leichtesten Theilchen von Sand, Leimen und Letten, oder einer andern Erdart also mit einander abwechseln.
Allein, es ist sehr weit gefehlet, daß die verschie- denen abwechselnden Lagen von Erd- und Steinarten unter der Erde eine solche Beschaffenheit haben sollten. Oefters liegt vierzig bis funfzig Lachtern tief eine Schicht von sehr feinem oder Triebsande, und oben darauf nach verschiedenen abwechselnden darzwischen kommenden vielen andern Schichten folgen dergleichen von sehr groben oder mittelmäßigen Sande, und zwar gemei- niglich die gröbsten Sandarten in denen obern Schich- ten. Eben so verhält es sich mit allen andern Stein- und Erdarten. Die feinsten liegen öfters am tiefsten, und die gröbern in denen obern Lagen. Die feinsten Sandsteine liegen öfters am tiefsten, und die gröberen Sandsteinschichten nach verschiedenen andern abwech- selnden Lagen oben darüber. Kurz, man entdecket in diesen verschiedenen abwechselnden Lagen von Erd- und Steinarten nichts weniger als ein Verhältniß der Schwehre, welches doch nothwendig hätte geschehen müssen, wenn sich alle diese Erdarten in einem und eben demselben Wasser aufgelöset befunden hätten.
Es ist demnach ganz ohnmöglich, daß alle diese verschiedenen und vielen Schichten von Erd- und Stein- arten durch die Wasser der Sündfluth entstanden seyn können. Gott selbst müßte durch eine wunderthätige Hand gleichsam ein jedes Theilchen und Stäubchen von einer jeden Erdart geleitet und geführet haben, daß es sich an diesem und an keinem andern Orthe niederschla- gen und zu Boden setzen sollte; und welcher vernünf-
tige
IX. Abſchn. Widerlegung
leichteſten Theilchen von Sand, Leimen und Letten, oder einer andern Erdart alſo mit einander abwechſeln.
Allein, es iſt ſehr weit gefehlet, daß die verſchie- denen abwechſelnden Lagen von Erd- und Steinarten unter der Erde eine ſolche Beſchaffenheit haben ſollten. Oefters liegt vierzig bis funfzig Lachtern tief eine Schicht von ſehr feinem oder Triebſande, und oben darauf nach verſchiedenen abwechſelnden darzwiſchen kommenden vielen andern Schichten folgen dergleichen von ſehr groben oder mittelmaͤßigen Sande, und zwar gemei- niglich die groͤbſten Sandarten in denen obern Schich- ten. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit allen andern Stein- und Erdarten. Die feinſten liegen oͤfters am tiefſten, und die groͤbern in denen obern Lagen. Die feinſten Sandſteine liegen oͤfters am tiefſten, und die groͤberen Sandſteinſchichten nach verſchiedenen andern abwech- ſelnden Lagen oben daruͤber. Kurz, man entdecket in dieſen verſchiedenen abwechſelnden Lagen von Erd- und Steinarten nichts weniger als ein Verhaͤltniß der Schwehre, welches doch nothwendig haͤtte geſchehen muͤſſen, wenn ſich alle dieſe Erdarten in einem und eben demſelben Waſſer aufgeloͤſet befunden haͤtten.
Es iſt demnach ganz ohnmoͤglich, daß alle dieſe verſchiedenen und vielen Schichten von Erd- und Stein- arten durch die Waſſer der Suͤndfluth entſtanden ſeyn koͤnnen. Gott ſelbſt muͤßte durch eine wunderthaͤtige Hand gleichſam ein jedes Theilchen und Staͤubchen von einer jeden Erdart geleitet und gefuͤhret haben, daß es ſich an dieſem und an keinem andern Orthe niederſchla- gen und zu Boden ſetzen ſollte; und welcher vernuͤnf-
tige
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IX. Abſchn. Widerlegung
leichteſten Theilchen von Sand, Leimen und Letten,
oder einer andern Erdart alſo mit einander abwechſeln.
Allein, es iſt ſehr weit gefehlet, daß die verſchie-
denen abwechſelnden Lagen von Erd- und Steinarten
unter der Erde eine ſolche Beſchaffenheit haben ſollten.
Oefters liegt vierzig bis funfzig Lachtern tief eine Schicht
von ſehr feinem oder Triebſande, und oben darauf nach
verſchiedenen abwechſelnden darzwiſchen kommenden
vielen andern Schichten folgen dergleichen von ſehr
groben oder mittelmaͤßigen Sande, und zwar gemei-
niglich die groͤbſten Sandarten in denen obern Schich-
ten. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit allen andern Stein-
und Erdarten. Die feinſten liegen oͤfters am tiefſten,
und die groͤbern in denen obern Lagen. Die feinſten
Sandſteine liegen oͤfters am tiefſten, und die groͤberen
Sandſteinſchichten nach verſchiedenen andern abwech-
ſelnden Lagen oben daruͤber. Kurz, man entdecket in
dieſen verſchiedenen abwechſelnden Lagen von Erd- und
Steinarten nichts weniger als ein Verhaͤltniß der
Schwehre, welches doch nothwendig haͤtte geſchehen
muͤſſen, wenn ſich alle dieſe Erdarten in einem und
eben demſelben Waſſer aufgeloͤſet befunden haͤtten.
Es iſt demnach ganz ohnmoͤglich, daß alle dieſe
verſchiedenen und vielen Schichten von Erd- und Stein-
arten durch die Waſſer der Suͤndfluth entſtanden ſeyn
koͤnnen. Gott ſelbſt muͤßte durch eine wunderthaͤtige
Hand gleichſam ein jedes Theilchen und Staͤubchen von
einer jeden Erdart geleitet und gefuͤhret haben, daß es
ſich an dieſem und an keinem andern Orthe niederſchla-
gen und zu Boden ſetzen ſollte; und welcher vernuͤnf-
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/320>, abgerufen am 24.11.2024.
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