ciren, so muss dieser Prozess dabei nochmals wiederholt werden, was sich auch bei auf nassem Wege gefälltem Nickel- und Ko- baltoxyd empfiehlt.
Kobaltreichen und an Eisen und Nickel armen Substan- zen, welche ein zu strengflüssiges Arsenkobalt geben würden (z. B. Kobaltblüthe, Kobaltbeschlag, mit Kohle gerö- steter Kobaltvitriol, im Grossen geröstetes Kobalterz, Smalte, manche Schlacken), fügt man beim Arseniciren 10--20 % Eisenfeile zu, wo dann das Arsenkobalt durch Arsen- eisen leichtschmelziger gemacht wird.
Geschmeidige Substanzen, z. B. Legirungen (Argen- tan, Würfelnickel, nickelhaltiges Schwarz- und Gaar- kupfer) sucht man in möglichst dünne Blättchen zu verwan- deln, arsenicirt 10 Pfd. davon mit 20 Pfd. Arsen, zerkleinert die geglühte Masse und glüht dieselbe nochmals mit 10 Pfd. Arsen.
Beim Arseniciren wirkt das Arsen reducirend auf die Me-Theorie. talloxyde und etwa vorhandene basisch arsensaure Metalloxyde unter Bildung von arseniger Säure und Arsensuboxyd und giebt mit denjenigen reducirten Metallen Arsenverbindungen, welche geneigt sind, sich damit zu verbinden, z. B. Ni2 As, Co2 As, Cu4 As, etc. Bi und Pb verbinden sich mit As in unbestimmten Verhältnissen; Fe geht theils in Fe2 As, theils in Fe Fe über, Pb S in Pb; Zn bleibt unverändert und wird erst demnächst beim reducirenden Schmelzen reducirt und dann beim Verschlacken des Arseneisens und beim Desarseniciren verflüchtigt. Die Sauerstoffverbindungen des Antimons bilden Arsenantimon von unbestimmter Zusammensetzung, welches ebenfalls demnächst bei der Eisenverschlackung und beim Desarseniciren verflüch- tigt wird.
Ueberwiegt der Nickelgehalt den Kobaltgehalt, so schmelzen beim Arseniciren die Arsenmetalle leicht zur Kugel zusammen, während die Masse bei vorwaltendem Kobaltgehalt oder Anwe- senheit strengflüssiger Erden nur gesintert oder pulverförmig erscheint. Auch kann Mangel an Arsen Strengflüssigkeit her- beiführen.
4) Reducirendes und solvirendes Schmelzen aufReduc. solv. Schmelzen. einen König. Dieser Operation unterwirft man entweder die ursprüngliche Probesubstanz, wenn sie frei von Schwefel und hin- reichend hoch arsenicirt ist (S. 221), oder vorher geröstete und arsenicirte Substanzen, um die erdigen Bestandtheile zu ver-
§. 107. Plattner’s Pr. f. kupferfreie Subst.
ciren, so muss dieser Prozess dabei nochmals wiederholt werden, was sich auch bei auf nassem Wege gefälltem Nickel- und Ko- baltoxyd empfiehlt.
Kobaltreichen und an Eisen und Nickel armen Substan- zen, welche ein zu strengflüssiges Arsenkobalt geben würden (z. B. Kobaltblüthe, Kobaltbeschlag, mit Kohle gerö- steter Kobaltvitriol, im Grossen geröstetes Kobalterz, Smalte, manche Schlacken), fügt man beim Arseniciren 10—20 % Eisenfeile zu, wo dann das Arsenkobalt durch Arsen- eisen leichtschmelziger gemacht wird.
Geschmeidige Substanzen, z. B. Legirungen (Argen- tan, Würfelnickel, nickelhaltiges Schwarz- und Gaar- kupfer) sucht man in möglichst dünne Blättchen zu verwan- deln, arsenicirt 10 Pfd. davon mit 20 Pfd. Arsen, zerkleinert die geglühte Masse und glüht dieselbe nochmals mit 10 Pfd. Arsen.
Beim Arseniciren wirkt das Arsen reducirend auf die Me-Theorie. talloxyde und etwa vorhandene basisch arsensaure Metalloxyde unter Bildung von arseniger Säure und Arsensuboxyd und giebt mit denjenigen reducirten Metallen Arsenverbindungen, welche geneigt sind, sich damit zu verbinden, z. B. Ni2 As, Co2 As, Cu4 As, etc. Bi und Pb verbinden sich mit As in unbestimmten Verhältnissen; Fe geht theils in Fe2 As, theils in Fe Fe über, Pb S in Pb; Zn bleibt unverändert und wird erst demnächst beim reducirenden Schmelzen reducirt und dann beim Verschlacken des Arseneisens und beim Desarseniciren verflüchtigt. Die Sauerstoffverbindungen des Antimons bilden Arsenantimon von unbestimmter Zusammensetzung, welches ebenfalls demnächst bei der Eisenverschlackung und beim Desarseniciren verflüch- tigt wird.
Ueberwiegt der Nickelgehalt den Kobaltgehalt, so schmelzen beim Arseniciren die Arsenmetalle leicht zur Kugel zusammen, während die Masse bei vorwaltendem Kobaltgehalt oder Anwe- senheit strengflüssiger Erden nur gesintert oder pulverförmig erscheint. Auch kann Mangel an Arsen Strengflüssigkeit her- beiführen.
4) Reducirendes und solvirendes Schmelzen aufReduc. solv. Schmelzen. einen König. Dieser Operation unterwirft man entweder die ursprüngliche Probesubstanz, wenn sie frei von Schwefel und hin- reichend hoch arsenicirt ist (S. 221), oder vorher geröstete und arsenicirte Substanzen, um die erdigen Bestandtheile zu ver-
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§. 107. Plattner’s Pr. f. kupferfreie Subst.
ciren, so muss dieser Prozess dabei nochmals wiederholt werden,
was sich auch bei auf nassem Wege gefälltem Nickel- und Ko-
baltoxyd empfiehlt.
Kobaltreichen und an Eisen und Nickel armen Substan-
zen, welche ein zu strengflüssiges Arsenkobalt geben würden
(z. B. Kobaltblüthe, Kobaltbeschlag, mit Kohle gerö-
steter Kobaltvitriol, im Grossen geröstetes Kobalterz,
Smalte, manche Schlacken), fügt man beim Arseniciren
10—20 % Eisenfeile zu, wo dann das Arsenkobalt durch Arsen-
eisen leichtschmelziger gemacht wird.
Geschmeidige Substanzen, z. B. Legirungen (Argen-
tan, Würfelnickel, nickelhaltiges Schwarz- und Gaar-
kupfer) sucht man in möglichst dünne Blättchen zu verwan-
deln, arsenicirt 10 Pfd. davon mit 20 Pfd. Arsen, zerkleinert
die geglühte Masse und glüht dieselbe nochmals mit 10 Pfd.
Arsen.
Beim Arseniciren wirkt das Arsen reducirend auf die Me-
talloxyde und etwa vorhandene basisch arsensaure Metalloxyde
unter Bildung von arseniger Säure und Arsensuboxyd und giebt
mit denjenigen reducirten Metallen Arsenverbindungen, welche
geneigt sind, sich damit zu verbinden, z. B. Ni2 As, Co2 As,
Cu4 As, etc. Bi und Pb verbinden sich mit As in unbestimmten
Verhältnissen; Fe geht theils in Fe2 As, theils in Fe Fe über, Pb S
in Pb; Zn bleibt unverändert und wird erst demnächst beim
reducirenden Schmelzen reducirt und dann beim Verschlacken
des Arseneisens und beim Desarseniciren verflüchtigt. Die
Sauerstoffverbindungen des Antimons bilden Arsenantimon von
unbestimmter Zusammensetzung, welches ebenfalls demnächst
bei der Eisenverschlackung und beim Desarseniciren verflüch-
tigt wird.
Theorie.
Ueberwiegt der Nickelgehalt den Kobaltgehalt, so schmelzen
beim Arseniciren die Arsenmetalle leicht zur Kugel zusammen,
während die Masse bei vorwaltendem Kobaltgehalt oder Anwe-
senheit strengflüssiger Erden nur gesintert oder pulverförmig
erscheint. Auch kann Mangel an Arsen Strengflüssigkeit her-
beiführen.
4) Reducirendes und solvirendes Schmelzen auf
einen König. Dieser Operation unterwirft man entweder die
ursprüngliche Probesubstanz, wenn sie frei von Schwefel und hin-
reichend hoch arsenicirt ist (S. 221), oder vorher geröstete und
arsenicirte Substanzen, um die erdigen Bestandtheile zu ver-
Reduc. solv.
Schmelzen.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/261>, abgerufen am 27.04.2024.
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