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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Vhrwercken.
nen/ vnd allerley Alter komme/ vnd niemand von jhme be-
freyet sey. wird aber allezeit von Christo dem Heyland ver-
jagt vnd vertrieben/ bedeutend/ daß er den Todt vberwinde/
vnd seine Gläubige ewig vor demselben beschütze: Derwegen
man sich allezeit des Todtes versehen/ vnd des Glaubens an
Christum trösten solle.

Darumb dennn von diesem Straßbürgischen vberaus
trefflichen Astronomischen Calendarischen Vhrwerck/ als
dienlich zu Augenscheinlicher Observirung des Himmels/ der
Planeten/ Jahrs vnd Zeiten Lauff/ auch grosser nützlicher
Ergetzligkeit/ so man daraus empfähet/ wol vnd recht schrei-
bet Jacobus Wimpheling: Hacuna structura nihil in uni-
verso orbe contenderim esse praeciosius, nihil excellen-In Hpitome
rer Gorm.

tius.
Vnd setzet darzu/ daß Teudschland mit solchen Künst-
lern versehen sey/ darüber sich alle andere verwundern müs-
sen. Dergleichen schreibet auch Nicod. Frischlin.

Mirum opus ingenij mirandaq; arte paratum,
Quale nec hoc toto quisquam conspexit in orbe.

Es zeugen auch sonsten fürneme Scribenten/ daß des
gleichen weder in Franckreich/ Italien oder Teutschland sey.
Das gantze Münster Gebäwde ist angefangen worden/ An.
Chr.
1277. vnd in 28. Jahren fast außgebawet worden. Wer
aber von gemeldten Vhrwerck/ wie auch vom gantzen wun-
derlichen künstlichen Münstergebäwde/ der Kirchen/ Thurms
vnd Vhrwercks/ daselbsten einen ordentlichen/ schönen vndSchadaet
Büchlein vom
Münsterge.
bäw zu
Straßburg.

vollkommenen Bericht haben wil/ der lese das Büchlein H.
Schadaei/ welches er hiervongemacht/ in Druck gegeben hat.

Heinricus Ranzovius, in praedict. Astrol. gedencket
mit Verwunderung der Machinarum coelestium, welche
derselben artifices vnd cultores machen können/ daran man

die
Q ij

Vhrwercken.
nen/ vnd allerley Alter komme/ vnd niemand von jhme be-
freyet ſey. wird aber allezeit von Chriſto dem Heyland ver-
jagt vnd vertrieben/ bedeutend/ daß er den Todt vberwinde/
vnd ſeine Glaͤubige ewig vor demſelben beſchuͤtze: Derwegen
man ſich allezeit des Todtes verſehen/ vnd des Glaubens an
Chriſtum troͤſten ſolle.

Darumb dennn von dieſem Straßbuͤrgiſchen vberaus
trefflichen Aſtronomiſchen Calendariſchen Vhrwerck/ als
dienlich zu Augenſcheinlicher Obſervirung des Himmels/ der
Planeten/ Jahrs vnd Zeiten Lauff/ auch groſſer nuͤtzlicher
Ergetzligkeit/ ſo man daraus empfaͤhet/ wol vnd recht ſchrei-
bet Jacobus Wimpheling: Hacuna ſtructurâ nihil in uni-
verſo orbe contenderim eſſe præcioſius, nihil excellen-In Hpitome
rer Gorm.

tius.
Vnd ſetzet darzu/ daß Teudſchland mit ſolchen Kuͤnſt-
lern verſehen ſey/ daruͤber ſich alle andere verwundern muͤſ-
ſen. Dergleichen ſchreibet auch Nicod. Friſchlin.

Mirum opus ingenij mirandaq́; arte paratum,
Quale nec hoc toto quiſquam conſpexit in orbe.

Es zeugen auch ſonſten fuͤrneme Scribenten/ daß des
gleichen weder in Franckreich/ Italien oder Teutſchland ſey.
Das gantze Muͤnſter Gebaͤwde iſt angefangen worden/ An.
Chr.
1277. vnd in 28. Jahren faſt außgebawet worden. Wer
aber von gemeldten Vhrwerck/ wie auch vom gantzen wun-
derlichen kuͤnſtlichen Muͤnſtergebaͤwde/ der Kirchen/ Thurms
vnd Vhrwercks/ daſelbſten einen ordentlichen/ ſchoͤnen vndSchadæt
Buͤchlein vom
Muͤnſterge.
baͤw zu
Straßburg.

vollkommenen Bericht haben wil/ der leſe das Buͤchlein H.
Schadæi/ welches er hiervongemacht/ in Druck gegeben hat.

Heinricus Ranzovius, in prædict. Aſtrol. gedencket
mit Verwunderung der Machinarum cœleſtium, welche
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Q ij
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[123/0135] Vhrwercken. nen/ vnd allerley Alter komme/ vnd niemand von jhme be- freyet ſey. wird aber allezeit von Chriſto dem Heyland ver- jagt vnd vertrieben/ bedeutend/ daß er den Todt vberwinde/ vnd ſeine Glaͤubige ewig vor demſelben beſchuͤtze: Derwegen man ſich allezeit des Todtes verſehen/ vnd des Glaubens an Chriſtum troͤſten ſolle. Darumb dennn von dieſem Straßbuͤrgiſchen vberaus trefflichen Aſtronomiſchen Calendariſchen Vhrwerck/ als dienlich zu Augenſcheinlicher Obſervirung des Himmels/ der Planeten/ Jahrs vnd Zeiten Lauff/ auch groſſer nuͤtzlicher Ergetzligkeit/ ſo man daraus empfaͤhet/ wol vnd recht ſchrei- bet Jacobus Wimpheling: Hacuna ſtructurâ nihil in uni- verſo orbe contenderim eſſe præcioſius, nihil excellen- tius. Vnd ſetzet darzu/ daß Teudſchland mit ſolchen Kuͤnſt- lern verſehen ſey/ daruͤber ſich alle andere verwundern muͤſ- ſen. Dergleichen ſchreibet auch Nicod. Friſchlin. Mirum opus ingenij mirandaq́; arte paratum, Quale nec hoc toto quiſquam conſpexit in orbe. Es zeugen auch ſonſten fuͤrneme Scribenten/ daß des gleichen weder in Franckreich/ Italien oder Teutſchland ſey. Das gantze Muͤnſter Gebaͤwde iſt angefangen worden/ An. Chr. 1277. vnd in 28. Jahren faſt außgebawet worden. Wer aber von gemeldten Vhrwerck/ wie auch vom gantzen wun- derlichen kuͤnſtlichen Muͤnſtergebaͤwde/ der Kirchen/ Thurms vnd Vhrwercks/ daſelbſten einen ordentlichen/ ſchoͤnen vnd vollkommenen Bericht haben wil/ der leſe das Buͤchlein H. Schadæi/ welches er hiervongemacht/ in Druck gegeben hat. Schadæt Buͤchlein vom Muͤnſterge. baͤw zu Straßburg. Heinricus Ranzovius, in prædict. Aſtrol. gedencket mit Verwunderung der Machinarum cœleſtium, welche derſelben artifices vnd cultores machen koͤnnen/ daran man die Q ij

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/135>, abgerufen am 04.05.2024.