schlacken und die Arsenmetalle zu einer Kugel zusammen zu schmelzen. Giebt die zum Arseniciren verwandte Bleitute noch einen hellen Klang und ist somit ohne Risse, -- widrigenfalls muss man eine neue Tute nehmen --, so fügt man zu der darin befindlichen arsenicirten Masse die Beschickung. Letztere er- hält eine abweichende Zusammensetzung, je nachdem im Probir- gut Blei oder Wismuth oder beide vorhanden sind und ein Eisengehalt fehlt oder nicht.
Abwesenheit von Pb u. Bi.
a) Bei blei- und wismuthfreiem Probirgut thut man zur arsenicirten Masse in der Tute 2--21/2 Ctr. schwarzen Fluss oder Potasche und Mehl (S. 113), darauf 1 Probirlöffelchen voll Borax und 2 Löffelchen voll Glas, giebt eine Kochsalzdecke etwa von 3 Ctr., legt auf diese ein Stückchen Kohle, erhitzt die Tute in der Muffel anfangs langsam und versetzt sie nach dem Abflammen während 15--25 Min. in Gelbrothglühhitze (Kupferschmelztemperatur), indem man bei geschlossener Muffel- mündung Holzkohlen vor die Tuten legt. Bei einer gut ge- rathenen Probe findet sich dann beim vorsichtigen Aufschlagen der erkalteten Tute unter einer gut geflossenen grünen oder schwarzen, nicht blauen glasigen Schlacke ein spröder wohlge- flossener Regulus von Arsenmetallen. Da derselbe einen hin- reichenden Eisengehalt besitzen muss, um bei der nachfolgenden Operation eine zu frühe Verschlackung von Kobalt zu verhin- dern, so fügt man bei eisenarmen Substanzen zur Beschickung 1--2 und bei eisenfreien 3--4 Pfd. Eisenfeile. Eine nach dem Rösten roth aussehende Probe enthält genug Eisen.
Ein Eisenzusatz von 10--15 % ist, wenn er nicht schon beim Arseniciren gegeben worden, auch bei sehr kobaltreichen und nickelarmen Substanzen nöthig, welche ein sehr strengflüs- siges Arsenkobalt liefern würden (S. 222). Bei sehr kobalt- und nickelarmen Körpern fügt man zur vollständigen Ansammlung der Arsenmetalle in einem wohlgeflossenen Regulus zur Be- schickung ein Gemenge von 10--15 % Eisenfeile mit ebenso viel gediegen Arsen.
Anwesenheit von Pb u. Bi.
b) Blei und Wismuth enthaltende Substanzen werden wie vorhin beschickt, nur legt man auf die arsenicirte Masse noch ein Stückchen Eisendraht zur Abscheidung und quantita- tiven Bestimmung dieser Metalle. Bei einem Gehalt an letz- teren von 10--15 % genügen 5--10 Pfd. Eisen, bei bleireicheren Substanzen, z. B. nickelhaltigen Kupferverblaseschlacken, steigt man bis zu 25 Pfd. Eisen. Ein Ueberschuss davon ist zu
III. Nickel. Trockne Proben.
schlacken und die Arsenmetalle zu einer Kugel zusammen zu schmelzen. Giebt die zum Arseniciren verwandte Bleitute noch einen hellen Klang und ist somit ohne Risse, — widrigenfalls muss man eine neue Tute nehmen —, so fügt man zu der darin befindlichen arsenicirten Masse die Beschickung. Letztere er- hält eine abweichende Zusammensetzung, je nachdem im Probir- gut Blei oder Wismuth oder beide vorhanden sind und ein Eisengehalt fehlt oder nicht.
Abwesenheit von Pb u. Bi.
a) Bei blei- und wismuthfreiem Probirgut thut man zur arsenicirten Masse in der Tute 2—2½ Ctr. schwarzen Fluss oder Potasche und Mehl (S. 113), darauf 1 Probirlöffelchen voll Borax und 2 Löffelchen voll Glas, giebt eine Kochsalzdecke etwa von 3 Ctr., legt auf diese ein Stückchen Kohle, erhitzt die Tute in der Muffel anfangs langsam und versetzt sie nach dem Abflammen während 15—25 Min. in Gelbrothglühhitze (Kupferschmelztemperatur), indem man bei geschlossener Muffel- mündung Holzkohlen vor die Tuten legt. Bei einer gut ge- rathenen Probe findet sich dann beim vorsichtigen Aufschlagen der erkalteten Tute unter einer gut geflossenen grünen oder schwarzen, nicht blauen glasigen Schlacke ein spröder wohlge- flossener Regulus von Arsenmetallen. Da derselbe einen hin- reichenden Eisengehalt besitzen muss, um bei der nachfolgenden Operation eine zu frühe Verschlackung von Kobalt zu verhin- dern, so fügt man bei eisenarmen Substanzen zur Beschickung 1—2 und bei eisenfreien 3—4 Pfd. Eisenfeile. Eine nach dem Rösten roth aussehende Probe enthält genug Eisen.
Ein Eisenzusatz von 10—15 % ist, wenn er nicht schon beim Arseniciren gegeben worden, auch bei sehr kobaltreichen und nickelarmen Substanzen nöthig, welche ein sehr strengflüs- siges Arsenkobalt liefern würden (S. 222). Bei sehr kobalt- und nickelarmen Körpern fügt man zur vollständigen Ansammlung der Arsenmetalle in einem wohlgeflossenen Regulus zur Be- schickung ein Gemenge von 10—15 % Eisenfeile mit ebenso viel gediegen Arsen.
Anwesenheit von Pb u. Bi.
b) Blei und Wismuth enthaltende Substanzen werden wie vorhin beschickt, nur legt man auf die arsenicirte Masse noch ein Stückchen Eisendraht zur Abscheidung und quantita- tiven Bestimmung dieser Metalle. Bei einem Gehalt an letz- teren von 10—15 % genügen 5—10 Pfd. Eisen, bei bleireicheren Substanzen, z. B. nickelhaltigen Kupferverblaseschlacken, steigt man bis zu 25 Pfd. Eisen. Ein Ueberschuss davon ist zu
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[224/0262]
III. Nickel. Trockne Proben.
schlacken und die Arsenmetalle zu einer Kugel zusammen zu
schmelzen. Giebt die zum Arseniciren verwandte Bleitute noch
einen hellen Klang und ist somit ohne Risse, — widrigenfalls
muss man eine neue Tute nehmen —, so fügt man zu der darin
befindlichen arsenicirten Masse die Beschickung. Letztere er-
hält eine abweichende Zusammensetzung, je nachdem im Probir-
gut Blei oder Wismuth oder beide vorhanden sind und ein
Eisengehalt fehlt oder nicht.
a) Bei blei- und wismuthfreiem Probirgut thut man
zur arsenicirten Masse in der Tute 2—2½ Ctr. schwarzen Fluss
oder Potasche und Mehl (S. 113), darauf 1 Probirlöffelchen voll
Borax und 2 Löffelchen voll Glas, giebt eine Kochsalzdecke
etwa von 3 Ctr., legt auf diese ein Stückchen Kohle, erhitzt
die Tute in der Muffel anfangs langsam und versetzt sie nach
dem Abflammen während 15—25 Min. in Gelbrothglühhitze
(Kupferschmelztemperatur), indem man bei geschlossener Muffel-
mündung Holzkohlen vor die Tuten legt. Bei einer gut ge-
rathenen Probe findet sich dann beim vorsichtigen Aufschlagen
der erkalteten Tute unter einer gut geflossenen grünen oder
schwarzen, nicht blauen glasigen Schlacke ein spröder wohlge-
flossener Regulus von Arsenmetallen. Da derselbe einen hin-
reichenden Eisengehalt besitzen muss, um bei der nachfolgenden
Operation eine zu frühe Verschlackung von Kobalt zu verhin-
dern, so fügt man bei eisenarmen Substanzen zur Beschickung
1—2 und bei eisenfreien 3—4 Pfd. Eisenfeile. Eine nach
dem Rösten roth aussehende Probe enthält genug Eisen.
Ein Eisenzusatz von 10—15 % ist, wenn er nicht schon
beim Arseniciren gegeben worden, auch bei sehr kobaltreichen
und nickelarmen Substanzen nöthig, welche ein sehr strengflüs-
siges Arsenkobalt liefern würden (S. 222). Bei sehr kobalt- und
nickelarmen Körpern fügt man zur vollständigen Ansammlung
der Arsenmetalle in einem wohlgeflossenen Regulus zur Be-
schickung ein Gemenge von 10—15 % Eisenfeile mit ebenso viel
gediegen Arsen.
b) Blei und Wismuth enthaltende Substanzen werden
wie vorhin beschickt, nur legt man auf die arsenicirte Masse
noch ein Stückchen Eisendraht zur Abscheidung und quantita-
tiven Bestimmung dieser Metalle. Bei einem Gehalt an letz-
teren von 10—15 % genügen 5—10 Pfd. Eisen, bei bleireicheren
Substanzen, z. B. nickelhaltigen Kupferverblaseschlacken, steigt
man bis zu 25 Pfd. Eisen. Ein Ueberschuss davon ist zu
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/262>, abgerufen am 27.04.2024.
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