Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.vnd doch zugleich auch realiter, das ist / in der that / nicht einerley / sondern vnterschieden sein? Wer hat jemals vngereimpter fürgeben gehört? Noch sol man diesen hocherleuchten dreyen Lichtern teutscher Nation / die sich einer algemeinen reformation der alten Catholischen Lehr von Christo anmassen / nichts einreden. Das ist wol war / das der vnterscheid nach der weis eines dings / nicht drumb in der that selbst einen vnterscheid verursache. Als / der Vater / Son / vnd heiliger Geist haben in der that einerley Natur / Wesen / Krafft / vnd almacht: obs wol in der Person des Vaters vff ein andere weis / denn in der Person des Sons / vnd heiligen Geistes betrachtet wird. Aber wo der vnterscheid nicht allein in der weise eines dings / sondern auch in der that selbst ist / da kan die Sach nicht einerley bleiben. Dieweil denn vnser gegenteil klar von sich schreibt / das der vnterscheid zwischen der almechtigkeit / so vff jhre weis die Gottheit / vnd vff jre weis die Menscheit in Christo empfangen habe / nicht allein bestehe respectu principij, sed etiam rei; Das ist / vber den vrsprung / die Sach auch selbst betreffe: So folget vnwidersprechlich / das Christus / jrem fürgeben nach (vngeacht aller jhrer exception / vnd in sich selbst widerwertigen bedingungen) zweierley almechtigkeit / in der that vnterschieden / an sich habe. Derwegen dieselbige freilich in der that nicht zugleich einerley sein / noch bleiben kan. Wie wir alle vernünfftige Menschen hierüber zu Richter wol dulden / vnd leiden können. Zum fünfften / ziehen wir auch nicht vnbillig hieher / das sie bey dem vörigen argument / weis nicht was für vnd doch zugleich auch realiter, das ist / in der that / nicht einerley / sondern vnterschieden sein? Wer hat jemals vngereimpter fürgeben gehört? Noch sol man diesen hocherleuchten dreyen Lichtern teutscher Nation / die sich einer algemeinen reformation der alten Catholischen Lehr von Christo anmassen / nichts einreden. Das ist wol war / das der vnterscheid nach der weis eines dings / nicht drumb in der that selbst einen vnterscheid verursache. Als / der Vater / Son / vnd heiliger Geist haben in der that einerley Natur / Wesen / Krafft / vnd almacht: obs wol in der Person des Vaters vff ein andere weis / denn in der Person des Sons / vnd heiligen Geistes betrachtet wird. Aber wo der vnterscheid nicht allein in der weise eines dings / sondern auch in der that selbst ist / da kan die Sach nicht einerley bleiben. Dieweil denn vnser gegenteil klar von sich schreibt / das der vnterscheid zwischen der almechtigkeit / so vff jhre weis die Gottheit / vnd vff jre weis die Menscheit in Christo empfangen habe / nicht allein bestehe respectu principij, sed etiam rei; Das ist / vber den vrsprung / die Sach auch selbst betreffe: So folget vnwidersprechlich / das Christus / jrem fürgeben nach (vngeacht aller jhrer exception / vnd in sich selbst widerwertigen bedingungen) zweierley almechtigkeit / in der that vnterschieden / an sich habe. Derwegen dieselbige freilich in der that nicht zugleich einerley sein / noch bleiben kan. Wie wir alle vernünfftige Menschen hierüber zu Richter wol dulden / vnd leiden können. Zum fünfften / ziehen wir auch nicht vnbillig hieher / das sie bey dem vörigen argument / weis nicht was für <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0267" n="263"/> vnd doch zugleich auch realiter, das ist / in der that / nicht einerley / sondern vnterschieden sein? Wer hat jemals vngereimpter fürgeben gehört? Noch sol man diesen hocherleuchten dreyen Lichtern teutscher Nation / die sich einer algemeinen reformation der alten Catholischen Lehr von Christo anmassen / nichts einreden.</p> <p>Das ist wol war / das der vnterscheid nach der weis eines dings / nicht drumb in der that selbst einen vnterscheid verursache. Als / der Vater / Son / vnd heiliger Geist haben in der that einerley Natur / Wesen / Krafft / vnd almacht: obs wol in der Person des Vaters vff ein andere weis / denn in der Person des Sons / vnd heiligen Geistes betrachtet wird.</p> <p>Aber wo der vnterscheid nicht allein in der weise eines dings / sondern auch in der that selbst ist / da kan die Sach nicht einerley bleiben.</p> <p>Dieweil denn vnser gegenteil klar von sich schreibt / das der vnterscheid zwischen der almechtigkeit / so vff jhre weis die Gottheit / vnd vff jre weis die Menscheit in Christo empfangen habe / nicht allein bestehe respectu principij, sed etiam rei; Das ist / vber den vrsprung / die Sach auch selbst betreffe: So folget vnwidersprechlich / das Christus / jrem fürgeben nach (vngeacht aller jhrer exception / vnd in sich selbst widerwertigen bedingungen) zweierley almechtigkeit / in der that vnterschieden / an sich habe. Derwegen dieselbige freilich in der that nicht zugleich einerley sein / noch bleiben kan. Wie wir alle vernünfftige Menschen hierüber zu Richter wol dulden / vnd leiden können.</p> <p>Zum fünfften / ziehen wir auch nicht vnbillig hieher / das sie bey dem vörigen argument / weis nicht was für </p> </div> </body> </text> </TEI> [263/0267]
vnd doch zugleich auch realiter, das ist / in der that / nicht einerley / sondern vnterschieden sein? Wer hat jemals vngereimpter fürgeben gehört? Noch sol man diesen hocherleuchten dreyen Lichtern teutscher Nation / die sich einer algemeinen reformation der alten Catholischen Lehr von Christo anmassen / nichts einreden.
Das ist wol war / das der vnterscheid nach der weis eines dings / nicht drumb in der that selbst einen vnterscheid verursache. Als / der Vater / Son / vnd heiliger Geist haben in der that einerley Natur / Wesen / Krafft / vnd almacht: obs wol in der Person des Vaters vff ein andere weis / denn in der Person des Sons / vnd heiligen Geistes betrachtet wird.
Aber wo der vnterscheid nicht allein in der weise eines dings / sondern auch in der that selbst ist / da kan die Sach nicht einerley bleiben.
Dieweil denn vnser gegenteil klar von sich schreibt / das der vnterscheid zwischen der almechtigkeit / so vff jhre weis die Gottheit / vnd vff jre weis die Menscheit in Christo empfangen habe / nicht allein bestehe respectu principij, sed etiam rei; Das ist / vber den vrsprung / die Sach auch selbst betreffe: So folget vnwidersprechlich / das Christus / jrem fürgeben nach (vngeacht aller jhrer exception / vnd in sich selbst widerwertigen bedingungen) zweierley almechtigkeit / in der that vnterschieden / an sich habe. Derwegen dieselbige freilich in der that nicht zugleich einerley sein / noch bleiben kan. Wie wir alle vernünfftige Menschen hierüber zu Richter wol dulden / vnd leiden können.
Zum fünfften / ziehen wir auch nicht vnbillig hieher / das sie bey dem vörigen argument / weis nicht was für
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |