schöpf hervorzubringen, weill ich hier nur im Vorbey- gehen erwähnen, unerachtet sie unter die wundersamsten Eigenschaften organisirter Geschöpfe gehören.
§. 65. Dinge, als Naturzwecke, sind organisirte Wesen.
Nach dem im vorigen §. angeführten Character muß ein Ding, was als Naturproduct doch zugleich nur als Naturzweck möglich erkannt werden soll, sich zu sich selbst wechselseitig als Ursache und Würkung verhalten, welches ein etwas uneigentlicher und unbestimmter Aus- druck ist, der einer Ableitung von einem bestimmten Be- griffe bedarf.
Die Caussalverbindung, so fern sie blos durch den Verstand gedacht wird, ist eine Verknüpfung die eine Reihe (von Ursachen und Würkungen) ausmacht, welche immer abwärts geht, und die Dinge selbst, welche als Wirkungen andere als Ursache voraussetzen, können von diesen nicht gegenseitig zugleich Ursache seyn. Diese Caussalverbindung nennt man die der wirkenden Ur- sachen (nexus effectivus). Dagegen aber kann doch auch eine Caussalverbindung nach einem Vernunftbegriffe (von Zwecken) gedacht werden, welche, wenn man sie als Neihe betrachtete, sowohl abwärts als aufwärts Abhängigkeit bey sich führen würde, in der das Ding, welches einmal als Wirkung bezeichnet ist, dennoch auf-
II. Th. Critik der teleologiſchen Urtheilskraft.
ſchoͤpf hervorzubringen, weill ich hier nur im Vorbey- gehen erwaͤhnen, unerachtet ſie unter die wunderſamſten Eigenſchaften organiſirter Geſchoͤpfe gehoͤren.
§. 65. Dinge, als Naturzwecke, ſind organiſirte Weſen.
Nach dem im vorigen §. angefuͤhrten Character muß ein Ding, was als Naturproduct doch zugleich nur als Naturzweck moͤglich erkannt werden ſoll, ſich zu ſich ſelbſt wechſelſeitig als Urſache und Wuͤrkung verhalten, welches ein etwas uneigentlicher und unbeſtimmter Aus- druck iſt, der einer Ableitung von einem beſtimmten Be- griffe bedarf.
Die Cauſſalverbindung, ſo fern ſie blos durch den Verſtand gedacht wird, iſt eine Verknuͤpfung die eine Reihe (von Urſachen und Wuͤrkungen) ausmacht, welche immer abwaͤrts geht, und die Dinge ſelbſt, welche als Wirkungen andere als Urſache vorausſetzen, koͤnnen von dieſen nicht gegenſeitig zugleich Urſache ſeyn. Dieſe Cauſſalverbindung nennt man die der wirkenden Ur- ſachen (nexus effectivus). Dagegen aber kann doch auch eine Cauſſalverbindung nach einem Vernunftbegriffe (von Zwecken) gedacht werden, welche, wenn man ſie als Neihe betrachtete, ſowohl abwaͤrts als aufwaͤrts Abhaͤngigkeit bey ſich fuͤhren wuͤrde, in der das Ding, welches einmal als Wirkung bezeichnet iſt, dennoch auf-
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II. Th. Critik der teleologiſchen Urtheilskraft.
ſchoͤpf hervorzubringen, weill ich hier nur im Vorbey-
gehen erwaͤhnen, unerachtet ſie unter die wunderſamſten
Eigenſchaften organiſirter Geſchoͤpfe gehoͤren.
§. 65.
Dinge, als Naturzwecke, ſind organiſirte
Weſen.
Nach dem im vorigen §. angefuͤhrten Character
muß ein Ding, was als Naturproduct doch zugleich nur
als Naturzweck moͤglich erkannt werden ſoll, ſich zu ſich
ſelbſt wechſelſeitig als Urſache und Wuͤrkung verhalten,
welches ein etwas uneigentlicher und unbeſtimmter Aus-
druck iſt, der einer Ableitung von einem beſtimmten Be-
griffe bedarf.
Die Cauſſalverbindung, ſo fern ſie blos durch den
Verſtand gedacht wird, iſt eine Verknuͤpfung die eine
Reihe (von Urſachen und Wuͤrkungen) ausmacht, welche
immer abwaͤrts geht, und die Dinge ſelbſt, welche als
Wirkungen andere als Urſache vorausſetzen, koͤnnen
von dieſen nicht gegenſeitig zugleich Urſache ſeyn. Dieſe
Cauſſalverbindung nennt man die der wirkenden Ur-
ſachen (nexus effectivus). Dagegen aber kann doch auch
eine Cauſſalverbindung nach einem Vernunftbegriffe
(von Zwecken) gedacht werden, welche, wenn man ſie
als Neihe betrachtete, ſowohl abwaͤrts als aufwaͤrts
Abhaͤngigkeit bey ſich fuͤhren wuͤrde, in der das Ding,
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Kant, Immanuel: Critik der Urtheilskraft. Berlin u. a., 1790, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_urtheilskraft_1790/349>, abgerufen am 28.11.2024.
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