Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Der Leib Christi gibt denen / so jhn essen / das ewige Leben. Derwegen ist er das Brodt vom Himel / vnd macht demnach lebendig / zwar nicht darümb / das er ein Leib ist (denn also ist er nicht vom Himel) sondern darümb / das er des eingebornen Sons Gottes / des ewigen Worts / so das wesentliche leben / das ist / Schöpffer / Widerbringer / vnd Erhalter alles Lebens ist / eigener Leib worden / vnd demnach das rechte lebendige Brodt vom Himel ist: verstehe / durch die persönliche vereinigung mit dem / der vom Himel komen ist. Denn wenn Christus nicht were das Leben wesentlich / so könt er weder das Leben genent werden / noch sein eigen fleisch / oder etwas anders in der that lebendig machen. Quod enim participatione, non natura vitam habet, non viuificat, sed mutuo aliunde vitam accipit. Nec creaturae licet dicere: Ego sum vita. Wie daselbst Cyrillus lib. eodem, cap. 18. nach der lenge / vnd deutlich hieuon redet. Aber diß argument dienet gar nichts für vnsers gegenteils opinion / welche auch von Cyrillo gantz / vnd gar abschreitet / vnd das contrarium schleusset. Nemlich / wie D. Kemnitzius felschlich argumentirt. Das ewige Leben geben / ist nicht einer erschaffenen Macht / sondern der göttlichen almacht Werck selber. Der Leib Christi gibt denen / so jn essen / das ewige Leben. Darümb ist dem Leib Christi göttliche almacht in der that mitgeteilt worden. Der Leib Christi gibt denen / so jhn essen / das ewige Leben. Derwegen ist er das Brodt vom Himel / vnd macht demnach lebendig / zwar nicht darümb / das er ein Leib ist (denn also ist er nicht vom Himel) sondern darümb / das er des eingebornen Sons Gottes / des ewigen Worts / so das wesentliche leben / das ist / Schöpffer / Widerbringer / vnd Erhalter alles Lebens ist / eigener Leib worden / vnd demnach das rechte lebendige Brodt vom Himel ist: verstehe / durch die persönliche vereinigung mit dem / der vom Himel komen ist. Denn wenn Christus nicht were das Leben wesentlich / so könt er weder das Leben genent werden / noch sein eigen fleisch / oder etwas anders in der that lebendig machen. Quod enim participatione, non natura vitam habet, non viuificat, sed mutuò aliunde vitam accipit. Nec creaturae licet dicere: Ego sum vita. Wie daselbst Cyrillus lib. eodem, cap. 18. nach der lenge / vnd deutlich hieuon redet. Aber diß argument dienet gar nichts für vnsers gegenteils opinion / welche auch von Cyrillo gantz / vnd gar abschreitet / vnd das contrarium schleusset. Nemlich / wie D. Kemnitzius felschlich argumentirt. Das ewige Leben geben / ist nicht einer erschaffenen Macht / sondern der göttlichen almacht Werck selber. Der Leib Christi gibt denen / so jn essen / das ewige Leben. Darümb ist dem Leib Christi göttliche almacht in der that mitgeteilt worden. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0340" n="336"/> <p>Der Leib Christi gibt denen / so jhn essen / das ewige Leben.</p> <p>Derwegen ist er das Brodt vom Himel / vnd macht demnach lebendig / zwar nicht darümb / das er ein Leib ist (denn also ist er nicht vom Himel) sondern darümb / das er des eingebornen Sons Gottes / des ewigen Worts / so das wesentliche leben / das ist / Schöpffer / Widerbringer / vnd Erhalter alles Lebens ist / eigener Leib worden / vnd demnach das rechte lebendige Brodt vom Himel ist: verstehe / durch die persönliche vereinigung mit dem / der vom Himel komen ist. Denn wenn Christus nicht were das Leben wesentlich / so könt er weder das Leben genent werden / noch sein eigen fleisch / oder etwas anders in der that lebendig machen.</p> <p>Quod enim participatione, non natura vitam habet, non viuificat, sed mutuò aliunde vitam accipit. Nec creaturae licet dicere: Ego sum vita. Wie daselbst Cyrillus lib. eodem, cap. <hi rendition="#i">18.</hi> nach der lenge / vnd deutlich hieuon redet.</p> <p>Aber diß argument dienet gar nichts für vnsers gegenteils opinion / welche auch von Cyrillo gantz / vnd gar abschreitet / vnd das contrarium schleusset. Nemlich / wie D. Kemnitzius felschlich argumentirt.</p> <p>Das ewige Leben geben / ist nicht einer erschaffenen Macht / sondern der göttlichen almacht Werck selber.</p> <p>Der Leib Christi gibt denen / so jn essen / das ewige Leben.</p> <p>Darümb ist dem Leib Christi göttliche almacht in der that mitgeteilt worden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [336/0340]
Der Leib Christi gibt denen / so jhn essen / das ewige Leben.
Derwegen ist er das Brodt vom Himel / vnd macht demnach lebendig / zwar nicht darümb / das er ein Leib ist (denn also ist er nicht vom Himel) sondern darümb / das er des eingebornen Sons Gottes / des ewigen Worts / so das wesentliche leben / das ist / Schöpffer / Widerbringer / vnd Erhalter alles Lebens ist / eigener Leib worden / vnd demnach das rechte lebendige Brodt vom Himel ist: verstehe / durch die persönliche vereinigung mit dem / der vom Himel komen ist. Denn wenn Christus nicht were das Leben wesentlich / so könt er weder das Leben genent werden / noch sein eigen fleisch / oder etwas anders in der that lebendig machen.
Quod enim participatione, non natura vitam habet, non viuificat, sed mutuò aliunde vitam accipit. Nec creaturae licet dicere: Ego sum vita. Wie daselbst Cyrillus lib. eodem, cap. 18. nach der lenge / vnd deutlich hieuon redet.
Aber diß argument dienet gar nichts für vnsers gegenteils opinion / welche auch von Cyrillo gantz / vnd gar abschreitet / vnd das contrarium schleusset. Nemlich / wie D. Kemnitzius felschlich argumentirt.
Das ewige Leben geben / ist nicht einer erschaffenen Macht / sondern der göttlichen almacht Werck selber.
Der Leib Christi gibt denen / so jn essen / das ewige Leben.
Darümb ist dem Leib Christi göttliche almacht in der that mitgeteilt worden.
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