einem Wesen zu vereinigen, weil sie keinen andern, als den des Widerspruchs (durch den der Begriff eines Dinges selbst aufgehoben wird), nicht aber den des wechselseitigen Ab- bruchs kennen, da ein Realgrund die Wirkung des andern aufhebt, und dazu wir nur in der Sinnlichkeit die Be- dingungen antreffen, uns einen solchen vorzustellen.
Drittens: die Leibnitzische Monadologie hat gar kei- nen andern Grund, als daß dieser Philosoph den Unter- schied des Inneren und Aeusseren blos im Verhältniß auf den Verstand vorstellete. Die Substanzen überhaupt müs- sen etwas Inneres haben, was also von allen äusseren Verhältnissen, folglich auch der Zusammensetzung frey ist. Das Einfache ist also die Grundlage des Inneren der Dinge an sich selbst. Das Innere aber ihres Zustandes kan auch nicht in Ort, Gestalt, Berührung oder Bewe- gung, (welche Bestimmungen alle äussere Verhältnisse sind,) bestehen, und wir können daher den Substanzen keinen andern innern Zustand, als denienigen, wodurch wir unsern Sinn selbst innerlich bestimmen, nemlich, den Zustand der Vorstellungen, beylegen. So wurden denn die Monaden fertig, welche den Grundstoff des ganzen Universum ausmachen sollen, deren thätige Kraft aber nur in Vorstellungen besteht, wodurch sie eigentlich blos in sich selbst wirksam sind.
Eben darum mußte aber auch sein Principium der mögli- chen Gemeinschaft der Substanzen unter einander eine vor-
her-
Elementarl. II. Th. I. Abth. II. Buch. Anhang
einem Weſen zu vereinigen, weil ſie keinen andern, als den des Widerſpruchs (durch den der Begriff eines Dinges ſelbſt aufgehoben wird), nicht aber den des wechſelſeitigen Ab- bruchs kennen, da ein Realgrund die Wirkung des andern aufhebt, und dazu wir nur in der Sinnlichkeit die Be- dingungen antreffen, uns einen ſolchen vorzuſtellen.
Drittens: die Leibnitziſche Monadologie hat gar kei- nen andern Grund, als daß dieſer Philoſoph den Unter- ſchied des Inneren und Aeuſſeren blos im Verhaͤltniß auf den Verſtand vorſtellete. Die Subſtanzen uͤberhaupt muͤſ- ſen etwas Inneres haben, was alſo von allen aͤuſſeren Verhaͤltniſſen, folglich auch der Zuſammenſetzung frey iſt. Das Einfache iſt alſo die Grundlage des Inneren der Dinge an ſich ſelbſt. Das Innere aber ihres Zuſtandes kan auch nicht in Ort, Geſtalt, Beruͤhrung oder Bewe- gung, (welche Beſtimmungen alle aͤuſſere Verhaͤltniſſe ſind,) beſtehen, und wir koͤnnen daher den Subſtanzen keinen andern innern Zuſtand, als denienigen, wodurch wir unſern Sinn ſelbſt innerlich beſtimmen, nemlich, den Zuſtand der Vorſtellungen, beylegen. So wurden denn die Monaden fertig, welche den Grundſtoff des ganzen Univerſum ausmachen ſollen, deren thaͤtige Kraft aber nur in Vorſtellungen beſteht, wodurch ſie eigentlich blos in ſich ſelbſt wirkſam ſind.
Eben darum mußte aber auch ſein Principium der moͤgli- chen Gemeinſchaft der Subſtanzen unter einander eine vor-
her-
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Elementarl. II. Th. I. Abth. II. Buch. Anhang
einem Weſen zu vereinigen, weil ſie keinen andern, als den
des Widerſpruchs (durch den der Begriff eines Dinges ſelbſt
aufgehoben wird), nicht aber den des wechſelſeitigen Ab-
bruchs kennen, da ein Realgrund die Wirkung des andern
aufhebt, und dazu wir nur in der Sinnlichkeit die Be-
dingungen antreffen, uns einen ſolchen vorzuſtellen.
Drittens: die Leibnitziſche Monadologie hat gar kei-
nen andern Grund, als daß dieſer Philoſoph den Unter-
ſchied des Inneren und Aeuſſeren blos im Verhaͤltniß auf
den Verſtand vorſtellete. Die Subſtanzen uͤberhaupt muͤſ-
ſen etwas Inneres haben, was alſo von allen aͤuſſeren
Verhaͤltniſſen, folglich auch der Zuſammenſetzung frey
iſt. Das Einfache iſt alſo die Grundlage des Inneren der
Dinge an ſich ſelbſt. Das Innere aber ihres Zuſtandes
kan auch nicht in Ort, Geſtalt, Beruͤhrung oder Bewe-
gung, (welche Beſtimmungen alle aͤuſſere Verhaͤltniſſe
ſind,) beſtehen, und wir koͤnnen daher den Subſtanzen
keinen andern innern Zuſtand, als denienigen, wodurch
wir unſern Sinn ſelbſt innerlich beſtimmen, nemlich, den
Zuſtand der Vorſtellungen, beylegen. So wurden denn
die Monaden fertig, welche den Grundſtoff des ganzen
Univerſum ausmachen ſollen, deren thaͤtige Kraft aber
nur in Vorſtellungen beſteht, wodurch ſie eigentlich
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Eben darum mußte aber auch ſein Principium der moͤgli-
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Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_rvernunft_1781/304>, abgerufen am 23.11.2024.
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