Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Allgemeine
Das Gesinde muß dem Verstande und Wil-
len nach geschickt zu der Arbeit seyn, die ihm
obliegt, und dazu muß es auch die gehörige
Leibeskräfte und Gesundheit haben.

§. 143. Fürs zweite gehört das Zugvieh,
Ochsen oder Pferde zu den Erwerbungsmit-
teln: diese müssen wohl gebildet, gros, ge-
sund und stark seyn. Drittens ist auch jede
Viehzucht, besonders das Rindvieh, in Ab-
sicht auf den Dung, ein Erwerbungsmittel.
Zu diesem Zwecke ist gesundes starkes Vieh,
und die Stallfütterung nöthig. Der Dung
aber soll durch alle Mittel zu rath gehalten,
vermehrt und verbessert werden. Endlich ge-
hören noch zu den Erwerbungsmitteln alle
Werkzeuge und Geräthe, die zur Zuberei-
tung der Erde, zum Säen, Pflanzen, Er-
ziehung und Einerndtung der Pflanzen nöthig
sind. Diese sollen so viel möglich einfach,
ohne viele Zusammensezung, stark, wohlfeil
und zu ihrem Zwecke auf die beßte Art be-
quem gemacht werden.

§. 144. Vornehmlich ist aber auch zu dem
landwirthschaftlichen, wie zu allen Gewerben,

ein

Allgemeine
Das Geſinde muß dem Verſtande und Wil-
len nach geſchickt zu der Arbeit ſeyn, die ihm
obliegt, und dazu muß es auch die gehoͤrige
Leibeskraͤfte und Geſundheit haben.

§. 143. Fuͤrs zweite gehoͤrt das Zugvieh,
Ochſen oder Pferde zu den Erwerbungsmit-
teln: dieſe muͤſſen wohl gebildet, gros, ge-
ſund und ſtark ſeyn. Drittens iſt auch jede
Viehzucht, beſonders das Rindvieh, in Ab-
ſicht auf den Dung, ein Erwerbungsmittel.
Zu dieſem Zwecke iſt geſundes ſtarkes Vieh,
und die Stallfuͤtterung noͤthig. Der Dung
aber ſoll durch alle Mittel zu rath gehalten,
vermehrt und verbeſſert werden. Endlich ge-
hoͤren noch zu den Erwerbungsmitteln alle
Werkzeuge und Geraͤthe, die zur Zuberei-
tung der Erde, zum Saͤen, Pflanzen, Er-
ziehung und Einerndtung der Pflanzen noͤthig
ſind. Dieſe ſollen ſo viel moͤglich einfach,
ohne viele Zuſammenſezung, ſtark, wohlfeil
und zu ihrem Zwecke auf die beßte Art be-
quem gemacht werden.

§. 144. Vornehmlich iſt aber auch zu dem
landwirthſchaftlichen, wie zu allen Gewerben,

ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0096" n="76"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine</hi></fw><lb/>
Das Ge&#x017F;inde muß dem Ver&#x017F;tande und Wil-<lb/>
len nach ge&#x017F;chickt zu der Arbeit &#x017F;eyn, die ihm<lb/>
obliegt, und dazu muß es auch die geho&#x0364;rige<lb/>
Leibeskra&#x0364;fte und Ge&#x017F;undheit haben.</p><lb/>
          <p>§. 143. Fu&#x0364;rs zweite geho&#x0364;rt das Zugvieh,<lb/>
Och&#x017F;en oder Pferde zu den Erwerbungsmit-<lb/>
teln: die&#x017F;e mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wohl gebildet, gros, ge-<lb/>
&#x017F;und und &#x017F;tark &#x017F;eyn. Drittens i&#x017F;t auch jede<lb/>
Viehzucht, be&#x017F;onders das Rindvieh, in Ab-<lb/>
&#x017F;icht auf den Dung, ein Erwerbungsmittel.<lb/>
Zu die&#x017F;em Zwecke i&#x017F;t ge&#x017F;undes &#x017F;tarkes Vieh,<lb/>
und die Stallfu&#x0364;tterung no&#x0364;thig. Der Dung<lb/>
aber &#x017F;oll durch alle Mittel zu rath gehalten,<lb/>
vermehrt und verbe&#x017F;&#x017F;ert werden. Endlich ge-<lb/>
ho&#x0364;ren noch zu den Erwerbungsmitteln alle<lb/>
Werkzeuge und Gera&#x0364;the, die zur Zuberei-<lb/>
tung der Erde, zum Sa&#x0364;en, Pflanzen, Er-<lb/>
ziehung und Einerndtung der Pflanzen no&#x0364;thig<lb/>
&#x017F;ind. Die&#x017F;e &#x017F;ollen &#x017F;o viel mo&#x0364;glich einfach,<lb/>
ohne viele Zu&#x017F;ammen&#x017F;ezung, &#x017F;tark, wohlfeil<lb/>
und zu ihrem Zwecke auf die beßte Art be-<lb/>
quem gemacht werden.</p><lb/>
          <p>§. 144. Vornehmlich i&#x017F;t aber auch zu dem<lb/>
landwirth&#x017F;chaftlichen, wie zu allen Gewerben,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0096] Allgemeine Das Geſinde muß dem Verſtande und Wil- len nach geſchickt zu der Arbeit ſeyn, die ihm obliegt, und dazu muß es auch die gehoͤrige Leibeskraͤfte und Geſundheit haben. §. 143. Fuͤrs zweite gehoͤrt das Zugvieh, Ochſen oder Pferde zu den Erwerbungsmit- teln: dieſe muͤſſen wohl gebildet, gros, ge- ſund und ſtark ſeyn. Drittens iſt auch jede Viehzucht, beſonders das Rindvieh, in Ab- ſicht auf den Dung, ein Erwerbungsmittel. Zu dieſem Zwecke iſt geſundes ſtarkes Vieh, und die Stallfuͤtterung noͤthig. Der Dung aber ſoll durch alle Mittel zu rath gehalten, vermehrt und verbeſſert werden. Endlich ge- hoͤren noch zu den Erwerbungsmitteln alle Werkzeuge und Geraͤthe, die zur Zuberei- tung der Erde, zum Saͤen, Pflanzen, Er- ziehung und Einerndtung der Pflanzen noͤthig ſind. Dieſe ſollen ſo viel moͤglich einfach, ohne viele Zuſammenſezung, ſtark, wohlfeil und zu ihrem Zwecke auf die beßte Art be- quem gemacht werden. §. 144. Vornehmlich iſt aber auch zu dem landwirthſchaftlichen, wie zu allen Gewerben, ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/96
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/96>, abgerufen am 25.11.2024.