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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Landwirthschaft
ein Erwerber nöthig. Dieser heißt der Land-
wirth.
Er soll sein Gewerb: das ist die Ein-
richtung und beßte Zubereitung der Nah-
rungsquelle und anderer landwirthschaftli-
chen Erwerbungen, die beßte Anordnung der
Erwerbungsmittel, die beßte Anwendung
derselben auf die Nahrungsquelle zum höch-
sten Ertrage, die zweckmäsigste Befriedigung
aller Bedürfnisse der Haushaltung zu Er-
sparung des höchsten reinen Ertrages, und
endlich die Anwendung desselben zu Verbes-
serung und Erweiterung der Nahrungsquel-
le, nicht allein aus dem Grunde verstehen,
sondern auch Kraft und Drang haben, das
alles auszuführen .

* Jch hab' hier die Landwirthin ausge-
lassen; man kann sich dieselbe hinzuden-
ken, sie ist Erwerber mit, und ihr kom-
men eben die Eigenschaften desselben
in ihrem Fache zu.

§. 145. Wann der Erwerber eine Nah-
rungsquelle und Erwerbungsmittel hat,
so muß er nun erwerben, verzehren und
darnach trachten, reinen Ertrag zu ge-
winnen.
Die landwirthschaftliche Nahrungs-

quelle

Landwirthſchaft
ein Erwerber noͤthig. Dieſer heißt der Land-
wirth.
Er ſoll ſein Gewerb: das iſt die Ein-
richtung und beßte Zubereitung der Nah-
rungsquelle und anderer landwirthſchaftli-
chen Erwerbungen, die beßte Anordnung der
Erwerbungsmittel, die beßte Anwendung
derſelben auf die Nahrungsquelle zum hoͤch-
ſten Ertrage, die zweckmaͤſigſte Befriedigung
aller Beduͤrfniſſe der Haushaltung zu Er-
ſparung des hoͤchſten reinen Ertrages, und
endlich die Anwendung desſelben zu Verbeſ-
ſerung und Erweiterung der Nahrungsquel-
le, nicht allein aus dem Grunde verſtehen,
ſondern auch Kraft und Drang haben, das
alles auszufuͤhren .

* Jch hab’ hier die Landwirthin ausge-
laſſen; man kann ſich dieſelbe hinzuden-
ken, ſie iſt Erwerber mit, und ihr kom-
men eben die Eigenſchaften desſelben
in ihrem Fache zu.

§. 145. Wann der Erwerber eine Nah-
rungsquelle und Erwerbungsmittel hat,
ſo muß er nun erwerben, verzehren und
darnach trachten, reinen Ertrag zu ge-
winnen.
Die landwirthſchaftliche Nahrungs-

quelle
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[77/0097] Landwirthſchaft ein Erwerber noͤthig. Dieſer heißt der Land- wirth. Er ſoll ſein Gewerb: das iſt die Ein- richtung und beßte Zubereitung der Nah- rungsquelle und anderer landwirthſchaftli- chen Erwerbungen, die beßte Anordnung der Erwerbungsmittel, die beßte Anwendung derſelben auf die Nahrungsquelle zum hoͤch- ſten Ertrage, die zweckmaͤſigſte Befriedigung aller Beduͤrfniſſe der Haushaltung zu Er- ſparung des hoͤchſten reinen Ertrages, und endlich die Anwendung desſelben zu Verbeſ- ſerung und Erweiterung der Nahrungsquel- le, nicht allein aus dem Grunde verſtehen, ſondern auch Kraft und Drang haben, das alles auszufuͤhren . * Jch hab’ hier die Landwirthin ausge- laſſen; man kann ſich dieſelbe hinzuden- ken, ſie iſt Erwerber mit, und ihr kom- men eben die Eigenſchaften desſelben in ihrem Fache zu. §. 145. Wann der Erwerber eine Nah- rungsquelle und Erwerbungsmittel hat, ſo muß er nun erwerben, verzehren und darnach trachten, reinen Ertrag zu ge- winnen. Die landwirthſchaftliche Nahrungs- quelle

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/97>, abgerufen am 28.04.2024.