Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Diesen wohn zu vertheidingen ist Cyrillo nie im traum fürkomen: Sondern er leret demselbigen stracks zuwider / das wenn sichs schon also hielte / wie die Vbiquisten fürgeben (welchs doch nicht ist / noch sein kan) so folgte doch die Krafft lebendig zumachen / nicht aus der mitgetheilten almechtigkeit des fleisches Christi / wo man nicht zuuor bewiese / das die Menscheit / oder das fleisch Christi selbst das Leben wesentlich / vnd also von natur / oder wesentlich almechtig worden: welchs gleichwol vnser gegentheil noch nicht sagen darff.

Wunder aber ist es / das sie nicht alhie bedencken / wie jhr Lehr von jnen selbst widerleget wird / dieweil sie dem Leib Christi die krafft lebendig zumachen wider Cyrillum bald absprechen / bald zusprechen.

Denn da Cyrillus / mit Christo / vnd allen rechtgleubigen leret: Wer den Leib Christi esse / der hab das ewige Leben / darumb das er der Leib des sey / der vom Himel komen ist / vnd in welchem das Leben selbst wohnet: So schreiben sie solches dem Leib für sich zu / vnd wollen doch nicht alle / die den Leib Christi (wie sie leren) warhafftig essen / des ewigen Lebens teilhafftig sein lassen. Müste demnach der Leib Christi für sich zugleich das Brodt zum Leben / vnd zum tode sein. Welchs sey ferne.

Wir haben aber gleichwol nicht vmbgehen können / dieses vmb des vnberichten hauffens willen kürtzlich hiemit zu erkleren / welcher sonst von dem geschrey vnsers gegenteils gar eingenomen / vnd verfüret wird. In massen Cyrillus selbst hierüber klagt / libro eodem, cap. 18. Haec nos & cogitare (inquit) & scribere peruicacia vestra cogimur. Impellimur enim exquisitius ad vtilitatem legentium ista scribere.

Diesen wohn zu vertheidingen ist Cyrillo nie im traum fürkomen: Sondern er leret demselbigen stracks zuwider / das wenn sichs schon also hielte / wie die Vbiquisten fürgeben (welchs doch nicht ist / noch sein kan) so folgte doch die Krafft lebendig zumachen / nicht aus der mitgetheilten almechtigkeit des fleisches Christi / wo man nicht zuuor bewiese / das die Menscheit / oder das fleisch Christi selbst das Leben wesentlich / vnd also von natur / oder wesentlich almechtig worden: welchs gleichwol vnser gegentheil noch nicht sagen darff.

Wunder aber ist es / das sie nicht alhie bedencken / wie jhr Lehr von jnen selbst widerleget wird / dieweil sie dem Leib Christi die krafft lebendig zumachen wider Cyrillum bald absprechen / bald zusprechen.

Denn da Cyrillus / mit Christo / vnd allen rechtgleubigen leret: Wer den Leib Christi esse / der hab das ewige Leben / darumb das er der Leib des sey / der vom Himel komen ist / vnd in welchem das Leben selbst wohnet: So schreiben sie solches dem Leib für sich zu / vnd wollen doch nicht alle / die den Leib Christi (wie sie leren) warhafftig essen / des ewigen Lebens teilhafftig sein lassen. Müste demnach der Leib Christi für sich zugleich das Brodt zum Leben / vnd zum tode sein. Welchs sey ferne.

Wir haben aber gleichwol nicht vmbgehen können / dieses vmb des vnberichten hauffens willen kürtzlich hiemit zu erkleren / welcher sonst von dem geschrey vnsers gegenteils gar eingenomen / vnd verfüret wird. In massen Cyrillus selbst hierüber klagt / libro eodem, cap. 18. Haec nos & cogitare (inquit) & scribere peruicacia vestra cogimur. Impellimur enim exquisitius ad vtilitatem legentium ista scribere.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0341" n="337"/>
        <p>Diesen wohn zu vertheidingen ist Cyrillo nie im traum fürkomen: Sondern er leret                      demselbigen stracks zuwider / das wenn sichs schon also hielte / wie die                      Vbiquisten fürgeben (welchs doch nicht ist / noch sein kan) so folgte doch die                      Krafft lebendig zumachen / nicht aus der mitgetheilten almechtigkeit des                      fleisches Christi / wo man nicht zuuor bewiese / das die Menscheit / oder das                      fleisch Christi selbst das Leben wesentlich / vnd also von natur / oder                      wesentlich almechtig worden: welchs gleichwol vnser gegentheil noch nicht sagen                      darff.</p>
        <p>Wunder aber ist es / das sie nicht alhie bedencken / wie jhr Lehr von jnen selbst                      widerleget wird / dieweil sie dem Leib Christi die krafft lebendig zumachen                      wider Cyrillum bald absprechen / bald zusprechen.</p>
        <p>Denn da Cyrillus / mit Christo / vnd allen rechtgleubigen leret: Wer den Leib                      Christi esse / der hab das ewige Leben / darumb das er der Leib des sey / der                      vom Himel komen ist / vnd in welchem das Leben selbst wohnet: So schreiben sie                      solches dem Leib für sich zu / vnd wollen doch nicht alle / die den Leib Christi                      (wie sie leren) warhafftig essen / des ewigen Lebens teilhafftig sein lassen.                      Müste demnach der Leib Christi für sich zugleich das Brodt zum Leben / vnd zum                      tode sein. Welchs sey ferne.</p>
        <p>Wir haben aber gleichwol nicht vmbgehen können / dieses vmb des vnberichten                      hauffens willen kürtzlich hiemit zu erkleren / welcher sonst von dem geschrey                      vnsers gegenteils gar eingenomen / vnd verfüret wird. In massen Cyrillus selbst                      hierüber klagt / libro eodem, cap. <hi rendition="#i">18.</hi> Haec nos &amp;                      cogitare (inquit) &amp; scribere peruicacia vestra cogimur. Impellimur enim                      exquisitius ad vtilitatem legentium ista scribere.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[337/0341] Diesen wohn zu vertheidingen ist Cyrillo nie im traum fürkomen: Sondern er leret demselbigen stracks zuwider / das wenn sichs schon also hielte / wie die Vbiquisten fürgeben (welchs doch nicht ist / noch sein kan) so folgte doch die Krafft lebendig zumachen / nicht aus der mitgetheilten almechtigkeit des fleisches Christi / wo man nicht zuuor bewiese / das die Menscheit / oder das fleisch Christi selbst das Leben wesentlich / vnd also von natur / oder wesentlich almechtig worden: welchs gleichwol vnser gegentheil noch nicht sagen darff. Wunder aber ist es / das sie nicht alhie bedencken / wie jhr Lehr von jnen selbst widerleget wird / dieweil sie dem Leib Christi die krafft lebendig zumachen wider Cyrillum bald absprechen / bald zusprechen. Denn da Cyrillus / mit Christo / vnd allen rechtgleubigen leret: Wer den Leib Christi esse / der hab das ewige Leben / darumb das er der Leib des sey / der vom Himel komen ist / vnd in welchem das Leben selbst wohnet: So schreiben sie solches dem Leib für sich zu / vnd wollen doch nicht alle / die den Leib Christi (wie sie leren) warhafftig essen / des ewigen Lebens teilhafftig sein lassen. Müste demnach der Leib Christi für sich zugleich das Brodt zum Leben / vnd zum tode sein. Welchs sey ferne. Wir haben aber gleichwol nicht vmbgehen können / dieses vmb des vnberichten hauffens willen kürtzlich hiemit zu erkleren / welcher sonst von dem geschrey vnsers gegenteils gar eingenomen / vnd verfüret wird. In massen Cyrillus selbst hierüber klagt / libro eodem, cap. 18. Haec nos & cogitare (inquit) & scribere peruicacia vestra cogimur. Impellimur enim exquisitius ad vtilitatem legentium ista scribere.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/341
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/341>, abgerufen am 18.12.2024.