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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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IV. Abschn. Erweis, daß in dem Mittelpunct
zusammenhängende Kugel zu Stande bringen könnte,
die aus verschiedenen, nicht homogenen, und zum
Theil entzündlichen Materien bestünde, die in ihren
Mittelpuncten eines Reibens gegen einander fähig wä-
ren; so würde man gewiß die Wirkung wahrnehmen,
daß durch eine schnelle Bewegung dieser Kugel um
ihre eigene Axe endlich eine Entzündung und wirkli-
ches Feuer in ihrem Mittelpuncte entstehen würde.

Jedoch das unterirrdische Feuer beruhet nicht al-
lein auf dergleichen theoretischen Gründen; sondern
es sind so gar Beweise vorhanden, welche eine Art
von Erfahrung ausmachen. Es sind nämlich sehr
wichtige Gründe vorhanden, welche uns bewegen,
mehr als wahrscheinlich versichert zu seyn, daß die
Wärme auf dem Erdboden nicht allein von der Wir-
kung der Sonne herrühret, sondern daß noch eine an-
dere Uhrsache vorhanden sey, welche zu der Wärme
auf dem Erdboden mitwirket, und ihren Theil dazu
auf eine merkliche Art beyträgt.

Da die hohen Gebirge, in Verhältniß gegen die
Ebenen der Sonne, wirklich näher sind; da die Be-
schaffenheit der Gebirge der Wirkung der Sonne eine
viel größere Oberfläche entgegensetzet; da die meisten
Gebirge nicht von einer außerordentlichen Dicke oder
Breite sind, und mithin viel eher die Fähigkeit ha-
ben, von der Sonnenhitze durchwärmet zu werden;
so müsse man aus allen diesen Gründen vernünftiger
Weise schließen, daß auf denen hohen Gebirgen eine
viel größere Wärme und Sonnenhitze statt finden
müsse, als in dem ebenen Lande. Jndessen beweisen

uns

IV. Abſchn. Erweis, daß in dem Mittelpunct
zuſammenhaͤngende Kugel zu Stande bringen koͤnnte,
die aus verſchiedenen, nicht homogenen, und zum
Theil entzuͤndlichen Materien beſtuͤnde, die in ihren
Mittelpuncten eines Reibens gegen einander faͤhig waͤ-
ren; ſo wuͤrde man gewiß die Wirkung wahrnehmen,
daß durch eine ſchnelle Bewegung dieſer Kugel um
ihre eigene Axe endlich eine Entzuͤndung und wirkli-
ches Feuer in ihrem Mittelpuncte entſtehen wuͤrde.

Jedoch das unterirrdiſche Feuer beruhet nicht al-
lein auf dergleichen theoretiſchen Gruͤnden; ſondern
es ſind ſo gar Beweiſe vorhanden, welche eine Art
von Erfahrung ausmachen. Es ſind naͤmlich ſehr
wichtige Gruͤnde vorhanden, welche uns bewegen,
mehr als wahrſcheinlich verſichert zu ſeyn, daß die
Waͤrme auf dem Erdboden nicht allein von der Wir-
kung der Sonne herruͤhret, ſondern daß noch eine an-
dere Uhrſache vorhanden ſey, welche zu der Waͤrme
auf dem Erdboden mitwirket, und ihren Theil dazu
auf eine merkliche Art beytraͤgt.

Da die hohen Gebirge, in Verhaͤltniß gegen die
Ebenen der Sonne, wirklich naͤher ſind; da die Be-
ſchaffenheit der Gebirge der Wirkung der Sonne eine
viel groͤßere Oberflaͤche entgegenſetzet; da die meiſten
Gebirge nicht von einer außerordentlichen Dicke oder
Breite ſind, und mithin viel eher die Faͤhigkeit ha-
ben, von der Sonnenhitze durchwaͤrmet zu werden;
ſo muͤſſe man aus allen dieſen Gruͤnden vernuͤnftiger
Weiſe ſchließen, daß auf denen hohen Gebirgen eine
viel groͤßere Waͤrme und Sonnenhitze ſtatt finden
muͤſſe, als in dem ebenen Lande. Jndeſſen beweiſen

uns
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[128/0156] IV. Abſchn. Erweis, daß in dem Mittelpunct zuſammenhaͤngende Kugel zu Stande bringen koͤnnte, die aus verſchiedenen, nicht homogenen, und zum Theil entzuͤndlichen Materien beſtuͤnde, die in ihren Mittelpuncten eines Reibens gegen einander faͤhig waͤ- ren; ſo wuͤrde man gewiß die Wirkung wahrnehmen, daß durch eine ſchnelle Bewegung dieſer Kugel um ihre eigene Axe endlich eine Entzuͤndung und wirkli- ches Feuer in ihrem Mittelpuncte entſtehen wuͤrde. Jedoch das unterirrdiſche Feuer beruhet nicht al- lein auf dergleichen theoretiſchen Gruͤnden; ſondern es ſind ſo gar Beweiſe vorhanden, welche eine Art von Erfahrung ausmachen. Es ſind naͤmlich ſehr wichtige Gruͤnde vorhanden, welche uns bewegen, mehr als wahrſcheinlich verſichert zu ſeyn, daß die Waͤrme auf dem Erdboden nicht allein von der Wir- kung der Sonne herruͤhret, ſondern daß noch eine an- dere Uhrſache vorhanden ſey, welche zu der Waͤrme auf dem Erdboden mitwirket, und ihren Theil dazu auf eine merkliche Art beytraͤgt. Da die hohen Gebirge, in Verhaͤltniß gegen die Ebenen der Sonne, wirklich naͤher ſind; da die Be- ſchaffenheit der Gebirge der Wirkung der Sonne eine viel groͤßere Oberflaͤche entgegenſetzet; da die meiſten Gebirge nicht von einer außerordentlichen Dicke oder Breite ſind, und mithin viel eher die Faͤhigkeit ha- ben, von der Sonnenhitze durchwaͤrmet zu werden; ſo muͤſſe man aus allen dieſen Gruͤnden vernuͤnftiger Weiſe ſchließen, daß auf denen hohen Gebirgen eine viel groͤßere Waͤrme und Sonnenhitze ſtatt finden muͤſſe, als in dem ebenen Lande. Jndeſſen beweiſen uns

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/156>, abgerufen am 24.11.2024.