nordlichen Theil von Teutschland, in Pohlen und Dä- nemark, muß man sie im Winter in die Gewächshäu- ser bringen, wenn man sie anders erhalten will. Die Erfahrung beweiset also, ohngeachtet aller äußerlichen Empfindung, daß die Winter in solchen gemäßigten Ländern dennoch nicht so stark seyn müssen.
Wir haben eben eine solche unläugbare Erfahrung von der zweyten Quelle der Wärme, so auf dem Erd- boden wirksam ist, nämlich von dem unterirrdischen Feuer. Die Länder, so niedrig liegen, genießen alle- mahl mehr Wärme, als die Gebirge, und die Länder, so hoch liegen, z. E. ein Theil von Chili und der großen Tartarey. Diese und alle andere Gründe, wel- che wir bisher vorgetragen haben, beweisen überzeu- gend, daß ein unterirrdisches Feuer sey, und daß von demselben die hohen und Felsengebirge über die Oberfläche der Erde empor getrieben sind.
Fünfter
IV. Abſchn. Erweis, daß in dem Mittelp. ꝛc.
nordlichen Theil von Teutſchland, in Pohlen und Daͤ- nemark, muß man ſie im Winter in die Gewaͤchshaͤu- ſer bringen, wenn man ſie anders erhalten will. Die Erfahrung beweiſet alſo, ohngeachtet aller aͤußerlichen Empfindung, daß die Winter in ſolchen gemaͤßigten Laͤndern dennoch nicht ſo ſtark ſeyn muͤſſen.
Wir haben eben eine ſolche unlaͤugbare Erfahrung von der zweyten Quelle der Waͤrme, ſo auf dem Erd- boden wirkſam iſt, naͤmlich von dem unterirrdiſchen Feuer. Die Laͤnder, ſo niedrig liegen, genießen alle- mahl mehr Waͤrme, als die Gebirge, und die Laͤnder, ſo hoch liegen, z. E. ein Theil von Chili und der großen Tartarey. Dieſe und alle andere Gruͤnde, wel- che wir bisher vorgetragen haben, beweiſen uͤberzeu- gend, daß ein unterirrdiſches Feuer ſey, und daß von demſelben die hohen und Felſengebirge uͤber die Oberflaͤche der Erde empor getrieben ſind.
Fuͤnfter
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IV. Abſchn. Erweis, daß in dem Mittelp. ꝛc.
nordlichen Theil von Teutſchland, in Pohlen und Daͤ-
nemark, muß man ſie im Winter in die Gewaͤchshaͤu-
ſer bringen, wenn man ſie anders erhalten will. Die
Erfahrung beweiſet alſo, ohngeachtet aller aͤußerlichen
Empfindung, daß die Winter in ſolchen gemaͤßigten
Laͤndern dennoch nicht ſo ſtark ſeyn muͤſſen.
Wir haben eben eine ſolche unlaͤugbare Erfahrung
von der zweyten Quelle der Waͤrme, ſo auf dem Erd-
boden wirkſam iſt, naͤmlich von dem unterirrdiſchen
Feuer. Die Laͤnder, ſo niedrig liegen, genießen alle-
mahl mehr Waͤrme, als die Gebirge, und die Laͤnder,
ſo hoch liegen, z. E. ein Theil von Chili und der
großen Tartarey. Dieſe und alle andere Gruͤnde, wel-
che wir bisher vorgetragen haben, beweiſen uͤberzeu-
gend, daß ein unterirrdiſches Feuer ſey, und daß
von demſelben die hohen und Felſengebirge uͤber die
Oberflaͤche der Erde empor getrieben ſind.
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/184>, abgerufen am 30.01.2025.
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