig vnnd nicht abwesend vber dasselbige herschen vnd regieren.</p> <p>Der Herr Christus hat alles in henden / dareins jm der Vater geben hat. Johan. 3. 13.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0130]
vorbehalten ausser Gott alleine / weshalben solt er denn seiner menscheit nach nur alleine bey seiner kirchen onehindernüss der vnterschiedlichen örter / so darinnen sind / gegenwertig sein köñen / ausserhalben aber derselben / solt er durch den vnterscheit reumlicher örter / gehindert werden / das er nach seiner angenommenen menscheit denselbẽ nicht köndte gegenwertig sein / oder gegenwertig vber dieselben herschen.
Lieber Gott / hninder den denn Herrn Christum / so viel sein menscheit anlangt / die intervalla locorum oder vnterscheit der vielen örter bey seiner Christenheit nicht / das er derselben an allen örten dahin sie auff erden zerstreuet ist gegenwertig sein / gantz vnnd vnzerteilt beywonen kan / so werden jn freilich auch die vnterscheid der andern örter / so ausserhalb der Christenheit sein / an seiner gegenwertigen herrschafft im wenigsten nicht hindern können. Sonst müsse folgen / das die herrschafft Christi nach seiner menscheit stercker vnd krefftiger were / vber die örter der Christenheit / deũ vber die andern / so ausserhalben derselben sind oder gefunden werden mügen.
Johan. 3. Vnd 13. spricht Christus / der Vater hab jm alles in seine hende gegeben / da er denn von seiner menscheit vnnd nicht von seiner Gottheit redet / denn nach der menscheit ist jm in der zeit alles in seine hende gegeben / nach der Regel / Quaecunque scriptura dicit in tempore data esse etc.
Nu heist alles in henden haben (wie die art zu reden selbst mit sich bringt) gegenwertig vnnd nicht abwesend dasselbige in henden haben / gegenwertig vnnd nicht abwesend vber dasselbige herschen vnd regieren.
Der Herr Christus hat alles in henden / dareins jm der Vater geben hat. Johan. 3. 13.
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