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Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Seitdem wird zu Gmünd empfangen
Liebreich jedes Geigerlein,
Kommt es noch so arm gegangen --
Und es muß getanzet seyn.
Drum auch hört man Geigen, singen,
Tanzen dort ohn' Unterlaß,
Und wem alle Saiten springen
Klingt noch mit dem leeren Glas.
Und wenn bald ringsum verhallen
Becher klingeln, Tanz und Sang,
Wird zu Gmünd noch immer schallen
Selbst aus Trümmern lust'ger Klang.

Seitdem wird zu Gmuͤnd empfangen
Liebreich jedes Geigerlein,
Kommt es noch ſo arm gegangen —
Und es muß getanzet ſeyn.
Drum auch hoͤrt man Geigen, ſingen,
Tanzen dort ohn' Unterlaß,
Und wem alle Saiten ſpringen
Klingt noch mit dem leeren Glas.
Und wenn bald ringsum verhallen
Becher klingeln, Tanz und Sang,
Wird zu Gmuͤnd noch immer ſchallen
Selbſt aus Truͤmmern luſt'ger Klang.

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[151/0163] Seitdem wird zu Gmuͤnd empfangen Liebreich jedes Geigerlein, Kommt es noch ſo arm gegangen — Und es muß getanzet ſeyn. Drum auch hoͤrt man Geigen, ſingen, Tanzen dort ohn' Unterlaß, Und wem alle Saiten ſpringen Klingt noch mit dem leeren Glas. Und wenn bald ringsum verhallen Becher klingeln, Tanz und Sang, Wird zu Gmuͤnd noch immer ſchallen Selbſt aus Truͤmmern luſt'ger Klang.

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Zitationshilfe: Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/163>, abgerufen am 27.04.2024.